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Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Titel: Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hotels, für ihr Zimmer und für die Nutzung des Aufzuges. Frühstück gibt es ab sieben Uhr in Buffetform, zum Abendessen stehen Ihnen drei verschiedene Restaurants zur Verfügung. Es gibt einen Fitnessraum und ein kleines Schwimmbad im obersten Stock. Die Bar ist vierundzwanzig Stunden geöffnet. Ihre Zimmer sind mit Minibar, Fernsehgerät und Telefon ausgestattet. Bei Fragen sprechen Sie mich an. Sie können bleiben, solange Sie möchten. Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt in Tokio.«
    Nadja nahm die Karten entgegen. Als sie sich zu Torio und Lena umdrehte, sah sie, dass Torio Lenas Hals umschlang und sie küsste. Die Frau an der Rezeption blickte beflissen zur Seite.
    »Das reicht jetzt!«, ging Nadja dazwischen.
Wenn er sich wie ein Kind verhält, muss er eben auch so behandelt werden
. Sie ging zu Torio und zog ihn an seinem spitzen Ohr.
    »Aua!«, protestierte der Elf wütend.
    »Naburo«, wies Nadja ihn an. »Bring Lena bitte zur Tür und sorge dafür, dass Torios Zauber gelöst wird! Ich möchte endlich hoch in die Zimmer.« Dann wandte sie sich zischend an Torio. »Und du wirst auch mitkommen!«
    Ein Ikebana-Blumengesteck aus Lilien und Rosen hatte Chiyos Aufmerksamkeit gewonnen, die ihre Finger über die Blätter gleiten ließ. Sie wirkte erfreut, dass Torio und Lena sich voneinander gelöst hatten.
    Naburo brachte Lena zum Hotelausgang. Die Blicke der jungen Deutschen waren verträumt und leer. Sie bewegte sich, als stände sie unter Drogen.
    Elfenzauber
, dachte Nadja sauer.
Sobald wir oben sind, werde ich mit diesem Herrn Torio ein ernstes Wort wechseln! Es geht nicht, dass er hier herumstolziert und macht, was er will!
    Zornig stapfte sie mit der Plastikkarte in der Hand Richtung Aufzug. Kush sprang aufgeregt hechelnd hinter ihr her.
    Nur zögernd betrat auch Chiyo den Aufzug und musterte ihren Schatten. »Das dunkle Ding macht mir weit weniger Furcht als dieser enge Raum. Er hat nur eine Tür! Was wollen wir hier drin?« Unbehaglich sah sie in den geschwärzten, durch goldene Muster unterbrochenen Spiegel, der die Rückwand des Fahrstuhls bedeckte.
    Nadja fiel wieder ein, dass Elfen sich in Spiegeln so sahen, wie sie wirklich waren, und nicht so, wie sie sich den anderen präsentierten. Spiegel brachen Magie. Zu ihrer Überraschung erkannte sie im Spiegel hinter ihren Begleitern etwas Schemenhaftes, das fast wie verdichteter Nebel wirkte.
    Es hat etwas von Flügeln. Als wären Naburo und Torio Engel
. Noch verwirrter wurde sie, als ihr die Ähnlichkeit der beiden Spiegelungen auffiel. Zwar blieb Naburo auch in der Reflexion eindeutig größer, älter und reifer, aber er und Torio hatten dieselben rotbraunen Augen, dieselbe leicht gekrümmte Nase und dasselbe exotisch schöne Gesicht. Auch Naburo war äußerst ansehnlich, doch außerhalb der gebrochenen Spiegelkacheln war diese Schönheit nicht zu sehen.
Was mag einen Elfen dazu bringen, sein gutes Aussehen zu verbergen?
    »Es bewegt sich!«, schrie Chiyo auf, als der Fahrstuhl nach oben fuhr. Zum Glück gab es mehrere, und sie waren allein in dieser Kabine.
    »Es heißt Aufzug und wird an Stahlseilen gezogen«, erklärte Nadja.
    »Wer zieht es? Kobolde?«
    »Das geschieht automatisch, wie in der U-Bahn. Mit Strom. Wir in der Menschenwelt nennen das Technik und Elektrizität.«
    »Wie die vielen bunten Lichter an den Häusern?«
    Nadja nickte. Eine blecherne Stimme erklang, die erst auf Japanisch, dann auch auf Englisch und Französisch
Sie haben das gewünschte Stockwerk erreicht
sagte.
    Chiyo klatschte in die Hände. »Es spricht! Das Haus spricht! Herrlich! Sag, Nadja, bist du sicher, was diese Technik betrifft? Mir scheint, als hätten all diese Häuser Seelen!«
    »Klar doch«, sagte Torio verächtlich, der Nadja immer wieder böse von der Seite ansah und sich das lange Ohr rieb. »Deshalb leuchten sie auch nachts, Chiyo.«
    »Du hast doch selbst keine Ahnung, Uragirmon.« Beleidigt wandte sie sich von ihm ab und streichelte Kush. Der Shishi hatte ängstlich den Schwanz und den Kopf eingezogen und wirkte wie eine faltige Kugel. Ihm schien die Aufwärtsbewegung des Aufzugs nicht zu behagen.
    Nachdem die Türen aufgeglitten waren, stiegen die ungleichen Gefährten auf einen breiten Gang aus, der mit einem zitronengelben Teppich belegt war. Mehrere Kronleuchter hingen an der Decke. Ein älteres asiatisches Ehepaar kam ihnen entgegen, und die Frau im dunklen Hosenanzug verzog verächtlich das Gesicht, als sie den Shishi sah. Sie sagte etwas auf

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