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Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Titel: Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio Kostenlos Bücher Online Lesen
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Tokio.
    Ein dringender Termin, den Tom nicht hatte aufschieben können, hatte ihrem Telefonat ein abruptes Ende bereitet. Hastig hatte der Journalist ihr noch seine Handynummer gegeben und darum gebeten, ihn so bald wie möglich wieder anzurufen.
    Erst hinterher fiel Nadja ein, dass sie vergessen hatte, Tom nach dem Verbleib ihres Rucksacks zu fragen, in dem sich Ausweise, Geld, Handy und alles Weitere befanden. Egal, sie hatte es bisher auch ohne geschafft.
    Obwohl sie wenig geschlafen hatte, fühlte sie sich erholt. Keine Albträume hatten sie gequält, und zum ersten Mal seit ihrer Ankunft in Tokio war sie zuversichtlich.
    Mashikos Dreizimmerwohnung war winzig, obwohl sie für eine Tokioter Wohnung angeblich als sehr groß galt. Die Japanerin hatte reiche Eltern, die außerhalb von Tokio auf dem Land lebten und sie finanziell unterstützten.
    Kurz nachdem sie Nadja und die Elfen eingelassen hatte, musste die junge Frau zur Universität. Sie freute sich riesig über Kush, streichelte und herzte den Shishi und wirkte überhaupt sehr glücklich über die ungewöhnliche Gesellschaft. Dann verschwand sie in ihrem auffälligen rosaweißen Outfit, um ihre Mathematikvorlesung zu erwischen.
    Nadja betrachtete die Wohnung, die aus den Zimmern, einer kleinen Küche und einem Bad bestand. Mashiko hatte sich großzügig bereit erklärt, im Wohnzimmer zu schlafen, und ihren Gästen die anderen beiden Räume überlassen.
    Sie folgt Torios Wünschen wie eine ergebene Sklavin
.
    Diese Situation gefiel der Journalistin ganz und gar nicht. Sie wollte möglichst schnell wieder aus dieser engen Wohnung verschwinden und Mashiko nicht ausnutzen.
    »Wir sollten sofort anfangen, das Theater auszuspionieren«, schlug Nadja vor.
    Naburo schüttelte den Kopf. »Nicht bei Tag. Das ist viel zu auffällig. Wir sollten wenigstens warten, bis es dunkel ist. Ideal wäre es auch, die Zeit der Vorstellung zu nutzen. Bei all den Menschen fallen wir weniger auf.«
    Nadja seufzte. »Können wir denn jetzt gar nichts tun?« Sie trat zum Fenster – die Wohnung befand sich im fünften Stock – und sah zu dem kleinen Restaurant hinunter, in dem sie gestern Kaffee und Wasser getrunken hatte.
    »Ich könnte schon mal allein vorgehen«, schlug der Shishi treuherzig vor. »Ich mache mich klein wie eine Katze, und wenn sie mich bemerken, springe ich schnell davon.«
    »Allein ist das zu gefährlich.« Nadja musste daran denken, wie sehr der Shishi zu Unfällen neigte. Während ihres Auszugs aus dem Hotel war er fast von der Fahrstuhltür zerdrückt worden, und beim anschließenden Auschecken war er mit dem Trolley eines Texaners kollidiert.
    Die Elfen machten abwehrende Gesten. »Kush kommt zurecht«, ergriff Naburo das Wort.
    Nadja willigte schließlich ein. In der Wohnung war es ihr zu eng, deshalb ging sie hinüber zu dem Restaurant, um das Theater von dort aus zu beobachten. Sie sah noch, wie der Shishi sich dem Theater seitlich näherte, dann war er hinter einem der umstehenden Ginkgobäume verschwunden.
Zwischenspiel
Sklavin
    Der Mann mit der Maske betrachtete die dünne schwarzhaarige Japanerin vor sich auf dem prunkvollen roten Teppich. Sie kam zu ihm, wann immer er nach ihr verlangte. Sie tat, was immer er von ihr wünschte. Hätte er ihr befohlen, eines der beiden scharfen italienischen Florette von der Wand zu nehmen und es sich in den Körper zu stoßen – sie hätte es mit Freuden getan.
    Doch sie ist verbraucht, fast leer. Sie gibt mir kaum noch Kraft und noch weniger Lust
.
    Missmutig sah er auf den mageren Körper. Als er Nika das erste Mal zu sich rufen ließ, war sie üppiger gewesen, überquellend vor Leben und beseelt mit einem Funken Widerstand, der ihn reizte. Aber dieser Funke war endgültig erloschen. Zertreten von seinen italienischen Schuhen. Vergangen, mit ihrem Willen, den er mit seinen Händen und seiner Magie zerbrochen hatte.
    »Geh«, sagte der Magier kalt. »Du langweilst mich. Geh etwas essen. Komm wieder zu Kräften. Dann können wir weiterspielen.«
    »Meister, bitte, lasst mich bei Euch bleiben.« Flehend streckte sie die Hände nach ihm aus. Ihr Geist war genauso verwirrt wie der seiner letzten Frau, die er in Venedig auf einer Insel gefangen gehalten hatte. Auch sie hatte ihn gelangweilt.
    »Geh, bevor ich endgültig die Geduld mit dir verliere.« Cagliostro machte eine herrische Geste mit der Hand. Er trug weiße Handschuhe, die unter dem Saum des Rüschenhemdes hervorkamen.
    Eilfertig kniete die junge Frau nieder und

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