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Rain Wild Chronicles 01 - Drachenhüter

Rain Wild Chronicles 01 - Drachenhüter

Titel: Rain Wild Chronicles 01 - Drachenhüter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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Piratenkönigreichen mitgewirkt. Doch deshalb erinnerte man sich nicht an sie. Sie war in enger Berührung mit Tintaglia gewesen, gerade als diese aus ihrer Hülle geschlüpft war. Manche behaupteten, dies wäre der Grund, weshalb sich das gewöhnliche Händlermädchen aus Bingtown so offensichtlich in eine Elderlingsfrau gewandelt hatte. Andere meinten, es wäre ein Geschenk der Drachin gewesen. Auch ihr Verlobter und ihr Bruder waren davon betroffen gewesen, und die beiden waren ebenfalls zugegen gewesen, als Tintaglia geschlüpft war. Bei allen dreien zeigten sich ähnliche Veränderungen.
    »Wir haben uns bemüht, Selden Vestrit zu diesem Treffen einzuladen, aber er ist weder hier noch in Trehaug. Und uns wurde gesagt, dass mit seiner Rückkehr frühestens in vier Monaten zu rechnen ist. Bis dahin sehen wir bereits wieder den Unwettern entgegen, und dann wartet ein weiterer langer, nasser Winter auf uns, in dem die Drachen die Gegend um Cassarick in ein Morastloch verwandeln. Wir müssen jetzt handeln. Wir können die Sache nicht verschieben, nur um die Meinung eines einzigen Mitglieds anzuhören.«
    »Ihr handelt nur deshalb jetzt, weil er sich nicht in der Regenwildnis aufhält und er somit auch nicht in der Lage ist, Euch in Tintaglias Namen davon abzubringen.«
    Die Grauhaarige am Tisch fühlte sich sichtlich in die Enge getrieben. Auch einige ihrer Kollegen wirkten unsicher, und mindestens einer zeigte seinen Ärger, indem er mit den Fingern auf die Tischplatte trommelte. Ein junger Mann mit orangefarbenen Schuppen auf seiner markanten Wange war sogar wütend. Sichtlich biss er die Zähne zusammen, als koste es ihn Mühe, nicht loszuschimpfen. Stattdessen ergriff die Frau wieder das Wort: »Ihr wart bei uns, als wir mit den Drachen gesprochen haben. Ihr habt selbst gehört, dass sie unser Angebot durchaus begriffen haben. Deshalb wisst Ihr auch, dass der größte der Drachen, der Schwarze, unserem Vorschlag, die Drachen an einen geeigneteren Ort umzusiedeln, zugestimmt hat. Wir sind sogar seinen Forderungen gefolgt und geben ihm Jäger mit, die die Herden begleiten. Diese Jäger werden jeden Augenblick eintreffen, und sie erwarten, sofort aufbrechen zu können. Heute früh haben wir uns nur versammelt, um sicherzustellen, dass alles so läuft, wie es sich die Drachen wünschen. Kapitän Leftrin, wir haben Euch in der Hoffnung rufen lassen, Euch und Euer Schiff dazu verpflichten zu können, die Drachen samt der Jäger stromaufwärts zu begleiten.«
    Voller Bewunderung beobachtete Alise, wie die Frau das Gespräch von Malta zu Leftrin lenkte. Noch immer rätselte Alise, wie das alles zusammenpasste. Die Drachen sollten aus Cassarick weggebracht werden? Jäger würden sie begleiten? Und womöglich auch Kapitän Leftrins Kahn?
    »Das ist extrem kurzfristig«, gab Leftrin zurück. Er holte tief Luft, bevor er seine langsam und behutsam gewählten Worte preisgab. »Beinahe zu kurzfristig. Bevor ich Euch eine Antwort geben kann, muss ich ganz genau wissen, auf was ich mich da einlasse.«
    Alise begriff, welche Hoffnung hinter seinen zurückhaltenden Worten steckte. Maltas Tirade hatte ihm verraten, dass er das Konzil von Cassarick in der Hand hatte. Es war klar, dass schnell etwas passieren musste. Und wenn es stimmte, was Leftrin ihr über seinen Kahn erzählt hatte, dann war er das einzige größere Schiff, das die Drachen flussaufwärts begleiten konnte. Jetzt mussten sie ihm bezahlen, was auch immer er verlangte, sonst würden sie die einmalige Gelegenheit verpassen. Denn Alise war klar, dass sie die Drachen auf der Reise wissen wollten, wenn der Winter und Selden Vestrit zurückkehrten.
    Der Blick der Konzilsfrau huschte gehetzt zwischen Leftrin und Malta hin und her, als säße sie in einer Falle. »Wir haben ein Angebot für Euch, Kapitän Leftrin. Wir würden gerne einen Frachtvertrag mit Euch aushandeln, denn wir wollen, dass Euer Schiff die Drachen und ihre Hüter begleitet. Teermann würde dabei zusätzliche Verpflegung für die Drachen und ihre Hüter transportieren, sowie unseren Jägern eine Unterkunft bieten. Er wäre das Mutterschiff, an das die Hüter falls nötig ihre Boote anleinen können. Einer der Jäger, den wir ausgesucht haben, ist ein erfahrener Forscher. Zusätzlich zur Nahrungsbeschaffung für die Drachen ist er damit beauftragt, eine Karte des Flusses und ein Reisetagebuch anzufertigen, in dem alle wichtigen Ereignisse festgehalten werden. Darüber hinaus wird er für das Konzil

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