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Rachsucht

Titel: Rachsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Gardiner
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Gesellschaft er vor dem Unfall verkehrte?«
    »Gesellschaft?«
    »Mit wem er bekannt war.«
    »Ich hab schon kapiert.« Er wollte wissen, wer Jesses Komplizen gewesen waren.
    »Mit wem verbrachte er seine Zeit? Mit den Sandovals?«
    »Ja, natürlich.«
    »Was taten sie so?«
    »Schwimmen, Rad fahren, laufen.«
    »Sonst noch was?«
    »Bier trinken.«
    »Wenn ich mich nicht irre, hatte damals keiner der drei Geld.«

    »Richtig.«
    »Hatte Mr. Blackburn neben seinem Gehalt noch weitere Einnahmequellen?«
    Offenbar dachte er, Jesse und die Sandovals hätten mit Brand unter einer Decke gesteckt.
    »Nein. Mit seinem Ferienjob finanzierte er sein Studium. Während des Semesters hatte er an der Uni einen Teilzeitjob.«
    »Und seine Eltern halfen ihm bei den Studiengebühren nicht aus?«
    »Jesses Vater hat einen Büromaterialhandel. Der kann sich das nicht leisten.«
    »Und deswegen wollte sein Sohn Anwalt werden? Des Geldes wegen?«
    »Sie sind wohl kein Jurist?«, fragte ich.
    »Nein, ich bin Wirtschaftsprüfer.«
    Ein Buchhalter. Ein Mensch, der sich das Erbsenzählen zur Lebensaufgabe gemacht hatte. Was wollte der bloß von mir?
    Er zückte sein Notizbuch und blätterte darin. »Adam Sandoval war damals am California Institute of Technology tätig, richtig? War er jemals beim Labor für Düsenantriebe beschäftigt?«
    »Nicht dass ich wüsste.«
    »Das ist ein NASA-Labor. Falls er Zugang zu Computern staatlicher Stellen hatte, müssen Sie mir das sagen.«
    Schon wieder Computer, diesmal in einer neuen Variante. Fragen Sie Adam doch selbst, hätte ich am liebsten gesagt, aber Adam würde durchdrehen, wenn er derart ausgequetscht wurde.
    »Warum versuchen Sie, den Zeugen Stu Pyle zu beeinflussen?«

    Das war der Installateur. »Tue ich nicht. Was hat er Ihnen erzählt?«
    »Dass Sie ihn für seinen Besuch bezahlt haben.«
    Allmählich fing ich an, mich zu ärgern. »Wenn er das gesagt hat, will er nur Geld aus Ihnen rausholen. Er versteigert seine Aussage an den Meistbietenden.«
    »Und was hat er auszusagen?«
    »Wer die Frau in dem BMW war.«
    »Aha.« Er blätterte in seinem Block. »Und Sie glauben, Sie wissen, wer das war?«
    Ich sah keinen Grund, meinen Verdacht zu verschweigen. »Mari Vasquez Diamond.«
    Er warf einen Blick auf seinen Block und nickte. »Falls Pyle es wirklich auf Geld abgesehen hat, wird er nicht weit kommen. Wir haben unabhängige Zeugen, die bestätigen, dass sie am Abend des Unfalls mit Brand zusammen war. Das ist also nichts Neues.«
    Van Heusen griff in sein Sakko und reichte mir drei Fotos.
    »Erkennen Sie hier jemand?«
    Das Mädchen mit den kurzen Haaren, Win Utley und Mickey Yago. Mir wurde siedend heiß.
    »Das sind die beiden Männer, die Jesse überfallen haben. Ich glaube, die Frau hat meine Handtasche gestohlen, aber das kann ich nicht beweisen. Warum fragen Sie?«
    »Haben Mr. Blackburn oder Adam Sandoval mit Ihnen je über I-Heist gesprochen?«
    »Nein.« Ich überlegte und deutete mit dem Kopf auf die Fotos. »Nennen die sich so?«
    »Die Herrschaften haben sich auf Erpressung per Computer spezialisiert.«

    »Von Jesse haben sie zweihunderttausend Dollar verlangt. Das hat er der Polizei aber gemeldet.«
    »Und womit wird er erpresst?«
    Touché. Damit hatte er mich kalt erwischt. Van Heusen wirkte, als müsste er ein Grinsen unterdrücken.
    »Ich vermute, Sie sind hier, weil Lieutenant Rome Ihnen von der Forderung erzählt hat. Weil Jesse zusammengeschlagen wurde.«
    Van Heusen hielt die Fotos hoch. »Mickey Yago war der Kopf eines Kokaindealerrings, der reiche Studenten und die Wunderkinder des Dotcom-Booms belieferte. Mittlerweile hat er sich auf andere Geschäftszweige verlegt.« Er tippte auf Win Utleys Foto. »Der Kerl war bei der Steuerbehörde und hat sich von Yago anwerben lassen.« Dann war das Mädchen dran. »Cherry Lopez ist in erster Linie Yagos Gespielin. Außerdem ist sie eine Cyberspace-Meisterdiebin.«
    Ich schaute genauer hin. »Was ist das?« Ich fuhr mit dem Finger eine Linie an ihrem Hals nach.
    »Eine Tätowierung. Es heißt, sie zieht sich ohne Unterbrechung vom Hals bis zu den Zehen.«
    »Sieht aus wie eine Schlange.«
    »Oder wie ein Computerkabel.«
    Ich fühlte mich an die Tätowierung erinnert, die ich an dem Bein der Frau auf Kenny Rudenskis Balkon bemerkt hatte, war mir aber nicht sicher.
    »Jesse und Adam sind Opfer. Vielleicht hat Brand dieser I-Heist-Gruppe Geld gestohlen, und Yago will sich jetzt an Jesse schadlos halten.«
    »Mhm.«
    »Das ist

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