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Rachsucht

Titel: Rachsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Gardiner
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der Mut. »Was hast du denen erzählt?«
    »Dass ich dich gestern im In-N-Out getroffen habe. Du hattest einen Cheeseburger, Pommes und einen Begleiter mit Sinn für Humor.«

    »Haben sie erklärt, um was es geht?«
    »Dieser Franklin Brand und seine Komplizen haben den Installateur ermordet.« Ihre Blaubeeraugen funkelten. »Es dreht sich um organisiertes Verbrechen, glaube ich. Oder um Wirtschaftskriminalität.«
    »Hat Agent Van Heusen dir das gesagt?«
    »Nicht ausdrücklich, aber es muss eine große Sache sein, sonst wäre Dale nicht damit befasst.«
    Dale?
    »Weil er doch bei der Abteilung zur Bekämpfung der Geldwäsche ist.«
    Das orangefarbene Kleid verschwamm vor meinen Augen. Van Heusen ermittelte wegen Geldwäsche.
    Nikki rauschte mit einer Platte Antipasti herein. »Hallo, Liebes.«
    Taylor starrte auf die Auswahl. »Wo sind die Jalapeño Popper?«
    »Im Ofen.« Nikki umarmte mich.
    »Die müssen wir sofort servieren, die sind sehr beliebt. Beeil dich, wir haben heute noch was vor.«
    »Die Kochhandschuhe liegen auf der Arbeitsfläche. Ich führe erst mal unseren Ehrengast herum.«
    Nikki nahm mich an der Hand und geleitete mich ins Wohnzimmer. Als ich etwas sagen wollte, schnitt sie mir das Wort ab. »Alles bestens. Wir werden unseren Spaß haben.«
    Ich holte tief Luft und versuchte, wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Taylor hatte eine bunte Mischung eingeladen. Offenbar waren alle dabei, deren Namen sie in meinem Adressbuch gefunden hatte. Lavonne Marks und Harley Dawson, die betont höflich miteinander umgingen. Amber Gibbs und meine Nachbarin Helen Potts. Sogar Patsy Blackburn,
Jesses Mutter, die zu ihrem blassrosa Kostüm ein Glas Smirnoff trug.
    Und am Kamin lehnte – elegant wie eine Perlenkette – Jax Rivera.
    Taylor, du Schwachkopf, du hast eine Auftragsmörderin zu meiner Party eingeladen.
    Meine Cousine rauschte herein. »Hierher, Mädels. Ich habe ein Spiel für euch.«
    Sie drückte mir Block und Stift in die Hand und bugsierte mich auf ein Sofa.
    Patsy Blackburn quetschte sich neben mich in die Polster. Die Eiswürfel in ihrem Glas klirrten. Jax ließ sich mit katzenhafter Anmut auf dem Sofa uns gegenüber nieder. Sie wirkte völlig entspannt und sah in ihrem schwarzen Kleid mit dem goldenen Schal sehr edel aus.
    Ich warf einen zweiten Blick auf den Schal. Hermès. Mit dem Ding hatte sie Cherry Lopez geknebelt.
    »Ich brauche was zu trinken«, sagte ich.
    »Nur Geduld«, sagte Taylor. »Jeder schreibt etwas über sich selbst auf, das die anderen nicht wissen können. Anonym, und wir raten dann, wer was gesagt hat.«
    Ich versuchte mich zu erheben. »Nur ein Glas Wasser.«
    Sauerstoff. Ein offenes Fenster, aus dem ich mich stürzen konnte. Ein Einsatzteam.
    Taylor legte mir die Hand auf die Schulter. »Nikki, hol Evan ein Glas Wasser.«
    Nikki warf ihr einen eisigen Blick zu.
    »Ich könnte auch Nachschub gebrauchen«, meldete sich Patsy Blackburn.
    Jax kritzelte etwas auf ihren Notizblock. Ich tippte auf »Ich habe einen KGB-Dienststellenleiter mit einem einzigen
Kopfschuss eliminiert« oder etwas in der Art. Ob das einen Preis gab? Ich entwand mich Taylors Arm und flüchtete ins Esszimmer. Als Nikki auftauchte, stürzte ich gerade ein Glas Wasser herunter.
    »Wir schaffen das schon«, sagte sie zu mir.
    »Wir haben ein Problem.«
    »Ich weiß. Wenn die Party vorbei ist, hauen wir sie in die Tonne.«
    »Nein, nicht Taylor, es ist …«
    Jax schlenderte herein. »Finstere Pläne?«
    Ich hätte mich fast verschluckt.
    Sie legte schwesterlich den Arm um Nikki. »Die Frau raubt einem den letzten Nerv, aber ich habe einen Trost für Sie.«
    Sie griff nach einem Jalapeño Popper, einer mit Käse gefüllten und frittierten grünen Chilischote.
    »Taylor hat sich davon bereits ein halbes Dutzend einverleibt. Wenn sie Sie das nächste Mal wie das Hausmädchen behandelt, stellen Sie sich einfach vor, wie Taylor mit fünfzig aussehen wird.«
    Nikki lächelte.
    Taylor steckte den Kopf ins Zimmer. »Kommt schon, wir sind so weit.«
    Nikki häufte Popper auf einen Teller und drückte ihn Taylor in die Hand. »Hier.«
    Ich hielt Jax zurück. »Ich will, dass Sie gehen.«
    Ihre eben noch so sanften Züge verhärteten sich. »Geben Sie mir fünf Minuten. Es ist lebenswichtig.«
    »Wie können Sie es wagen, sich bei meiner Freundin einzuschleichen?«
    »Ich bin eingeladen.« Sie trat näher. »Sie bringen sich selbst in Gefahr, wenn Sie mich ignorieren.«

    »Kommt schon, Mädels«, rief Taylor aus

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