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Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Titel: Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio Kostenlos Bücher Online Lesen
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.
    Jemand berührte sie! Nadja schreckte aus dem Schlaf. Es dauerte einen Augenblick, bis sie sich orientiert hatte.
    »Nadja?« Chiyo stand neben ihr, hatte ihr die Hand auf die Schulter gelegt. Die Elfe trug ein elegantes grünes Kleid, dazu ihren Schmuck. »Du verpasst das Frühstücksbuffet.«
    Gähnend streckte sie sich. Was waren das nur immer für sonderbare Träume? Wieder eine Vision?
Ich darf mich nicht verrückt machen
. »Danke, Chiyo.« Verschlafen sah Nadja auf das Telefon, das nicht geklingelt hatte. Sollte sie lieber im Zimmer bleiben? Ihr Hunger siegte. Sie ging ins Bad und traf sich eine halbe Stunde später mit den Elfen zum Frühstück.
    Während Naburo und Torio kaum aßen, überboten sich Nadja und Chiyo mit ihrem Heißhunger. Besonders die kleinen runden Pfannkuchen, auf die man Schokoladensirup oder Marmelade streichen konnte, hatten es ihnen angetan. Auch der Shishi hatte eine Vorliebe dafür. Sie hatten sich einen Tisch in einer Ecke gesucht, der zum Glück eine lange weiße Decke hatte. Dort lag der Shishi halb versteckt und drängte sich immer wieder an ihre Beine, um Brötchen, Pfannkuchen oder Wurst zugesteckt zu bekommen.
    Nach dem siebten Pfannkuchen lehnte Nadja sich entspannt auf dem einfachen silbernen Stuhl zurück und blickte über den großen Raum, in dem nur noch wenige andere Gäste saßen. Eigentlich war die Zeit für das Frühstück bereits um.
    »Hast du etwas erreichen können?«, fragte Chiyo neugierig.
    »Es gibt einen ersten Fortschritt«, bestätigte sie. »Jetzt muss ich abwarten.«
    Die Prinzessin spielte mit dem Messer herum, als sei sie ein kleines Kind. Sie ließ es an der Spitze zwischen zwei Fingern pendeln. »Wir haben auch eine Idee. An der Rezeption gibt es doch diese Pläne von der Stadt.« Sie sah zu Nadja auf. »Torio und Naburo verstehen es, einen Zauber zu wirken.«
    Naburo sah zweifelnd aus. »Wir haben das lange Zeit nicht mehr getan. Es ist nicht sicher, ob wir es noch können.«
    »Warum? Verlernt man das?« Nadja war verwirrt. Sie bemerkte, dass Torios Schatten interessiert den Kopf in die Richtung einer jungen Amerikanerin drehte, während Torio scheinbar ganz aufmerksam zuhörte.
    »Nein, das nicht.« Naburo schloss kurz die Augen. »Aber Zauber, die von zwei oder mehr Elfen gewirkt werden, erfordern einen großen Zusammenhalt. Du hast erzählt, David und Rian seien Zwillinge.«
    »Richtig.«
    »Dann können sie allein deshalb sicher mehr Zauber wirken als so mancher andere Elf. Sie vermögen vielleicht besser zu heilen, magische Fallen zu bilden, gekonnter Schlösser zu öffnen – all so etwas.« Naburo sah zu Torio und verstummte.
    »Ich verstehe nicht.« Nadja wurde noch verwirrter.
    Chiyo seufzte. »Was dir Naburo zu sagen versucht: Er und Torio sind Brüder. Aber wegen ihrer Fehde sind ihre Kräfte nicht mehr aufeinander ...«
    »Ihr seid
Brüder?
« Sie konnte es nicht fassen.
Das erklärt die Ähnlichkeit im Spiegel!
    Dieses Mal sah Naburo sie nicht an. »Wir wären bereit, einen Zauber über der Karte zu wirken, um herauszufinden, ob sich noch andere Elfen in Tokio aufhalten und wo sie in etwa sind.«
    »Das klingt auf jeden Fall, als wäre es den Versuch wert.« Brüder! Was war nur zwischen den beiden vorgefallen, dass sie einander so feindlich gesinnt waren? Hatte Torio Naburo verraten? Nadja konnte sich nicht helfen; so unmöglich Torio auch war, er wirkte nicht wie Alebin oder ein richtiger Meidling.
Im Grunde scheint er einen guten Kern zu haben. Andernfalls hätte die Schattenkiefer Yogamatsu ihn vermutlich nicht ausgewählt
.
    Die Elfen wechselten Blicke untereinander. Nadja kam sich von der Gruppe ausgeschlossen vor.
    Schließlich ergriff Chiyo wieder das Wort. »Sag – hast du etwas Persönliches von David oder Rian? Dann geht es vermutlich noch besser.«
    Zögernd hob Nadja ihre Hand auf den Tisch und schob die weiße Bluse nach hinten. Das Cairdeas wurde sichtbar. Einen Moment herrschte betretenes Schweigen, dann schienen sich die Elfen wieder zu fangen.
    Naburo nickte langsam. »In Ordnung. Versuchen wir es.«
    Sie saßen zu fünft auf den Tatami-Matten des Hotelzimmers von Naburo und Torio. Die Elfen hatten darauf bestanden, in dieses Zimmer zu gehen, um nicht vom Klingeln des Telefons gestört zu werden. Außer dem Shishi hatten sie alle Seiza-Haltung eingenommen: die Beine nach hinten abgeknickt, damit die Fußsohlen nicht nach vorne zeigten. In der Menschenwelt Japans galt diese Sitzhaltung als höflich, da man mit

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