Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rächerin der Engel

Rächerin der Engel

Titel: Rächerin der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
Vom Netzwerk:
sind Sie.«
    »Danke«, erwiderte Bree. Sie nahm den Whiskey mit Eis, den er ihr reichte, und trank einen Schluck. Der Drink war so stark, dass ihr beinah die Luft wegblieb. »Sie beide sind schon mal in Savannah gewesen, nicht wahr?«
    »Na klar«, sagte Buck. »Auf den Weihnachtspartys, wissen Sie. Als der alte Russ noch gesund und munter war.«
    »Das mit seinem Tod war eine schreckliche Sache«, meinte Bree. »Ich habe ihn ja selbst nie kennengelernt. Aber Tully macht dieser Verlust doch schwer zu schaffen. Ich meine, deswegen hat sie wahrscheinlich auch diese fixe Idee, dass er ermordet worden ist.«
    Die Parsalls wechselten Blicke.
    »Oh, Pardon. Ich wollte eigentlich nicht aus dem Nähkästchen plaudern.« Bree schwenkte das Whiskeyglas hin und her. »Bin’s nicht gewohnt, nachmittags was zu trinken.«
    »Tully glaubt, jemand habe Russ abgemurkst?« Buck strich sich mit der Hand übers Kinn.
    »Dieser chinesische Cop«, warf Harriet ein. »Der hat doch all die Anschuldigungen vorgebracht. Hat gesagt, Tully habe es getan.« Sie presste die Lippen aufeinander. »Zutrauen würde ich es ihr jedenfalls. Das hab ich schon damals gesagt, nicht wahr, Darling?« Sie stieß Buck mit dem Ellbogen an.
    »Ja, hast du.«
    Bree konnte nur über Harriets Wendigkeit staunen. Im Handumdrehen hatte sie sich von der besten Freundin in eine Denunziantin verwandelt.
    »Und dieser chinesische Cop wurde gestern Abend in Ihrem Haus tot aufgefunden, nicht wahr? Hab ich gestern im Fernsehen gesehen.« Harriets große blaue Augen verengten sich zu Schlitzen. »Glauben Sie, den hat auch Tully abgemurkst?«
    »Ich glaube, sie glaubt, dass wir es waren.« Buck grinste.
    »Wir!«, kreischte Harriet. »So ein Unsinn, Darling. Nicht dass Buck niemals mit dem Gedanken gespielt hätte!«
    Buck nickte. »Stimmt. Hab den alten Russ mal mit der Knarre bedroht. Aber zum Schluss hat er sich dann ja selbst das Gehirn weggepustet.«
    »Hatte er auch nicht anders verdient.« Harriet presste die Lippen noch stärker aufeinander. »Er war von Anfang an gegen diese ganze Shakespeare-Players-Sache, ganz zu schweigen davon, dass er den armen alten Buck nicht als Partner in seiner blöden Investment Bank haben wollte. Also dieser Chinese … Chin heißt er doch, oder?«
    »Hieß er«, stellte Bree richtig.
    »Die Sache kann man uns jedenfalls auch nicht anhängen. Wir sind gestern direkt vom Flughafen ins Hotel gefahren. Und den Rest des Nachmittags und den Abend haben wir unten in der Bar verbracht.«
    »Im 700 Drayton?« Das war ein beliebtes Lokal, das an einem Mittwochnachmittag jedoch nicht allzu voll gewesen sein dürfte. Und auf den Kassenbons waren immer Datum und Zeit angegeben.
    »Nette Bar«, sagte Buck. »Jede Menge Zeugen. Jedenfalls hat mein Hausdrachen völlig recht. Wir haben den Chinesen nicht kaltgemacht.«
    »Hausdrachen«, murmelte Harriet. »Du Arschloch.«
    »So, Fräuleinchen, wenn Sie mit Ihrem verschärften Verhör fertig sind, würde ich jetzt gern fernsehen. Tiger Woods dürfte gerade am Abschlag sein. Kein schlechter Spieler für einen Farbigen.« Buck nahm die Fernbedienung in die Hand und schaltete den Widescreen ein.
    »Ich muss ohnehin aufbrechen.« Bree stellte ihren Drink auf den Tisch und nahm den Vertrag an sich.
    »Rennen Sie nicht gegen die Tür, wenn Sie rausgehen«, sagte Harriet. »Wie wär’s mit noch einem kleinen Drink?«, fügte sie an Buck gewandt hinzu.
    »Ich glaube nicht, dass die es waren«, sagte Bree zu Sascha, sobald sie die Suite verlassen hatten. »Pfui Teufel! Bist du je einem widerwärtigeren Paar begegnet? Ich wünschte, sie hätten es getan. Ich wünschte, ich könnte Hunter anrufen, damit er sie unverzüglich ins Kittchen bringt.«
    Sascha wedelte mit dem Schwanz.
    »Und sie haben dich nicht bemerkt. Warum wohl? Was meinst du?«
    Sascha schüttelte sich, als wolle er schmutziges Wasser loswerden.
    »Richtig. Wer möchte denn schon, dass einen so eine Frau beachtet?« Ihr Handy summte in der Aktentasche. Sie holte es heraus und klappte es auf.

    RUTGER V. H. 4 UHR 700 DRYTN.
    R. P.

    Bree antwortete mit O. K. und sah auf die Armbanduhr. Sie hatte noch eine Stunde Zeit, was für einen Imbiss und einen Anruf bei Hunter ausreichte. Wenn sie Glück hatte, würden die Parsalls vor dem dreizehnten Loch hinüber sein. »Dann brauche ich nicht zu befürchten, dass sie in die Bar gewankt kommen und mir in mein Gespräch mit Rutger van Houghton platzen, Sascha. Wir essen gleich hier was. Vielleicht wieder

Weitere Kostenlose Bücher