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Rain Wild Chronicles 02 - Drachenkämpfer

Titel: Rain Wild Chronicles 02 - Drachenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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keine leichte Aufgabe gewesen war.
    Baliper, der noch immer um Warken trauerte, war griesgrämig gewesen und in sich gekehrt. Mit Fauch war es genau andersherum gewesen. Mit seiner neuerworbenen Angriffslust und vorlauten Art war der kleine Silberdrache unter der Obhut gleich mehrerer Hüter aufgeblüht und hatte nichts davon wissen wollen, als sie mit dem Putzen schließlich aufhören wollten. Zu Thymaras großer Erleichterung war Alise, deren Haare vom Waschen noch feucht waren, zu ihnen gestoßen und hatte sich des Drachens angenommen. Die arme Relpda dagegen hatte sich brav abbürsten lassen, dabei aber unablässig zu Teermann hinübergeschaut. Ganz offensichtlich vermisste sie Sedric. Thymara hatte ihrer Entrüstung Luft gemacht. »Welcher Kerl lässt sich von einem Drachen retten und kümmert sich nachher nicht um das arme Geschöpf?«, hatte sie Alise gefragt – und war befremdet zurückgezuckt, als diese ihn in Schutz genommen und gesagt hatte: »Das überrascht mich nicht. Er hat im Moment eigene Probleme, mit denen er fertigwerden muss. Am besten lässt man ihn eine Weile in Ruhe.«
    Die Kupferne war noch deutlicher geworden. »Mein Hüter!«, hatte sie Thymara angezischt, und auch wenn die Drachin dabei kein Gift gespritzt hatte, verkniff sich Thymara doch fortan jede herabsetzende Bemerkung über Sedric.
    Als es schließlich Abend geworden war und alle sich am Lagerfeuer versammelt hatten, sich aufwärmten und etwas aßen, hatte sie gemerkt, dass die anderen sich von dem Kummer und ihrem Verlust erholten. Darüber war sie froh. Allerdings vermissten alle Jess’ Geschichten. Davvie zog die Flöte hervor und spielte etwas darauf, aber ohne Jess’ Mundharmonika klang es dünn und verlassen. Dann war zu ihrer aller Erstaunen Bellin mit ihren Flöten von Teermann herübergekommen und hatte sich ohne großes Aufhebens neben Davvie gesetzt. Sie stimmte in das Spiel mit ein und hüllte die Melodie in eine Begleitung und erfüllte die Nacht mit einem erstaunlichen Klang. Der stoische Swarge hatte rötere Wangen als seine Frau und war offensichtlich stolz auf ihr Talent. Die Musik war wunderschön.
    Aber da hatte Thymara sich davongestohlen. Denn als sie sich zu Rapskal hatte umwenden wollen, um ihr Staunen und ihre Freude mit ihm zu teilen, war er nicht dagewesen.
    Es kam ihr schamlos und grausam vor, dass sie auch nur für einen Sekundenbruchteil vergessen konnte, dass er tot war. Es war wie ein Verrat an ihrer Freundschaft, und auf einmal schmerzte sie die Schönheit der Musik zu sehr, und sie musste sich von den anderen, die am Feuer saßen und sich ihrer erfreuten, entfernen. Allein war sie durch die Dunkelheit gestolpert, bis sie am Bach angelangt war. Dort hatte sie sich auf einen umgestürzten Baum gesetzt und dem Plätschern der Wellen gelauscht. Das Licht, die Wärme und die Musik hinter ihr schienen aus einer anderen, fernen Welt zu kommen. Und sie fragte sich, ob sie überhaupt noch einen Platz darin hatte.
    Für ihre Ohren war die Stille des Waldes keineswegs lautlos. Das Wasser rauschte, in den Borken und Moosen klackten Insekten. Über ihr schlich etwas Kleines mit Klauen durch die Zweige. Wahrscheinlich eine kleine Baumkatze, die nach Eidechsen suchte, die in der Kühle des Abends träge geworden waren. Sie lauschte angestrengt, hörte, wie sich die Katze auf ihr Opfer stürzte, ein leises Quieken und dann das zufriedene Schnurren des kleinen Raubtiers, bevor sich die Katze eilig davonmachte. Vermutlich brachte sie ihre Beute an einen sicheren Ort, um sie dort zu verzehren.
    »Was, wenn ich einfach hierbleiben würde?«, fragte sie leise in die Nacht. »Klares Wasser. Hier gibt es mehr festen Grund, als ich je gesehen habe, und auf dem Boden des Bachbetts liegt Sand und kein Modder. Hier sollte es sich gut jagen lassen. Was brauche ich, was ich hier nicht finde?«
    »Gesellschaft?«, schlug Tats aus der Dunkelheit heraus vor. Sie wandte sich um und erkannte seine Umrisse vor dem orangefarbenen Licht des Feuers. »Oder hast du genug von Menschen? Darf ich mich zu dir setzen?«
    Anstatt ihm eine Antwort zu geben, rutschte sie ein Stück zur Seite. Sie war sich nicht sicher, wie ihre Antwort ausgefallen wäre.
    »Jetzt hätte er alle schon so weit, dass sie auf den Beinen wären und mit ihm tanzten«, sagte Tats.
    Sie nickte schweigend. Tats ergriff ihre Hand, und sie ließ es zu. Im Dunkeln strich er mit dem Daumen über ihren Handballen und zählte ihre Finger mit den seinen. Seine Nägel glitten

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