Raine der Wagemutige
seine Hüften kreisen, und augenblicklich spreizte sie ihre Beine.
„Liebe mich“, sagte sie.
Liebe. Lieber Gott. Ja, er wollte sie lieben, mit seinem Körper, mit seinem Herzen, ihr Lust schenken, die, wie er wusste, durch diesen Akt gegeben werden konnte, und indem er das tat, für sich selbst das zu finden, was tief ... etwas, an dessen Existenz zu glauben, er endlich Grund zu haben schien.
Er musste überlegen, nachdenken, aber er konnte es nicht, nicht, solange er ihre feuchte Wärme noch durch den Stoff seiner Hose spürte und sie ihn aus verhangenen Augen so einladend ansah. Er riss seinen Mund von ihrem los. Sie gab einen Laut des Protestes von sich. Mit leichtem Griff umschloss er ihr Kinn, drehte ihr Gesicht zur Seite und lehnte seine Stirn neben ihrem Kopf gegen die Wand. Sie nahm seine freie Hand und hob sie an ihren Mund.
„Ich will dich.“ Sirenengesang. Sie wusste gar nicht, worum sie bat.
Einmal, vor einem Jahrzehnt, hatte sie ihm das Leben gerettet. Niemals wieder würde er ihr Kummer bereiten oder der Grund dafür sein, dass sie sich schuldig fühlte. Er konnte sie nicht nehmen und das Risiko eingehen, ihre Zukunft zu ruinieren. Während er Jungfräulichkeit nicht sonderlich hoch einschätzte, sahen die meisten Männer das anders. Und Favor, wenn es denn stimmte, was sie ihm erzählt hatte, konnte ihrem Bräutigam nichts anderes bieten als die Sicherheit, ohne Zweifel der Vater ihres Kindes zu sein. Sie selbst hatte ihm einmal gesagt, das wäre das einzig Wertvolle, das sie besäße.
Verfluchter, verfluchter Hundesohn! Wenn er doch nur die Juwelen gefunden hätte! Wenn ihr Name doch nicht McClairen wäre! Wenn sie ihm doch nur sagen würde, er solle aufhören . . .
Aber das tat sie nicht. Sie knabberte an den empfindsamen Stellen unterhalb seiner Finger, bevor sie an seinem Daumen zu saugen begann. „Du hast die allerschönsten Hände. Ich will wissen, zu welcher Kunstfertigkeit sie auf meiner Haut fähig sind.“
Alle seine guten Absichten lösten sich in Luft auf. Sein Griff um ihr Kinn verwandelte sich in eine Liebkosung. „Ihr wollt das hier doch gar nicht. Es wird nicht zu irgendeiner von Gott gesegneten Verbindung führen, Favor“, stieß er mit rauer Stimme aus. „Ich besitze nichts. Ich kann dir nichts, gar nichts bieten.“
„Du hast deinen Namen“, flüsterte sie zögernd, furchtsam.
Gott, ja. Sein Name. „Ich versichere dir, mein Name wäre in deinen Augen keine Empfehlung.“
Ihre Antwort kam unverzüglich. „Das ist mir gleich.“ „Aber mir nicht! Verdammt, glaubst du etwa, ich wollte dich nicht unter mir, um mich spüren?“ stieß er aus. „Ich möchte deine Schreie trinken. Ich will dich vor Lust schreien machen. Ich will dich nehmen. Jetzt. Hier.“
„ Ja! “ Sie strich mit einem ihrer langen Beine über seinen Schenkel und schlang es um seine Hüfte. Langsam begann sie sich an ihm zu reiben. Verlangen durchfuhr ihn wie ein Blitz und zerfetzte seinen hehren Entschluss in der Luft.
„Du kannst nicht. Wir können nicht.“ Der Atem war ihm in der Lunge schwer geworden; sein Körper verzehrte sich vor Sehnsucht nach ihr.
Sie lehnte sich etwas zurück und zerrte an seinem Hemd. Ihre Miene verriet Leidenschaft, Verlangen und Entschlossenheit. Sie begann an seinem Hals und arbeitete sich über seine Brust nach unten, ihre Finger tasteten in fliegender Hast über seine festen Muskeln, mit ihren Fingernägeln fuhr sie ihm durch die weichen Haare, die seine Brust bedeckten, strich über seinen Bauch, glitt unter den Bund seiner Hose. Er hielt die Luft an.
Ihre Hand schloss sich um ihn. Unter der Berührung zuckte er zusammen, bohrendes Verlangen erfasste ihn, einander widersprechende Wünsche zerrissen ihn innerlich. Ein tiefes Grollen drang aus seiner Kehle.
„Du bist eine Jungfrau“, sagte er keuchend, sein Blick war hitzig und anklagend. Es war ein Akt purer Selbstfolter, sich nicht zu rühren. Verzweifelt rang er um Selbstbeherrschung.
Ihre Hand ballte sich zu einer seidenen Faust und glitt liebkosend auf und ab. Schweiß stand ihm glänzend auf der Stirn und über der Oberlippe. Er zitterte am ganzen Körper. Sie lehnte sich zurück, ohne ihn loszulassen, und flüsterte: „Nein, das bin ich nicht.“
Ihre Worte vernichteten, was von seinem Widerstand noch übrig war.
Es sollte keinen Unterschied machen. Er hatte ihr immer noch nichts zu bieten, keine Zukunft, keinen Namen, keinen Ausgleich für eine geraubte Kindheit. Aber wenn er ihr auch nichts
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