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Rambo

Rambo

Titel: Rambo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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ihm um.
    Das war auch ein Witz. Er hatte ja nichts im Magen, das er von sich geben konnte. Nichts. Gar nichts. Was war denn das für Zeug vor ihm auf der Erde? Wahrscheinlich Brombeerkuchen, witzelte er. Dann wurde ihm wieder schlecht. Er kroch ein paar Furchen weiter, brach zusammen und kroch noch ein Stück weiter. Zwischen zwei Ackerfurchen fand er einen Tümpel mit trübem Wasser. Die ganze Nacht hatte er versucht, sich ein paar Regentropfen in den Mund laufen zu lassen. Seine Zunge und seine Kehle waren vor Durst angeschwollen. Jetzt trank er das schlammige Wasser und steckte den Kopf so tief hinein, daß er fast ertrank. Er hatte den Mund voll körniger, süßlicher Erde. Noch ein paar Meter. Versuche doch, noch ein paar Meter weiterzukommen. Ich komme schon von hier weg. Ich bringe diesen Scheißkerl um. Ich reiße ihm.
    Denn ich bin ein. Dann verlor er den Faden.
    Ich darf nicht anhalten und wieder ohnmächtig werden. Weiter.
    Aber er kam nicht weiter.
    Ich muß. Ich darf jetzt nicht aufgeben. Sterben.
    Der Junge. Jetzt erinnerte er sich. Er mußte den Jungen kriegen.
    Ich bin kein so guter Kämpfer wie er.
    Nein, der Junge ist der bessere Kämpfer.
    Er war sich dessen nicht bewußt, daß seine Arme und Beine ihn wieder vorwärts schoben, bis er etwas berührte.
    Es dauerte eine Weile, bis er erkannte, was es war.
    Ein Draht.
    Er blickte auf, und da waren noch mehr Drähte. Ein Zaun. Und hinter dem Zaun etwas so Schönes, daß er es kaum fassen konnte: ein Straßengraben. Und ein Kiesweg. Das Herz schlug ihm bis zum Hals. Er lachte laut und kroch unter dem Stacheldraht durch, der ihm den Rücken noch weiter aufkratzte, aber das machte nichts. Immer noch lachend, rollte er sich in den Graben. Er war voll Wasser, und Teasle legte sich auf den Rücken, so daß ihm das Wasser in die Ohren lief. Er versuchte, über den Grabenrand auf den Kiesweg zu klettern, rutschte ab, versuchte es wieder und wieder, bis er mit einem Arm oben war und den Kies berührte. Er sah ihn, aber er fühlte nichts. Er hatte kein Gefühl mehr im Arm und in der Hand.
    Organisieren. Stimmt, das war das Wort, das ihm vorhin entfallen war.
    Das konnte er: organisieren.
    Der Junge mochte der bessere Kämpfer sein, aber er, Teasle, konnte organisieren.
    Für Orval.
    Für Shingleton und Ward und Mitch und Lester und den Neuling und all die anderen.
    Für mich.
    Dem Scheißkerl werde ich es zeigen.
    Er lag am Straßenrand und wiederholte die Worte immer wieder. Er schloß die Augen vor der blendenden Sonne und kicherte. Er kicherte, weil seine Hose zerrissen war und in Fetzen an ihm herabhing, weil er von oben bis unten mit Blut beschmiert war und das Blut durch die Schlammkruste auf seinem Körper sickerte. Grinsend wiederholte er die Idee, die er hatte, und erzählte sie auch dem Beamten der Staatspolizei, der sich über ihn beugte. Der sagte nur >Mein Gott<, gab den Versuch auf, ihn in den Streifenwagen zu heben, und rannte ans Funkgerät.

BUCH DREI
    1
    Es war Nacht, und die Ladeplattform des LKW stank nach Öl und Benzin. Eine versteifte Zeltbahn diente als Dach, unter dem Teasle auf einer Holzbank saß und eine große Landkarte anstarrte. Die einzige Beleuchtung war eine nackte Glühbirne, die über der Landkarte hing. Auf einem Tisch neben der Karte stand ein unförmiges Sprechfunkgerät.
    Der Funker hatte ein Paar Kopfhörer auf. »Fahrzeug Nummer achtundzwanzig der Einsatztruppen ist in Position gegangen«, meldete er einem der Polizisten. »Fünf Kilometer hinter der Biegung im Bach.« Der Polizist nickte und heftete noch eine rote Nadel an die Südseite der Karte neben die anderen, die bereits dort steckten. An der Ostseite zeigten gelbe Nadeln die Stellungen der Staatspolizei an. Im Westen, durch schwarze Nadeln bezeichnet, standen Polizeieinheiten der umliegenden Städte und Bezirke, während weiße Nadeln die zusätzlichen Einheiten aus Louisville, Frankfort, Lexington, Bowling Green und Covington, die im Norden in Stellung gegangen waren, anzeigten.
    »Sie wollen doch nicht etwa die ganze Nacht hierbleiben, oder?« fragte jemand von draußen. Teasle blickte hinaus ins Dunkel und erkannte Kern, den Captain der staatlichen Polizei. Die Glühbirne beleuchtete nur die untere Hälfte seines Gesichts. Stirn und Augen lagen im Schatten. »Gehen Sie nach Hause und schlafen Sie sich aus«, sagte Kern. »Der Arzt hat Ihnen doch Ruhe verordnet. Und hier passiert sowieso vorläufig nichts.«
    »Kann ich nicht.«
    »Warum?«
    »Die

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