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Rätsel um 1: ... das verlassene Haus

Rätsel um 1: ... das verlassene Haus

Titel: Rätsel um 1: ... das verlassene Haus
Autoren: Enid Blyton
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ihnen an, einen Spaziergang mit ihnen zu machen oder zusammen schwimmen zu gehen, und er erlaubte ihnen sogar, Reitstunden zu nehmen. Normalerweise wären diese beiden letzten Vorschläge von den Kindern mit Begeisterung aufgenommen worden, aber mit einem Betrüger wollten sie nichts zu tun haben. Endlich gab Herr Kö nig es auf. Sie sind bockig und ungezogen, dachte er.
    Am Nachmittag kam Barny und trank mit ihnen zusammen Tee.
    Frau Rund hatte den Tisch im Garten gedeckt, und die Kinder hofften, Herr König würde nicht erscheinen. Aber er kam. Nun konnten sie kein vernünftiges Wort miteinander reden. Dina war wieder einmal wütend. Sie war die Ungeschickteste von allen, und sie konnte sich überhaupt nicht verstellen.
    »Mach nicht so ein brummiges Gesicht, Dina, es steht dir nicht«, sagte Herr König.
    Und Barny dachte: Wenn wir uns weiter so benehmen, wird er bestimmt etwas merken. Daher fing er an, vom Zirkus und von seinen Wanderungen zu erzählen. Auch Miranda tat ihr möglichstes, um die Stimmung zu heben. Sie stahl Lümmel ein Stück Kuchen, das er zwischen den Pfoten hielt, und bewarf ihn obendrein mit Pflaumensteinen.
    Miranda war doch zu ulkig! Herr König atmete erleichtert auf, als er sah, daß die Kinder wieder lachten.
    Sobald es ging, machten sich die vier aus dem Staub. »Wir wollen erst zum Abendbrot zurückkommen«, sagte Dina.
    »Seitdem ich weiß, daß Herr König ein Betrüger ist, kann ich ihn nicht mehr sehen! Wißt ihr was, wir können ja einmal versuchen, den Fluß zu finden, der am Herrenhaus vorbeifließen soll.«
    »Machen wir«, rief Robert, »daran habe ich auch schon gedacht.«
    Sie durchstreiften die Wiesen nach allen Richtungen, aber nirgends konnten sie ihn entdecken.
    »Noch nicht einmal ein ausgetrocknetes Flußbett ist da«, sagte Robert, »die Karte kann nicht stimmen.«
    »Das glaube ich auch«, meinte Barny. »Das einzige ist, daß wir uns einmal von der Stelle aufmachen, an der Stubs damals das Boot sah, und von dort aus dem Fluß nachgehen.«
    Als sie nach Hause gingen, fing Dina wieder an: »Ich habe ein scheußliches Gefühl, wenn ich daran denke, daß du heute nacht in diesen gräßlichen Keller gehen willst. Laß es lieber sein, Barny!« Und als er schwieg, fügte sie hinzu: »Nimm wenigstens dein Kissen und deine Decke mit. Da unten ist es bestimmt sehr kalt.«
    »Na schön«, lachte Barny. »Seht mal, ich habe mir eine Taschenlampe gekauft, eine ganz große. Ist die nicht prima? Sie gibt starkes Licht, das werde ich gut brauchen können.«
    Frau Rund meinte, Barny könne ruhig zum Abendbrot bleiben, sie würden alle satt werden, und Barny nahm die Einladung gern an, denn er freute sich immer sehr, wenn er mit seinen Freunden zusammen sein durfte.
    »Ich glaube, ich muß jetzt gehen«, sagte er, als die Uhr in der Diele neun schlug. Herr König sah von seinem Buch auf.
    »Wo schläfst du eigentlich?« fragte er und betonte die Worte so, daß die Kinder einen Augenblick lang glaubten, er habe ihr Geheimnis entdeckt.
    »In der letzten Nacht war ich im Gartenhäuschen«, sagte Barny höflich. »Und in der Woche davor habe ich auf dem Fluß in einem Boot übernachtet. Ich habe kein richtiges Zuhause, und Zimmer sind sehr teuer.«
    »So, so«, sagte Herr König, »dann wirst du heute wohl wieder im Gartenhäuschen schlafen? Es ist ja eine warme Nacht.
    Paß nur auf, daß es kein Gewitter gibt.«
    »Das werde ich«, nickte Barny, und seine Augen funkelten.
    Wenn Herr König wüßte, was er jetzt vorhatte! Er und Miranda gingen, und die Kinder begleiteten sie ein Stückchen durch den schon beinahe dunklen Garten.
    Sie sahen ihm nach, bis er ihren Blicken entschwunden war.
    »Hoffentlich geht alles gut«, flüsterte Dina, »ich habe Angst!«
    »Natürlich geht alles gut«, lachte Robert. »Einem Jungen wie Barny kann doch gar nichts passieren!«
    Am Herrenhaus angelangt, schloß Barny die Küchentür vorsichtig auf. Nichts hatte sich hier seit heute morgen verändert.
    Er blieb stehen und lauschte. Dann lief er die Treppe hinauf, um Kissen und Decke zu holen. Auch hier oben konnte niemand mehr gewesen sein. Er war sehr müde. Ich will mich gleich hinlegen und ein bißchen schlafen, dachte er, damit ich munter bin, wenn der Spuk beginnt.
    Aber als Miranda merkte, daß Barny in diesem schrecklichen Keller bleiben wollte, schnatterte sie ängstlich und zerrte an der Decke. Sie wollte wieder hinauf ins weiche Bett.
    »Tut mir leid, Miranda, aber heute nacht müssen wir hier
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