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Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang

Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang

Titel: Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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bringen. In diese angenehme Vorstellung versunken, begann sie an Barnys Ohr zu knabbern. »Na, na, sei vorsichtig«, warnte er, »daß du mir nicht eine Ecke abbeißt.«
    Ein paar Leute blieben stehen und sahen dem hochgewachsenen Jungen mit dem Äffchen auf der Schulter lächelnd nach.
    Barny kümmerte sich nicht darum, er war daran gewöhnt, die Blicke vieler auf sich zu ziehen. Und nie wäre er auf den Gedanken gekommen, daß ihre Aufmerksamkeit nicht allein dem Äffchen, sondern auch ihm gelten konnte. Seinem auffallend weizenblonden Haar, seinen so seltsam weit auseinanderstehenden blauen Augen und seinem strahlenden Lächeln.
    Er zog Dinas Brief aus der Tasche und sah noch einmal auf die Adresse. Er wollte versuchen, einen Wagen nach Lillingham zu finden, zu der Glockenburg am nächsten gelegenen größeren Stadt.
    Er stand mit Miranda auf der Schulter am Straßenrand und winkte den vorüberfahrenden Lastzügen. Endlich hielt einer.
    Der Fahrer beugte sich aus dem Fenster und fragte:
    »Ist das dein Affe? Ist er zahm?«
    »Ja«, nickte Barny, »sage dem Herrn guten Tag, Miranda.«
    Miranda grüßte höflich und legte ihre kleine Pfote an das Käppchen, das sie trug. Der Mann lachte.
    »Ich habe schon eine ganze Menge Leute mitgenommen, aber noch nie jemandem mit einem Affen. Das muß ich heute abend unbedingt meinem Jungen erzählen, wenn ich nach Hause komme. Wo willst du denn hin?«
    »Kennen Sie Lillingham?«
    Der Mann pfiff durch die Zähne und sagte bedauernd: »So weit fahre ich nicht, nur fünfzig Kilometer in die Richtung, dann biege ich ab. Vor morgen kannst du nicht an Ort und Stelle sein, und dann mußt du schon verdammt viel Glück haben.
    Na, steig erst mal ein. Wirst nachher schon einen anderen finden.«
    »Vielen Dank«, sagte Barny und sprang zu ihm hinauf. Und so begann seine lange Reise nach Glockenburg.

XI. Per Anhalter
    Barny und Miranda genossen die Reise sehr. Mit großen Vergnügen ließen sie sich den Fahrtwind um die Nase wehen, und Miranda fühlte sich besonders wohl, weil sie genau merkte, daß der Mann am Steuer Gefallen an ihr fand. Er war sehr stolz, als sie ihm nach einer Weile auf die Schulter sprang.
    »Sie hat ihre Pfote unter mein Hemd gesteckt«, sagte er lachend, »du würdest sie wohl nicht verkaufen, was?«
    »Nie!« sagte Barny sofort. »Erstens habe ich sie viel zu gerne, und zweitens würde sie sterben, wenn ich sie weggäbe.«
    Nach fünfzig Kilometern mußte Barny aussteigen. Er sprang  vom Wagen, und der Mann fuhr weiter und winkte ihnen zu.
    Man sah ihm an, daß es ihm leid tat, sich von den beiden zu trennen. Barny ging in ein Gasthaus, das am Wege lag, und bestellte etwas zu essen. Dabei fragte er nach einer günstigen Stelle, um auf einen anderen Wagen zu warten.
    »Dann bleib nur hier, mein Junge«, sagte der Wirt, während er die Gläser polierte, bis sie blitzten. »Das ist eine gute Ecke für so ein Unternehmen. Es kommen ständig Wagen vorbei.
    Wo willst du denn hin?«
    »Nach Lillingham«, sagte Barny.
    »Da hast du noch eine lange Reise vor dir«, sagte der Mann,
    »aber du wirst schon Glück haben und am Ende hinkommen.
    Wenn du auch ein paarmal umsteigen mußt«, fügte er gutmütig lachend hinzu.
    Bald danach hielten ein paar Lastkraftwagen, und die Fahrer kamen herein, um eine Tasse Kaffee zu trinken. Der Wirt stellte Barny und Miranda vor und fragte jeden, wohin er fahre.
    »Ich will in die Richtung«, sagte ein älterer Mann, »würde den Jungen auch gerne mitnehmen, aber einen Affen so dicht neben mir, nee, das ist mir doch zu unheimlich.«
    »Ich könnte ja hinten sitzen«, schlug Barny eifrig vor, der fürchtete, eine ähnlich gute Gelegenheit weiterzukommen würde sich ihm so schnell nicht wieder bieten. Dagegen hatte der Fahrer nichts einzuwenden, und er erlaubte Barny, sich auf eine der Kisten zu setzen, die die Fracht des Lastzuges ausmachten.
    Sehr bequem war es nicht, und Barny war tüchtig durchgeschüttelt, besonders dann, wenn es über Kopfsteinpflaster ging, denn der Wagen fuhr schnell. Er fühlte sich wie zerschlagen und war ganz froh, als der Mann bremste und ihm zurief:
    »Es ist besser, du steigst jetzt aus. Wenn du weiter mitfährst, verpaßt du den Anschluß.«
    Barny sprang herunter, sagte »Dankeschön« und blieb auf einer breiten, einsamen Landstraße zurück, während der Wagen weiterbrauste.
    Danach hatte er zunächst kein Glück. Nur wenige Fahrzeuge kamen vorüber, meistens Privatautos, deren Insassen ihn gar nicht zu

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