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Rain Wild Chronicles 02 - Drachenkämpfer

Titel: Rain Wild Chronicles 02 - Drachenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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Diener?«
    »Ruhe!«, herrschte Kalo ihn an. »Hier geht es um mich, du Wicht.«
    Darauf riss Fauch den Kopf zurück. Sintara wusste, was nun geschehen würde. Nur zu deutlich erkannte sie, dass sein Giftstrahl nicht nur Kalo treffen würde, sondern dass der Sprühnebel auch das Schiff und die Hüter eindecken würde. Thymara hatte die Reling erreicht und sah mit blankem Entsetzen herüber.
    Sintara und Mercor trafen Fauch gleichzeitig von beiden Seiten in die Flanke. Erst fürchtete Sintara, das Wasser wäre nicht tief genug, doch sie drückten ihn gemeinsam nieder und tauchten ihn unter. Silbergrau spritzte das Gift ins Wasser. Die anderen Drachen brachen in Schreie voller Zorn und Schrecken aus. Hastig versuchten sie, dem sich ausbreitenden Gift zu entkommen. An dieser Stelle war die Strömung nicht stark. Als sich das Gift sichtbar ausdehnte, hob sich Teermann auf den Stummelbeinen aus dem Wasser und tippelte seitwärts, um ihm auszuweichen. Dabei schleifte er den Anker hinter sich her. Kapitän Leftrin schleuderte Fauch Rachedrohungen entgegen, während die anderen Menschen vor Furcht und Schreck aufschrien. Eine Zeit lang herrschten Lärm und Unordnung. Dann, als Fauch sich wieder aufrappelte, packte Mercor den kleineren Drachen mit seinem Kiefer an der Kehle und zerrte ihn vollends hoch. Zwischen den Zähnen stieß er hervor: »Hältst du wohl Friede, während wir verhandeln, oder soll ich dich hier und jetzt töten?«
    Fauch rollte zornig mit den Augen. Mercors Drohung war beispiellos. Dazu hatte er kein Recht, denn dies war kein Zweikampf um eine Partnerin. Doch keiner der anderen Drachen sprang dem Silbernen bei. Trotzdem gab sich Fauch nicht geschlagen. Obwohl sein Gebrüll erstickt klang, waren seine Gedanken deutlich zu vernehmen: »Ich habe das Recht auf einen Hüter! Ein größeres Recht als Kalo! Er hat seinem Hüter nicht den nötigen Respekt beigebracht, und deswegen verstößt er ihn jetzt und verlangt einen neuen. Während ich noch gar keinen hatte! Ist das gerecht?«
    Mercor ließ nicht locker. Im Gegenteil: Er hob den Kopf noch höher und zog Fauchs silbernen Hals in die Länge. Dieser stieß einen Schrei aus, der zwar von Schmerzen zeugte, aber keine Kapitulation erkennen ließ. Mercor knurrte zwischen den Zähnen: »Du wurdest nicht vernachlässigt. Meine Hüterin hat Stunden damit zugebracht, dich zu putzen und dir Fleisch zu bringen, zu einer Zeit, in der du kaum mehr warst als ein Flussschwein. Andere haben dies auch getan. Niemand ist dir etwas schuldig. Ich lasse dich jetzt frei. Sei still, bis Kalo zu Ende gesprochen hat. Dann sage, was du zu sagen hast. Aber wenn du noch einmal Gift spuckst oder es versuchst, dann töte ich dich und fresse deine Erinnerungen.«
    Verächtlich schleuderte er den kleinen Drachen zur Seite. Fauch landete platschend im flachen Wasser, rappelte sich auf, hastete ein Stück davon und wandte sich zu ihnen um. Er legte den Kopf eng an den Hals, als wolle er seine Giftsäcke aufpumpen – eindeutig eine Drohung. Doch als Mercor sich langsam zu ihm umdrehte und ihn anstarrte, hob er den Kopf leise knurrend wieder. In seinem kreisenden silbrigen Blick blitzten wütende rote Funken. Blut lief ihm am Hals hinab und malte rote Ränder um seine Schuppen.
    Gemächlich ging Kalo näher an Teermann heran. Der blauschwarze Drache war gewachsen, seit sie Trehaug verlassen hatten. Als er neben dem Schiff zu stehen kam, sah er auf die Menschen auf Deck herab. »Ich brauche einen Hüter«, sagte er ruhig.
    Leftrin gab nicht nach. »Alle Hüter sind bereits vergeben, es sei denn, du nimmst Greft wieder in deine Dienste.«
    Vom Achterdeck drang Grefts zornige Stimme herüber. »Ich werde keinem Drachen dienen!«
    Jerd hatte neben ihm gestanden. Jetzt warf sie ihm einen Blick zu, den Sintara nicht deuten konnte, und dann ging sie zu den anderen Hütern hinüber, die an der Reling dicht gedrängt beisammenstanden und besorgt zu ihren Drachen blickten.
    Sintara war erschüttert, als Thymara die Hand hob. »Kalo! Ich werde dir dienen, wenn du im Gegenzug weder dem Schiff noch den Menschen an Bord Schaden zufügst. Sintara hat wiederholt ihre Unzufriedenheit mit mir zum Ausdruck gebracht. Dabei habe ich stets so gut es ging für sie gejagt und sie geputzt, wenn sie es wünschte. Das werde ich auch für dich tun, wenn wir dann Frieden miteinander haben.«
    »Und was ist mit mir?«, fragte Fauch, bevor Kalo eine Antwort geben konnte. Einige Drachen zischten ihn bedrohlich an.
    Doch

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