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Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Titel: Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio Kostenlos Bücher Online Lesen
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Zuschauern anbeten ließen. Eigentlich war es keine ungewöhnliche Szene, doch Nadja hatte hinter die Fassade des Anführers der zwölf gesehen. Ob er nun ein Elf, ein Geist oder tatsächlich ein Dämon war – in ihm steckten vernichtende Kräfte.
    Sie riss sich zusammen und hielt sich dicht an Naburo und Torio, während Chiyo ganz offen mit den Oni-Kriegern plauderte, als wüsste sie nicht, was für entsetzliche Wesen sie wirklich waren.
    Nach einigen Minuten erreichten sie einen hellen Steg, der von unzähligen Lämpchen beleuchtet wurde, die an gespannten Seilen über ihnen hingen. Glucksend umschwappte das Meer das Holz. Nadja ließ sich von Naburo auf das weiße, hell erleuchtete Schiff helfen. Ob sie noch einmal die Gelegenheit finden würde, mit Tenji zu reden? Aber was wollte sie den Besitzer des Theaters fragen? Immerhin hatte sie bereits herausgefunden, dass die Darsteller tatsächlich im Theater lebten und Cagliostro das Gebäude so gut wie nie verließ.
    Aber das alles bringt mich nicht weiter!
Nadja spürte Frust in sich aufsteigen. Sie brauchte die Elfenmaske! Mit diesem Artefakt würde es ihr im Handumdrehen gelingen, David und Rian aufzuspüren und sie mithilfe der Elfen aus Bóya zu befreien. Denn obwohl sie schon zum wiederholten Mal im Theater gewesen waren, konnte nur Kush die Zwillinge spüren. Und zu mehr als einer vagen Aussage, dass es im Nebentrakt schwach nach fremden Elfen roch, hatte auch er sich nicht hinreißen lassen.
    Nadja trat hinter Naburo auf das Deck der gut dreißig Meter langen und acht Meter breiten Motorjacht. Der Boden war mit Holzbrettern belegt. Überall hingen bunte Lichter an dunklen Schnüren. Aus schwarzen Lautsprechern quoll Musik. Zum Glück war es nicht die des Chors, sondern moderne japanische Rockmusik. Mehrere schmale Heizstrahler waren aufgestellt und am Boden verschraubt worden. Um ihre silbernen Aluminiumgitter liefen angeschraubte runde Tische. Es gab keine Stühle, dafür im gegenüberliegenden Bereich eine beigefarbene Couchsitzgruppe über Eck, die bereits halb besetzt war.
    »Ich hole dir einen Drink«, bot der Mann, der sie gefahren hatte, charmant an. Er verschwand im Inneren der Jacht, in dem sich ein Restaurant befand.
    Nadja sah sich anerkennend um und ging mit Naburo und Torio zu einem der nahen Heizstrahler. »Dieser Tenji muss wahrhaft reich sein. Vermutlich ist er Millionär.«
    »Im letzten Krieg wurden aus unserer Burg mehrere Kisten mit Elfengold gestohlen«, sagte Naburo knurrend. »Es würde mich nicht wundern, wenn diese Jacht mit einigem davon bezahlt wurde.«
    »Dann wisst ihr, wer der Feind der Tenna ist?«, fragte Nadja leise.
    Die beiden Elfen schüttelten den Kopf. Sie sahen zu Chiyo hinüber – Torio voll Eifersucht, Naburo voller Sorge.
    »Nein. Wir haben diesen Tenji gesehen. Sein Äußeres ist eine Larve, hinter die wir nicht blicken kön...«
    Er verstummte, als der Mann mit einem vollen Cocktailglas für Nadja zurückkehrte. Nadja nahm es dankbar an und tat so, als würde sie trinken. Sie hatte plötzlich Angst, in dem Cocktail könne Gift oder eine Droge sein.
    »Wie war noch dein Name?«, fragte sie ihren Fahrer.
    »Shun«, antwortete er lächelnd. »Im Restaurant ist ein Buffet aufgebaut. Ihr könnt euch gerne bedienen.« Er musterte die beiden männlichen Elfen kurz misstrauisch, dann entspannte sich sein Gesicht wieder; für einen Moment sah er geradezu verklärt aus.
    Diese Anhänger scheinen tatsächlich Wunder zu wirken
.
    »Danke, Shun. Wie ist es so, im Theater zu arbeiten? Kennst du Tenji schon lange?«
    Der breitschultrige Mann lächelte rätselhaft. »Schon eine Ewigkeit.«
    Nadja stellte ihm weitere Fragen über seine Arbeit und das Theater. Er antwortete ausweichend, und sie erfuhr nichts Neues. Schließlich unterbrach Shun ihren Redefluss.
    »Wollen wir tanzen?« Er wies auf Chiyo und einige seiner Artgenossen, die sich bereits auf der Tanzfläche unter den Lautsprechern tummelten. Auch etliche Menschen tanzten dort. Insgesamt befanden sich knapp fünfzig Personen an Deck. Wenn man nicht gerade auf einem Motorrad durch die Nacht brauste, war der Wind angenehm für diese Jahreszeit.
    »Tanzen ist nicht so mein Ding.« Nadja winkte ab und sah, wie Shuns Blick auf eine junge Japanerin in einem schwarzen Kleid fiel. »Aber geh du ruhig, wir unterhalten uns hier gut.«
    Ohne ein weiteres Wort ließ Shun sie stehen. Nadja rückte noch dichter an die Elfen heran. »Was denkt ihr? Warum holen sie all die Menschen

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