Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rächerin der Engel

Rächerin der Engel

Titel: Rächerin der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
Vom Netzwerk:
doch die Rechtsanwältin, die immer mit einem Hund unterwegs ist, stimmt’s?« Er sah unter den Tisch. »Da ist er ja. Ist ja cool! Hey, mein Junge. Wie geht’s denn so?«
    Sascha antwortete mit einem höflichen »Wuff«.
    »Und die Leiche von diesem Cop hat man gestern Abend in Ihrer Eingangshalle gefunden. Glauben Sie, diese Texaner hatten was mit dem Mord zu tun?«
    »Nicht wenn sie von zwei bis fünf Uhr dreißig hier waren.«
    »Ist aber leider so«, sagte er. »Und sie sind direkt vom Flughafen hergekommen. Ein Freund von mir arbeitet an der Rezeption, und der hat gesagt, sie hätten acht Gepäckstücke mitgebracht. Dabei bleiben sie bloß übers Wochenende.«
    »Sie wollen also bald wieder abreisen?«
    »Montagmorgen, soviel ich gehört habe.« Er beugte sich vor und sagte im Flüsterton: »Die haben es schon geschafft, das Personal ganz verrückt zu machen. Besonders Big Buck. Wir nennen ihn Großes Ar…«
    Bree räusperte sich.
    »Na, Sie verstehen schon, was ich meine.« Er streckte die Hand aus. »Ich heiße übrigens Brian. Wer Sie sind und wo Sie wohnen, weiß ich ja schon. Allerdings haben Sie meine Telefonnummer noch nicht, obwohl Sie sie jederzeit bekommen können. Jederzeit! «
    »Danke, Brian. Ich werd’s mir überlegen.«
    »Wenn Sie mich als Zeugen oder so brauchen, genügt ein Anruf.«
    »In Ordnung.«
    Er warf einen Blick auf ihr ungegessenes Sandwich. »Kann ich Ihnen sonst noch was bringen? Vielleicht ein Glas Wein?«
    »Im Moment nicht.« Parsalls Whiskey lag ihr bereits schwer im Magen. »Ich warte auf jemanden. Sehr groß. Hellblond … ein Mann«, fügte sie hastig hinzu, als sie Brians hoffnungsvollen Gesichtsausdruck bemerkte. Offenbar brauchte er dringend ein Date. »Ein Holländer. Wenn er nach mir sucht, dann sagen Sie ihm bitte, dass ich hier bin.«
    Als sie ihr Sandwich gegessen hatte und gerade darüber nachdachte, ob sie zum Nachtisch eine Portion Brotpudding bestellen sollte, kam Rutger van Hougthon in die Bar.
    Van Houghton hatte eine solche Ausstrahlung, dass man sich einfach nach ihm umdrehen musste. Er trug einen marineblauen Zweireiher, eine Seidenkrawatte sowie ein gestreiftes Hemd mit weißem Kragen und weißen Manschetten. Am Handgelenk saß eine goldene Uhr, die ziemlich teuer aussah. Fast sofort erblickte er Bree. Als er ihren Tisch erreicht hatte, stand Brian schon mit der Speisekarte bereit.
    »Ich will nichts essen«, sagte van Houghton. »Bringen Sie mir ein dunkles Bier. Guinness, wenn’s geht.« Entspannt lehnte er sich zurück. »Miss Beaufort? Da bin ich, wie Sie es gewünscht haben.«
    »Danke.«
    »Sie sehen ziemlich ernst aus. Macht Ihnen die Ermittlung zu schaffen, die Sie in Tullys Auftrag anstellen?«
    Bree wusste nicht sonderlich viel über van Houghton, aber da sie Wirtschaftsmagazine las, war ihr zumindest das Wesentliche bekannt. Sein Vater hatte unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg ein beträchtliches Vermögen erworben – mit Beton. Rutger hatte in Oxford und anschließend an der London School of Economics studiert. Danach war er nach Holland zurückgekehrt, um das Familienvermögen durch eine Reihe perfekt geplanter Geschäftsübernahmen und Fusionen zu einem Milliardenvermögen zu machen. Er war nicht verheiratet, doch auf allen Fotos von ihm, die durch die Regenbogenpresse gingen, war er stets mit zwei oder drei schönen Frauen und ein oder zwei schönen Männern zu sehen. Bree vermutete, dass es nur sehr wenig gab, was dieser Mann nicht über die menschliche Natur wusste. Das Problem war, dass sie überhaupt nichts über die seine wusste.
    Statt seine Frage direkt zu beantworten, entgegnete sie: »Kennen Sie Tully schon lange?«
    »Ja, doch, obwohl ich Russell noch länger kannte. Russell habe ich vor fünfzehn Jahren in Brüssel kennengelernt, im Zusammenhang mit einer geschäftlichen Angelegenheit.« Er nahm die Hände vom Tisch, als Brian das Stout vor ihn hinstellte. »Die Russell zum Teil finanziert hat.« Er lächelte. Er hatte große, quadratische Zähne. »Russell und ich haben uns sofort gut verstanden. Danach lernte ich dann auch Tully kennen, mit der ich mich ebenfalls auf Anhieb gut verstanden habe.«
    Bree faltete ihre Serviette zusammen. »Glauben Sie, Russell ist ermordet worden?«
    »Ja«, erwiderte er. »Das habe ich von Anfang an geglaubt.«
    »Haben Sie konkrete Beweise? Oder ist das nur eine Vermutung?«
    Er fiel ihr ins Wort. »Natürlich habe ich keine Beweise. Wenn ich welche hätte, hätte ich sie diesem armen

Weitere Kostenlose Bücher