Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang
beachten schienen. Wahrscheinlich mochten sie keine Affen.
Barny machte sich zu Fuß auf den Weg. Kilometer um Kilometer ging er und versuchte immer von neuem, jemanden zu finden, der ihn mitnahm. Vergeblich. Endlich gelangte er in eine kleine Stadt. Er kaufte sich etwas zu essen, denn er war wieder hungrig geworden. Miranda bekam eine Banane und eine Apfelsine. Mit wahrer Engelsgeduld suchte sie die Kerne aus jeder Scheibe, bevor sie sie verspeiste, einzig und allein zu dem Zweck, sie Barny in den Kragen zu stecken.
»Laß das«, sagte er angeekelt. »Dieses nasse, glitschige Zeug. Ich wundere mich über dich, Miranda. Was sind das für Unarten? Wenn du nicht gleich damit aufhörst, nehme ich dir alles weg.«
Miranda gehorchte sofort und warf die übrigen Kerne auf das Pflaster. Barny lachte, ging weiter bis zu einer sehr belebten Kreuzung und blieb dort stehen.
Aber niemand hielt. Endlich rollte ein riesiger Möbelwagen langsam heran. Barny winkte aufgeregt und voller Hoffnung.
Zwei Männer saßen vorne, beachteten ihn aber nicht, bis der eine Miranda auf Barnys Schulter entdeckte.
Er stieß seinen Nebenmann an, und der große Wagen hielt.
»Hast du da einen Affen?« rief der Fahrer.
»Ja«, rief Barny zurück und lief zu ihm.
»Du kannst hinten aufsteigen. Alf ist ganz verrückt nach Affen, er wird dich schon ’reinlassen.« Der Mann grinste. »Wenn du ihn mit dem kleinen Biest spielen läßt.«
Das war Glück! Barny rannte am Wagen entlang, und ein kleiner Mann mit einem Seehundschnauzbart sah ihm schon entgegen. Er hatte sich herausgebeugt, um den Grund des plötzlichen Aufenthaltes zu erfahren. Beim Anblick Mirandas lachte er entzückt.
»Sie haben dich zu mir geschickt, was?« sagte er und deutete mit einer Kopfbewegung nach den beiden Fahrern. »Sie wissen, daß ich ganz wild auf das Viehzeug bin. Steig ein, Kamerad, und mach es dir bequem. Wohin willst du denn?«
Barny sagte es ihm, zog sich hoch, und der kleine Mann holte eine Landkarte hervor und zeigte mit seinem schmutzigen Finger auf eine Stelle. »Hier ist es, du kannst also ein gutes Stück mit uns fahren.«
Er breitete die Arme nach Miranda aus, und das Äffchen sprang geradewegs hinein. Barny war sehr erstaunt.
»Sie kennen mich alle«, sagte der Kleine und blinzelte Barny zu. »Ich gehe, sooft ich kann, in den Zoo, wenn ich wieder in London bin. Du solltest die Affen sehen, wenn sie merken, daß ich komme. Sie drängen sich ans Gitter und strecken ihre dünnen Ärmchen nach den Näschereien aus, die ich ihnen jedesmal mitbringe. Aus Hunden mache ich mir nichts, und eine Katze kannst du für dich behalten, aber einen Affen nehme ich immer. Nach denen bin ich nun mal verrückt.«
Er plapperte ununterbrochen, und es dauerte nicht lange, und Miranda schnatterte eifrig mit. Barny sah beide belustigt an und amüsierte sich köstlich. Hatten sie nicht Ähnlichkeit miteinander? Das Gesicht des kleinen Mannes war genauso faltig wie das Mirandas, und seine runden, tiefliegenden Augen genauso flink und listig.
Dieses Mal reiste Barny beinahe komfortabel. Der Wagen war mit Möbeln vollgestellt, und er saß in einem weichen Polstersessel, einem gutgefederten, und kein Rütteln und Schütteln war zu spüren. Am liebsten wäre er eingeschlafen.
Nun, er konnte noch eine ganze Weile so gemütlich sitzen.
Nach einem Blick auf die Karte stellte er fest, daß es, wenn er wieder aussteigen mußte, nicht mehr weit bis nach Lillingham war, und von dort aus konnte er schließlich zu Fuß gehen.
Der kleine, schnauzbärtige Mann war den Tränen nahe, als er sich endlich von Miranda trennen mußte. Und sie umarmte ihn so heftig, daß es schien, als wäre auch sie todunglücklich. Aber als sie sah, daß Barny ausstieg, sprang sie mit einem Satz auf seine Schulter und winkte mit ihrer kleinen braunen Pfote dem neugewonnenen Freunde nach.
»Ja, dem hast du viel Spaß gemacht«, lachte Barny, »und wir sind dadurch auf bequeme Weise ein schönes Stück weitergekommen.« Er stand wieder an einer belebten Kreuzung, um auf eine neue Fahrgelegenheit zu warten. Es wurde schon dämmrig, und er überlegte, ob er wohl heute abend noch früh genug nach Glockenburg käme, um Dina, Robert und Stubs zu sehen.
Es war dunkel, als endlich ein geschlossener Lastwagen die Straße langsam herunterkam. Im Licht der Bogenlampe erkannte Barny eine Aufschrift in goldenen Buchstaben:
›Elektro-Piggott‹. Er trat einen Schritt auf den Damm und winkte.
Doch der Fahrer
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