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Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Titel: Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio Kostenlos Bücher Online Lesen
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hierbleibst? Gesell dich zu uns, hübsches Kind. Auf dem Bett ist noch Platz.« Einladend zeigte er auf eine freie Ecke der mit grüner Seide bespannten Matratze.
    Nadja ignorierte ihn. Wild schlug ihr Herz, als sie auf Mashiko zuging und sie am Arm packte. »Du kommst jetzt mit!«
    Mashiko ließ sich von Nadja in eine sitzende Position ziehen und starrte sie dumpf an, wirkte vollkommen zugedröhnt.
    Vermutlich ist sie das nicht. Vermutlich liegt ihr Zustand an all den Zaubern, die hier wirken
. Nadja machte sich heftige Vorwürfe, ihrer Begleiterin diese Feier nicht ausgeredet zu haben.
    »Hör mal, Kleines.« Der Anführer der zwölf stand vom Bett auf. Er trug eine schwarze weiche Hose, die weitbauschig bis zu seinen Knöcheln fiel, ansonsten war er nackt. Auf seinem Bauch zeichneten sich beeindruckende Muskeln ab, die einem Troll eher zur Ehre gereicht hätten als einem feingliedrigen Elfen. »Wenn du unserer kleinen exklusiven Runde nicht beitreten möchtest, dann verschwinde! Du hast nicht das Recht, hier hereinzuplatzen und über andere zu bestimmen!«
    Nadja hätte gelacht, wäre da nicht die vernichtende Hitze gewesen, die von seinem Körper ausging. Erteilten all diese Elfen Befehle? Mit ihren Zaubern versklavten sie die Menschen und entfremdeten sie von sich selbst. Am Ende blieben nur leere Hüllen, die flüchtig an Menschen erinnerten.
    Hinter ihr erklang eine ruhige Stimme. »Du hast die Frau gehört, Ryo. Wir wollen Mashiko jetzt mitnehmen und das andere Mädchen auch.«
    Der Anführer der zwölf fuhr herum. Seine Aufmerksamkeit richtete sich auf Naburo. »Und wer sagt das?«
    Er sah kampfbereit aus. Auch Naburo spannte sich an. Nadja erwartete, dass die beiden jeden Augenblick aufeinander losgingen, und musste an das Bild aus Naburos Erinnerung denken. Die beiden Krieger, die mit Samurai-Schwertern gegeneinander kämpften. Hinter Naburo konnte sie Chiyo und Torio erkennen.
    Naburo trat noch einen Schritt vor, in das Luxuszimmer mit der von Goldmustern überzogenen Decke und dem kristallenen Leuchter hinein.
    »Sie gehören zu uns. Und wir wollen gehen.«
    Ryo stellte sich zwischen Nadja und Naburo. »Sie haben einen eigenen Willen. Solange sie hierbleiben wollen, bleiben sie auch hier.«
    Ein Machtkampf fand zwischen den beiden Elfen statt, und Nadja konnte ihn spüren. Blicke bohrten sich ineinander. Sie sah, wie Naburo die Hand zur Faust ballte, und erinnerte sich wieder an seine Wut auf dieses Wesen, das er aus einem vorherigen Krieg kannte.
    Es ist mehr als nur Wut. Naburo hasst dieses Geschöpf. Er hasst es mit seinem ganzen Sein
.
    »Was ist hier los?«, unterbrach eine befehlsgewohnte Stimme das Streitgespräch. Tenji schob Chiyo, Torio und zwei Schaulustige beiseite und betrat ebenfalls den Raum. Er musterte Nadja flüchtig und wandte sich dann an Ryo. »Was soll der Lärm?«
    Ryo wies anklagend auf Naburo. »Sie wollen diese Mädchen mitnehmen und von Bord gehen.«
    Tenjis Augen wurden kalt. »Und was hindert sie daran?«
    Erstaunt sah Nadja, wie der große Oni-Krieger zusammenzuckte, als habe er einen Peitschenhieb erhalten.
    »Nichts, Chef«, murmelte er so leise, dass nur Nadja es hörte.
    Mashiko und ihre Leidensgenossin waren noch immer nicht Herr ihrer Sinne. Halb nackt und regungslos saßen sie auf dem Bett.
    Tenji wandte sich an sie. »Zieht euch an und geht mit euren Freunden. Wir legen in einer Viertelstunde an. Verlasst das Schiff.«
    Ergeben nickten die Mädchen, während die Schaulustigen auf dem engen Flur nach und nach verschwanden. Tenji warf Naburo kurz einen wissenden Blick zu und ließ sie stehen.
    Nadja wollte schon zu Naburo und den anderen nach draußen gehen, als sie die heiße Hand Ryos auf ihrer Schulter spürte. Die Hitze drang durch die dünne Jacke, den Stoff des Blazers und der hellblauen Bluse, als wolle sie ihre Haut versengen. Der Oni-Krieger beugte seinen Kopf tief herab an ihr Gesicht. Nadja konnte den unverwechselbaren Gestank nach Fäulnis und Verwesung riechen.
    »Für dieses Mal seid ihr uns entkommen. Aber das Theater wird euch zurückrufen. Es ruft sie alle zurück. Und wenn du erst ganz in seinem Bann bist, wirst du uns gehören. Genau wie deine kleine Freundin.«
    Er lachte gehässig auf. Nadja glaubte, ihr Trommelfell müsse zerspringen. Angewidert riss sie sich von Ryo los und stolperte aus dem Raum, konnte es keine Sekunde länger in Gegenwart dieses Ungeheuers aushalten!
    Als sie endlich die frische Nachtluft erreicht hatte, atmete sie tief ein

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