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Radieschen von unten

Radieschen von unten

Titel: Radieschen von unten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frida Mey
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wenig.
    »Sie erinnern sich doch an den Mordfall Wilfert?«
    Elfie nickte und sah dann starr geradeaus.
    Alex zögerte ein wenig, bevor sie fortfuhr: »Ihr Wagen wurde an Josef Wilferts Todestag vor seinem Haus gesehen.«
    »Ach so! Ja, das hat schon seine Richtigkeit. Ist das wichtig?«
    »Ich möchte einfach wissen, weshalb Sie an diesem Tag dort gewesen sind.«
    »Nun, die Sache ist ganz einfach. Herr Wilfert hat sich im Bestattungsinstitut wie ein Berserker aufgeführt, Herrn Knörringer und mich aufs Übelste beschimpft, Carlos sogar körperlich angegriffen, so dass ich einschreiten musste. Bei seinem wütenden Abgang hat er eine Fahrradspange verloren. Die wollte ich ihm nach Hause bringen. Da mir niemand die Tür aufmachte, habe ich die Spange in den Briefkasten geworfen.«
    Eine simple, recht einleuchtende Erklärung, dachte Alex. Es passte zu Elfie, dass sie sich beschimpfen ließ, dennoch in ihrer Ordnungsliebe den Leuten die Sachen hinterhertrug.
    Aber war es wirklich so gewesen? Sie würde sich die Liste ansehen, die die Spurensicherung von der Wohnungsdurchsuchung gemacht hatte. Dabei müsste die Fahrradspange ja auftauchen.
    »Ja, Frau Ruhland, dann will ich Sie nicht weiter aufhalten.« Alex stand auf.
    »Warten Sie einen Augenblick. Ich müsste Ihnen noch etwas erzählen. Allerdings weiß ich nicht so recht, wie ich anfangen …«
    In diesem Augenblick klingelte Alex’ Handy. Hubert. Seit ihrem Streit hatten sie kaum miteinander gesprochen, und von Versöhnung konnte schon gar nicht die Rede sein. Heute Morgen hatte Alex einen Zettel auf dem Esstisch vorgefunden, dass Hubert wegen einer Versuchsreihe, die nicht unbeaufsichtigt bleiben dürfte, schon ganz früh ins Labor müsste. Also hatte sie ihr einsames Frühstück hinuntergezwungen, eine kurze Runde mit Amadeus gedreht und war dann zum Dienst gefahren.
    Jetzt hoffte sie auf ein paar liebevolle Worte, wurde aber jäh enttäuscht.
    »Sandra, ich muss in Paris einen Kollegen bei einer Podiumsdiskussion vertreten. Mein Zug geht in einer Stunde. Kannst du schnell ein paar Sachen zusammenpacken und zum Bahnhof bringen? Ich habe eben erst davon erfahren und muss noch jemanden auftreiben, der sich um die Versuchsreihe kümmert.«
    »Das kann doch sicher Frau Rieker machen«, meinte Alex spitz. Ein kurzer Moment des Schweigens am anderen Ende.
    »Ich werde schon eine Lösung finden«, murmelte Hubert. »Bitte bring mir doch den Koffer zum Bahnhof.«
    »Aber ich bin unterwegs, muss erst nach Hause und deine Sachen zusammensuchen. Das ist auch für mich zeitlich kaum zu schaffen«, meinte Alex einigermaßen ratlos.
    »Bitte, Sandra!«, drängte Hubert erneut. »Es ist wirklich wichtig. Und wenn ich wieder da bin, dann sprechen wir uns aus und unternehmen etwas Schönes.«
    »Also gut, ich weiß zwar noch nicht, wie ich das schaffen soll, aber ich will es versuchen.« Alex seufzte, stand auf und sah Elfie niedergeschlagen an. »Hubert muss dringend verreisen, und ich soll ihm ein paar Sachen zum Bahnhof bringen.Wir müssen unser Gespräch ein anderes Mal fortsetzen.«
    Elfie nickte. »Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.«
    Alex hatte den Eindruck, als ob Elfie der verschobene Termin ganz gelegen käme.
    »Jetzt sausen Sie los, sonst schaffen Sie es wirklich nicht mehr pünktlich.«
    Rasch schwang Alex ihre Tasche über die Schulter und lief zum Auto.
    Sie fuhr so schnell nach Hause, dass sie prompt geblitzt wurde. Na, bravo! Gudruns entsprechendes Gelächter konnte sie sich lebhaft vorstellen.
    In aller Eile packte sie Huberts Hemden, Unterwäsche, Socken und Waschzeug in ein Köfferchen. Noch eine Ersatzkrawatte, falls er sich beim Essen bekleckerte, und dann hetzte sie schon wieder die Treppe hinunter. Vor der Haustür hatte sich Amadeus breitgemacht und sah sie erwartungsvoll an. Den Koffer in der Rechten, schnappte sie ihn mit der Linken und platzierte ihn im Fußraum des Beifahrersitzes.
    Am Bahnhof gab es natürlich keinen Parkplatz. Sie klemmte ihren Wagen verbotswidrig hinter das letzte Taxi auf dem Taxistreifen und sprang aus dem Auto. Im gleichen Moment begann Amadeus zu jaulen. Auch das noch. Wahrscheinlich stand ein dringendes Geschäft an. Alex zog ihn ein bisschen unsanft aus dem Wagen, leinte ihn an und griff nach dem Koffer auf dem Rücksitz. Der Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass sie noch ein paar Minuten Zeit hatte. Wo war Hubert nur? Vielleicht am Servicepoint in der Bahnhofshalle.
    »Nun, mach schon«, forderte sie Amadeus auf, der sich

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