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Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Titel: Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio Kostenlos Bücher Online Lesen
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und aus. Mashiko wurde von Naburo geführt und stand benommen neben ihr. Ihr Blick war noch immer leer, und Nadja machte sich die heftigsten Vorwürfe. Was hatte sie sich von diesem Ausflug erhofft? Sie hatte nichts Neues in Erfahrung bringen können und Mashiko und sich selbst sinnlos einer Gefahr ausgesetzt.
    Sie wollte fort von dieser Jacht, von Ryo und seinen düsteren Verbündeten. Und dieses Mal würde sie ein Taxi nehmen.
    Es war spät in der Nacht, als sie endlich wieder in Mashikos Wohnung waren. Sie hatten zuvor Mashikos Freundin – ebenfalls eine Mathematikstudentin – mit dem Taxi zu ihren Eltern nach Hause gefahren. Chiyo und Nadja brachten Mashiko in ihr Schlafzimmer. Die junge Japanerin wirkte erschöpft und benommen, war nicht ansprechbar. Sie fiel in einen tiefen Schlaf, kaum dass sie lag.
    In Mashikos Wohnzimmer erzählte Nadja Naburo, was Ryo zu ihr gesagt hatte. »Ich glaube, er hat mich jetzt auf einer Art privaten Liste stehen.«
    Der Elf schüttelte den Kopf. »Er wird dich morgen schon nicht wiedererkennen. Noch ist der Zauber der Steine stark.«
    »Dennoch sollten wir uns nicht zu sehr auf diese Steine verlassen.« Nadja wusste nur zu gut, wie schnell ein Elfenzauber sich in sein Gegenteil verwandeln konnte.
    »Wir müssen schnell sein«, warf Chiyo mit einer beschwichtigenden Geste ein. »Wir müssen uns beeilen und so bald wie möglich von hier verschwinden.«
    Kush nickte zustimmend und schlackerte mit den Ohren. Er saß neben Chiyo auf der weißen Ledercouch. Einzig Torio schwieg. Nadja sah die Elfen zweifelnd an.
    Schnell sein ist ja gut und schön, aber ich habe den Eindruck, dass Naburo diesem Wesen gar nicht ausweichen will
. Die Situation war durch die persönliche Fehde zwischen ihm und Ryo noch verworrener geworden. Sie mussten die Zwillinge bald finden und aus dem Theater herausholen, aber dafür brauchten sie die Elfenmaske und einen Plan. Eine Verzögerung wegen persönlicher Differenzen konnten sie sich nicht leisten. Nadja schloss die Augen. Schweigen senkte sich über die Gruppe. Jeder schien seinen Gedanken und Befürchtungen nachzuhängen.
    »Was machen wir mit Mashiko?«, fragte Naburo in die Stille.
    »Auf jeden Fall sollten wir sie von diesem Theater wegschaffen.« Obwohl Nadja wusste, dass Naburo nur von seinem persönlichen Problem mit Ryo ablenken wollte, ging sie auf das Thema ein. »Sie ist abhängig von den Vorstellungen. Wenn wir sie hierlassen, wird sie weniger und weniger werden.«
    Entspannt lehnte sich Torio in Chiyos weißem Sessel zurück. »Prima, dann haben wir mehr Platz.«
    Nadja konnte nicht anders. In einem Reflex, der selbst sie überraschte, schoss ihre Hand vor, und sie schlug Torio ihre Finger ins Gesicht. Nicht fest, aber es tat ungemein gut. Torio sah sie überrascht an. Er wehrte sich nicht.
    »Dieses Mädchen stirbt vielleicht! Und du wagst es, eiskalt über sie zu richten? Sie ist doch kein Gegenstand, den du benutzen und wegwerfen kannst!«
    Vorsichtig berührte er seine Wange. »Ich betrachte die Situation logisch, Nadja.«
    »Und ich scheiße auf deine Logik!«
    Naburo tippte ihr sacht auf die Schulter, während Chiyo Nadja ansah, als sei sie vollkommen verrückt geworden.
    »Hör zu«, begann Naburo versöhnlich. »Ich werde Mashiko gleich morgen zu ihren Eltern aufs Land bringen, einverstanden?«
    »In Ordnung.« Nadja senkte ihren Tonfall. »Aber das ändert nichts zwischen Torio und mir. Naburo, du nimmst bitte Kush und gehst mit ihm und Chiyo noch eine Runde spazieren.« Es hatte zwar gutgetan, Torio zu schlagen, war aber weder ein angemessenes Verhalten noch die Lösung ihres Problems.
    »Ich gehe auch mit«, verkündete Torio unbekümmert.
    »Nein, das wirst du nicht! Wir beide reden jetzt!«
    Nadja war sich sicher, dass sie an Torio besser herankommen konnte, wenn sein Bruder und die Tochter der Tenna nicht im Raum waren.
    »Bitte.« Sobald Chiyo und Kush aufgestanden waren, fläzte sich der Elf auf die weiße Couch. Im Licht der Deckenlampe sah Nadja, wie sein Schatten sich von ihr abwandte und die Arme vor der Brust verschränkte.
    Chiyo, Naburo und der verwirrte Kush verließen die Wohnung.
    »Torio, ich glaube dir diese Nummer nicht!«, begann Nadja und ging im Raum auf und ab. »Ich glaube nicht, dass du derart gefühlskalt bist. Schön, ihr Elfen kennt keine Liebe, aber es kann dir nicht egal sein, was mit Mashiko passiert! Selbst du hast Gefühle.«
    Sichtlich gelangweilt schielte er nach einer Flasche Wein auf der

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