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RAFA: Mein Weg an die Spitze (German Edition)

RAFA: Mein Weg an die Spitze (German Edition)

Titel: RAFA: Mein Weg an die Spitze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Carlin , Rafael Nadal
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mich als Erster wieder auf, taumelte vor, stieg über das Netz, umarmte Fernando und sagte ihm, dass keiner von uns beiden es verdient hatte, dieses Match zu verlieren. Toni war nicht entgangen, dass ich im letzten Spiel nur noch ein zitterndes Wrack war, und später erklärte er, wenn Verdasco dieser Doppelfehler nicht unterlaufen wäre, hätte er das Halbfinale vermutlich gewonnen. Ich neige dazu, ihm zuzustimmen.
    Das Match endete um 1 Uhr nachts, und ich ging erst um 5 Uhr früh schlafen. Vorher musste ich zu der unvermeidlichen Pressekonferenz nach dem Match und anschließend einigen Journalisten Interviews geben. Ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten und sagte Gott-weiß-was. Als ich endlich in meinem Hotelzimmer war, ließ ich mir etwas zu essen bringen. Der Schlaf musste warten. Ich aß, um meine leeren Batterien aufzufüllen, und überließ mich dann Titín, der die Aufgabe hatte, meinen geschundenen Körper wieder zum Leben zu erwecken und auf das Match gegen Federer vorzubereiten. Als Tuts mich nach dem Match gegen Verdasco völlig ausgelaugt in der Umkleidekabine sah, war sein erster Gedanke: »Mein Gott! Da hat Titín die Arbeit seines Lebens vor sich!« Er hatte Recht.
    Glücklicherweise war Titín ruhig und gefasst wie üblich. Er tat, was er in schwierigen Situationen immer machte: Er zog Joan Forcades zu Rate, den er auf Mallorca erreichte. Forcades und Titín sind Freunde und Verbündete, die es als gemeinsame Aufgabe ansehen, sich um meinen Körper zu kümmern, Verletzungen zu vermeiden, meine Fitness zu maximieren und die rechtzeitige Erholung meines geschundenen Körpers für mein nächstes Match zu unterstützen. In diesem Augenblick war ich erschöpfter, als ich es je zuvor in meinem Leben erlebt hatte. Die Herausforderung, vor die wir alle drei uns gestellt sahen, erforderte meiner Ansicht nach ein Wunder. Aber Joan ließ sich nicht entmutigen.
    Er kennt mich, seit ich neun oder zehn Jahre alt war, und setzt mehr Vertrauen in mich als ich selbst. In seinem Beruf ist er fantastisch und ein überaus wichtiges Mitglied meines Teams, arbeitet aber mehr als die anderen im Hintergrund. Früher begleitete er mich auf meinen Reisen, tut das aber mittlerweile nur noch selten und bleibt lieber auf Mallorca, abseits vom Ruhm und Medienrummel. Er ist ein besonderer Mensch, der seine Arbeit – als Lehrer in einer Schule auf Mallorca – liebt und nicht des Geldes wegen für mich arbeitet, sondern weil es ihm Spaß macht und weil ihm an mir soviel wie an einem Familienmitglied liegt.
    Ich lauschte seinem Gespräch mit Titín. Sie waren sich einig, dass viel Eis und Massagen nötig waren, um den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen. Joan, der die Lage mit Dr. Cotorro analysiert hatte, bestand darauf, dass ich eine ausreichende Dosis an Proteinen und Vitaminen nehmen sollte, fand aber vor allem Bewegung wichtig. Er empfahl, ich sollte am nächsten Tag die Muskeln mit Stretching-Übungen anregen, ein bisschen auf dem Fahrrad und anschließend auf dem Tennisplatz trainieren. Joan war optimistisch und erinnerte Titín, dass wir uns vor Saisonbeginn auf solche Situationen vorbereitet hatten, als wir morgens drei bis vier Stunden und nachmittags noch einmal eineinhalb Stunden hart trainiert hatten. »Das Wichtigste ist, dass wir seinen Körper wieder in Aktion bringen«, erklärte Joan.
    Ich hörte es und verstand seine Überlegungen, aber damals, um drei Uhr morgens australischer Zeit, war ich lediglich imstande, reglos auf einer Liege zu liegen und mich passiv Titíns therapeutischen Fähigkeiten zu überlassen. Nachdem er das Gespräch mit Joan beendet hatte, füllte er als Erstes eine Wanne mit Eis, in die ich mich setzen musste, um den Kreislauf in meinen schmerzenden Oberschenkeln in Schwung zu bringen. Es folgten Massagen, zunächst mit einem Eisbeutel, anschließend mit einem Stück Seife. Am Tag vor einem Endspiel trainiere ich gewöhnlich morgens. Dieses Mal verschlief ich jedoch den ganzen Vormittag, wachte erst am frühen Nachmittag auf und stellte entsetzt fest, dass ich mich steifer fühlte als am Tag zuvor. Dennoch stieg ich aufs Fahrrad, trat auf Titíns Anweisung behutsam in die Pedale, um den Kreislauf anzuregen, und ging anschließend mit Carlos Costa auf den Tennisplatz. Ich hielt nur zwanzig Minuten durch. Carlos sah, dass ich nicht mehr konnte. »Es hat keinen Zweck. Du kannst dich ja gar nicht bewegen«, sagte er. »Wir müssen aufhören.« Benommen vor Schwindel, völlig

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