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Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Titel: Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio Kostenlos Bücher Online Lesen
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Brandlinien.
    Chiyo tippte auf einen kleineren Brandfleck im Okubo. »Es scheint sehr viel elfische Aktivität zu geben oder doch zumindest sehr viel Magie.«
    »Könnt ihr aus diesen Flecken etwas schließen?« Angespannt betrachtete Nadja die Karte. »Gibt es einen Hinweis darauf, wo David ist?«
    Naburo senkte den Kopf. »Vergib uns, Nadja, denn wir sind gescheitert. Wir wissen nur, dass sich die elfischen Aktivitäten auf den Kern Edos beziehen. Noch heute werden wir losziehen und nach anderen Elfen suchen.«
    Der Shishi nickte und peitschte mit dem Löwenschwanz. »Ich bin gut im Aufspüren von Elfen! Fast so gut wie im Aufspüren von Fisch!«
    »Danke.« Zum ersten Mal erkannte Nadja, wie viel ihr diese seltsamen Begleiter wirklich helfen konnten. »Ich schlage vor, wir machen uns so bald wie möglich auf den Weg.«
    Als Nadja auf dem Flur vor ihrem Zimmer war, hörte sie das Klingeln des Telefons. Hastig steckte sie die Chipkarte ein und hechtete zum Apparat, ohne die Tür hinter sich zu schließen.
    »Nadja Oreso!«, brachte sie atemlos hervor.
    »Madame Oreso? Hier ist Jacques Dernier. Ich habe Yuko Omote erreicht. Sie ist bereit, sich mit Ihnen um Viertel nach elf im Ginzaviertel am Haupteingang vom Tokio-Wako-Kaufhaus zu treffen.«
    »Großartig!« Nadja sah auf die Uhr. Das waren nur noch zwei Stunden. »Wie erkenne ich die Frau?«
    »Gar nicht. Sie wird Sie erkennen, keine Sorge. Seien Sie höflich. Madame Omote ist kein einfacher Mensch.«
    »Tausend Dank!«
    »Viel Glück bei Ihrer Reportage.« Der Mann legte auf.
    Nadja ließ das Telefon in ihrer Hand sinken.
Yuko Omote. Dann will ich hoffen, dass du mir weiterhelfen kannst
.
Zwischenspiel
Der Auftrag
    Sie konnte nicht mehr aufstehen. Beine und Arme ließen sich nicht heben, nicht einmal die Hand. Bandorchu lag in Apathie. Jeder Tag schwächte sie. Sie hatte nach zwei Dienern geschickt, um ihrem Sterben entgegenzuwirken.
    Meinem Sterben. Es ist nicht möglich, aber es geschieht
.
    Nun saßen die beiden ungleichen Geschöpfe neben ihr auf den dicken Teppichen und sahen zu ihr herauf, auf das Bett mit den dunkelroten Seidenlaken. Sie drehte den Kopf und konnte sie gerade noch erkennen.
    Beide waren abgrundtief hässlich, jeder auf seine Art. Der eine war spindeldürr, mit dünnen Armen und Beinen, er reichte ihr im Stehen bis zum Bauch; der andere war gedrungen, grotesk, das Gesicht so wild und urwüchsig, als sei es aus dem Albtraum eines Wahnsinnigen entsprungen. Nur die Bosheit in ihren Augen war gleich. Der Spriggans und der Kau neigten sich unterwürfig, denn selbst im Sterben war Bandorchu noch stärker als sie beide zusammen.
    »Beeilt euch«, flüsterte die Dunkle Königin. »Ich habe euch alles gesagt, was ihr wissen müsst.«
    Sie wies auf ein zartes Gespinst, das neben ihrem Bett lag. Es war weder Stoff noch Flechtwerk und zitterte unter ihren Blicken. »Benutzt es erst, wenn ihr in das Reich Fanmórs eindringt, und verliert keine Zeit. Der Zauber hält nicht ewig.«
    Der Kau griff nach dem wogenden Nebelstoff und hob ihn hoch. »Was ist das, meine Königin?«
    »Ein Schutzzauber«, flüsterte Bandorchu matt. »Gewebt aus meinen Gedanken. Es sind zwei Umhänge, die euch ein anderes Aussehen verleihen, und einer, der für das Kind bestimmt ist. Passt gut darauf auf.«
    Demütig warf sich der Kau zu Boden. »Ja, meine Königin. Das tun wir. Wir tun, was Ihr wollt, und bringen Euch das Balg.«
    »Hüte deine Zunge!« Bandorchus Blick wurde zornig, doch sie hatte keine Lust, ihre Kraft in einer Diskussion mit einem derart niederen Geschöpf zu verschwenden.
    »Geht jetzt. Reist schnell. Auf nach Frankreich, in Paris benutzt ihr in der Nähe des besetzten Knotenpunktes einen Durchgang. So könnt ihr den Wächtern Fanmórs entgehen. Ist das Kind erst in eurer Gewalt und seid ihr jenseits des Schutzbereiches des Baumschlosses, müsst ihr ein Portal öffnen. Ich werde euch die nötigen Mittel mitgeben.«
    Seit der Schlacht von Newgrange ließ Fanmór sein Reich streng bewachen. Alle Portale in der Gegend um Tara hatte er versiegeln lassen.
    Cor kicherte gehässig. »Wir bringen Euch Talamh. Dann werdet Ihr genesen.«
    »Ich werde euch reich belohnen, wenn ihr das vermögt. Scheitert ihr aber, so soll eure erbärmliche Lebenskraft mir ein letzter bitterer Abschiedstropfen sein.«
    Beide Wesen duckten sich unter der Schärfe ihrer Stimme.
    »Wir werden nicht versagen«, versicherten sie eilig. Dann nahmen sie die magischen Umhänge und huschten aus dem

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