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Radioactive -Die Verstossenen

Radioactive -Die Verstossenen

Titel: Radioactive -Die Verstossenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Shepherd
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bist zu langsam. Solltest du versuchen zu fliehen, werde ich dich innerhalb von Sekunden wieder eingeholt haben. Ich bin schneller als du.“
    Ich gehe an ihm vorbei, Richtung Ausgang, und kann mir mit einem Grinsen im Gesicht einen Kommentar nicht verkneifen: „Nur in deinen Träumen.“
    Während Finn sich empört aufplustert und bereits heftig widersprechen will, fängt Florance lauthals zu lachen an. „Das hast du nun davon, Finn.“, prustet sie, wobei sie sich glucksend den Bauch hält.

    Die Sonne knallt auf meine nackten Arme und ich bereue es , mir keine Jacke mitgenommen zu haben. Obwohl Iris mich am Morgen noch einmal eingecremt hat, beginnt meine verbrannte Haut sich bereits zu pellen. Wenn ich jedoch den Schweiß mit meinem Handrücken von der Stirn streife, bin ich froh darüber , nicht noch mehr Stoff tragen zu müssen. Mein ganzer Rücken ist bereits feucht und die Jeans klebt unangenehm an meinen Beinen, während meine Füße in den Stiefeln schwitzen. Mein eigener Schweißgeruch steigt mir unangenehm in die Nase und ich kann nur hoffen, dass Finn ihn nicht bemerkt. Er ist wieder mal sehr gesprächig. Seitdem wir die Höhlen verlassen haben, hat er nicht ein Wort mit mir gewechselt. Wir laufen querfeldein durch die rote Wüste und gehen Markierungen ab, die nur Finn kennt. Für mich ist es der reinste Irrgarten. Ich verstehe nicht , was er tut , und würde er mich hier aussetzen, würde ich weder zu den Höhlen noch zur Sicherheitszone finden. Wahrscheinlich würde ich verdursten. Finn hat eine Feldflasche gefüllt mit Wasser dabei, aber lieber würde er sich erschießen , als mir auch nur einen Schluck abzugeben. Ich bin zu stolz , ihn um Wasser zu bitten und wünsche mir stattdessen Florance herbei, die es für mich tun würde.
    Nun kniet er sich hin und tastet den Boden mit seinen Händen ab. Fragend schaue ich ihm dabei zu, ohne zu verstehen, was er da macht oder was er sucht.
    „Mist!“, flucht er vor sich hin und krabbelt auf Knien über den Boden. Als er nicht fündig wird, richtet er sich plötzlich auf und sieht mich zögernd an.
    „Du gehst vor!“
    Sein Sinneswandel kommt mir eigenartig vor. „Ich weiß doch gar nicht , wo ich hingehen soll.“
    „Einfach gerade aus, mehr nicht. Das wirst du ja wohl schaffen.“
    „Warum?“
    „Weil ich es sage, verdammt noch mal!“, bellt Finn und schiebt mich grob an den Armen vor sich her. Seine Berührung brennt auf meinen Schultern, sodass ich laut aufheule.
    „Was ist denn schon wieder?“, fährt er mich an und reißt dabei die Hände nach oben, so als hätte er sich an mir verbrannt.
    „Du tust mir weh!“, jammere ich und versuche , meine schmerzenden Arme und Schultern zu lockern.
    Er stockt erst, erwidert dann aber brummig: „Stell dich nicht so an.“
    Ich merke , wie mir die Tränen in die Augen schießen. Das ist einfach zu viel. Nicht nur der Sonnenbrand, die Hitze und das mein Mund so trocken ist wie der Sand, jetzt muss ich auch noch Finns Gemeinheiten ertragen.
    Als er meine Tränen sieht, tritt er geschockt einen Schritt zurück. Auf eine Entschuldigung kann ich jedoch lange warten. „Gehst du jetzt bitte weiter?“
    Er hat ‚bitte’ gesagt. Das kommt wohl einer Entschuldigung gleich. Es bringt ja doch nichts , sich ihm weiter zu widersetzen und so tue ich , was er will und laufe voraus.
    Doch plötzlich schwebe ich in der Luft und der Boden kracht mir unter den Füßen weg. Ich lande unsanft auf unebenem Boden. Als ich meinen Kopf hebe, rieche ich Finns einmaligen Duft nach Tannen und Moos. Seine welligen Haare streifen zärtlich mein Gesicht, bevor er mich unsanft von sich runter schubst . Ich knalle mit meiner Schulter gegen den nächsten Felsen und schreie erneut vor Schmerz auf. Jetzt heule ich wirklich.
    „Du dämliche Kuh!“, zischt er mir aufgebracht entgegen, während er selbst qualvoll seinen Ellbogen umklammert hält.
    Mein Blick gleitet mehrere Meter nach oben. So tief ist das Loch, in das wir gestürzt sind. Es ist so schmal, dass es unmöglich ist , Finn aus dem Weg zu gehen. Selbst wenn ich mich ihm gegenüber sitze , berühren unsere Beine einander. Ich erinnere mich daran , wie er den Boden abgesucht hat und dann plötzlich wollte, dass ich voraus gehe. War es deshalb? Wollte er, dass ich in das Loch stürze? Nur blöd für ihn, dass er direkt mit rein gefallen ist. So hatte er sich das bestimmt nicht vorgestellt.
    „Das ist dein Loch!“
    Er beißt die Zähne fest zusammen, sodass ich seinen Kiefer

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