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Rambo

Rambo

Titel: Rambo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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hatte. Seine Lage hatte sich wesentlich verschlechtert. Teasle war jetzt im Vorteil. Wenn er ihm die Felsspalte hinunter nachkletterte, würde ihn Teasle ebenso leicht abknallen können, wie er selbst es mit den vier Polizisten getan hatte.
    Er wußte genau, daß Teasle nicht die ganze Nacht dort unten auf ihn warten würde. So bald wie möglich würde er die Gelegenheit ergreifen, sich aus dem Staub zu machen, aber Rambo würde weiter oben auf der Klippe sitzen ohne zu wissen, ob Teasle schon weg war. Er konnte es vermuten, aber er durfte das Risiko nicht eingehen, ihm nachzuklettern, falls er doch noch da sein sollte. Um sich dieser Gefahr nicht auszusetzen, mußte er einen anderen Abstieg finden, und zwar an einer Stelle, wo er Teasle den Weg abschneiden konnte.
    Er rannte zurück, an Shingletons Leiche vorbei, in die Richtung, wo er vermutete, daß der Bergkamm in die Schlucht hinabführte. Das war auch der Fall, und eine halbe Stunde später lief er durch die Schlucht auf eine offene Grasfläche zu, die er von oben erspäht hatte. Das Tageslicht schwand immer mehr, und er lief so schnell er konnte, um die Grasfläche zu erreichen, bevor er in der Dunkelheit Teasles Spuren nicht mehr erkennen konnte. Als er die Bäume erreichte, die am Rande der Grasfläche standen, suchte er den nassen Boden nach Fußspuren ab, wobei er aber trotz seiner Eile darauf achtete, selbst keine Zielscheibe abzugeben. Als er keine Fußspuren fand, begann er sich Sorgen zu machen, daß Teasle vielleicht langsamer vorwärtsgekommen war, als er angenommen hatte, und jetzt hinter ihm war und ihn beobachtete. Es fing wieder an zu regnen und wurde noch dunkler, und plötzlich fand er die Stelle, wo das Gras niedergetreten war.
    Na also.
    Aber er mußte den Nachteil in Kauf nehmen, Teasle einen Vorsprung zu lassen. Trotz der Versuchung, ihm so schnell er konnte nachzulaufen, mußte er abwarten, bis es völlig dunkel war. Vielleicht lief Teasle gar nicht vor ihm her, sondern lag auf der anderen Seite des Feldes in den Büschen, seine Waffe im Anschlag. Endlich war es dunkel genug, um das Feld unbemerkt zu überqueren. Seine Vorsicht war überflüssig gewesen. Als er drüben ankam, war von Teasle nichts zu sehen. Der leichte Regen; übertönte kaum andere Geräusche, und er hörte, wie sich im Unterholz etwas bewegte.
    Er ging dem Geräusch nach, zwischendurch immer wieder anhaltend und lauschend. Er erwartete, daß Teasle bald aufhören würde davonzulaufen und versuchen würde, ihm eine Falle zu stellen, aber solange er ihn hören konnte, war er nicht in Gefahr und brauchte sich auch um den Lärm, den er selbst verursachte, keine Sorgen zu machen. Als er wieder einmal stehenblieb, um zu lauschen, hatte auch das Geräusch vor ihm aufgehört. Er ließ sich zu Boden gleiten und kroch weiter. Dann hörte er wieder Schritte, sprang auf und lief ihnen nach. So ging es eine Stunde lang: laufen, stehenbleiben, lauschen, kriechen, wieder laufen. Der kalte Sprühregen hörte nicht auf. Der Gurt, den er sich um die Brust geschnallt hatte, lockerte sich allmählich, und er mußte ihn wieder fester zuziehen, weil die Schmerzen unerträglich wurden. Er war ganz sicher, daß er sich ein paar Rippen gebrochen hatte und die scharfen Bruchkanten ihm innere Organe zerstachen. Fast hätte er aufgegeben, aber er wußte, daß er Teasle bald haben würde. Sich vor Schmerzen krümmend, nahm er die Verfolgung wieder auf.
    Die Jagd ging über einen bewaldeten Hügel, dann über einen Felskamm, über Schiefergestein hinunter an einen Bach, am Ufer entlang und über den Bach wieder in den Wald, dann über eine schmale Kluft. Ein scharfer Schmerz durchzuckte ihn, als er über die Kluft sprang, und um ein Haar wäre er abgestürzt. Aber er rappelte sich wieder auf, hörte Teasle vor sich und jagte ihm nach. Jedesmal, wenn er den rechten Fuß auf den Boden setzte, spürte er ein Stechen in der rechten Seite. Zweimal mußte er sich erbrechen.
    15
    Bergauf, bergab – die Gegend blieb immer die gleiche. Teasle erklomm einen mit Buschwerk bestandenen, steinigen Hang, und es kam ihm vor, als sei es der Hügel hinter der Felsklippe, wo er hergekommen war. Im Dunkeln konnte er nicht bis ganz hinauf sehen. Er wünschte, er hätte gewußt wie weit es noch war. Sehr viel länger konnte er sich nicht mehr auf den Beinen halten. Die Felsen waren vom Regen schlüpfrig geworden. Er rutschte aus, verlor das Gleichgewicht und schlug hart auf. Jetzt bewegte er sich kriechend weiter. Die

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