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Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Titel: Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio Kostenlos Bücher Online Lesen
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Eindruck von Helle und Weite. Zahlreiche Lämpchen waren in die Decke eingelassen, sie spendeten der geräumigen Couchgruppe aus dunkelbraunem Stoff ihr Licht. Auf den tiefdunklen niedrigen Edelholztischen standen Ikebana-Gestecke aus Lilien und Rosen. Schwere beigefarbene Teppiche bedeckten den sauber gefliesten Boden.
    »Vielen Dank«, sagte Nadja und drehte sich zu Lena um. »Ohne dich hätten wir nie so schnell den richtigen Ausgang aus Shinjuku gefunden. Nur in indischen Labyrinthen ist es schlimmer.«
    Lena schüttelte leicht den Kopf. »Indische Labyrinthe? Ihr Künstler seid schon ein komischer Haufen. Braucht ihr noch etwas?« Unschlüssig berührte sie die Kette an ihrem Hals.
    Chiyo hatte Lena bereits losgelassen, doch Torio hielt noch immer ihren Arm.
    »Du kannst jetzt gerne gehen.« Nadja lächelte. »Den Rest schaffen wir allein.«
    »Ich finde, sie sollte noch bleiben.« Torio zog Lena zu sich, eine besitzergreifende Geste. »Wer weiß, wie sie uns noch behilflich sein kann.«
    »Sie ist kein Gegenstand!«, empörte sich Nadja.
    Lena räusperte sich nervös. »Ich bleibe gerne noch einen Moment. Vielleicht sind ja alle Zimmer belegt, und ihr braucht eine andere Unterkunft. Man muss eigentlich früh buchen, um etwas zu bekommen.«
    Naburo sah Nadja an. »Wir sollten das zusammen machen«, schlug er vor.
    »Dann warten wir so lange.« Torio zog die auflachende Lena zu der nahen Couch und ließ sich mit ihr auf dem Schoß darauf fallen. Sie schien nichts dagegen zu haben. Die Augen der Deutschen funkelten fröhlich.
    Chiyo sah Torio verärgert an. Nadja glaubte Eifersucht in ihrem Blick zu sehen.
    Will sie etwas von Torio? Macht sie ihn auch deswegen ständig runter? Der Tenna dürfte eine solche Beziehung nicht zusagen
.
    Die Journalistin schob die Gedanken zur Seite. Es ging sie nichts an, und genau genommen interessierte es sie auch nicht. Sie wollte endlich mit der Suche nach den Zwillingen beginnen! Entschlossen stapfte sie neben Naburo zur Rezeption, an der eine junge Japanerin saß und sie höflich anlächelte.
    »Guten Tag«, begann Nadja auf Englisch und schenkte der jungen Frau ihr strahlendstes Lächeln. »Wir brauchten ein Einzelzimmer und ...« Sie stockte. »Vier. Am besten wären vier. Vier Einzelzimmer, bitte.«
    Die Frau sah auf den Flachbildschirm des Rechners, der schräg neben ihr stand. »Es tut mir leid, aber wir haben nichts mehr frei.« Dabei warf sie einen abschätzenden Blick über den Empfangstresen hinweg auf Kush. Der Shishi hockte auf seinem breiten Hinterteil und knabberte ausgiebig an den Speckfalten seiner Hinterläufe.
    Nadja setzte ihren gesamten Charme ein. Sie lächelte strahlend und bemühte sich, ihrer Stimme einen unwiderstehlichen Klang zu geben. »Bitte, sehen Sie noch einmal nach. Vielleicht haben Sie ja einige freie Zimmer übersehen.«
    Naburo trat vor, und die Frau zögerte. Nervös musterte sie die Schwertgriffe über seinen Schultern. Aber der Elf streckte die Hand aus und berührte über das dunkelbraune Holz hinweg vorsichtig ihre Finger. Sie starrte ihn verwirrt an, zog die Hand aber nicht fort.
    »Wir wären Ihnen sehr verbunden«, sagte Naburo mit seiner angenehmen, klaren und eindringlichen Stimme, die Nadja an Gebirgsbäche erinnerte. Plötzlich stieg das Bild eines Falken vor ihrem inneren Auge auf.
    Nein, es sind zwei. Zwei Falken
. Sie schüttelte den Kopf. Was geschah mit ihr? Wirkte der Zauber, den der Elf auf die Rezeptionistin wirkte, etwa auch auf sie? Waren das die Auswirkungen von Naburos Magie?
    Erneut sah die Frau auf den Bildschirm, und ihre Hände glitten über die Tastatur. »Nun ... es gibt noch zwei Zimmer in einer der obersten Etagen. Es sind Doppelzimmer – sie sind teurer, und der Hund kostet extra.«
    »Das spielt keine Rolle.« Naburo legte eine Handvoll winzige Perlen auf den Tisch. »Sie werden das hier als Zahlungsmittel annehmen und keine weiteren Fragen über uns stellen.«
    Die Frau nahm die Perlen und schob sie hastig mit der Hand vom Tisch in ihre andere Hand. Von dort aus ließ sie die schimmernden weißen Kugeln in einer Schublade verschwinden.
    »Willkommen im
Tokyo Star
, Mister ...«
    »Naburo.« Der Krieger zog seine Hand zurück. »Wir danken für die Gastfreundschaft.«
    Die Frau nickte geschäftig und reichte ihnen mehrere Karten. »Dieses Gebäude ist ein IB, ein Intelligent Building. Auf Ihren Zimmern befindet sich eine Broschüre mit entsprechenden Informationen. Das hier sind Karten für den Eingang des

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