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Rambo

Rambo

Titel: Rambo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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von einer Lawine verschüttet wurden. Auch in einem Bergwerk, das der Mississippi überschwemmt hatte, und in einem anderen, in dem Bergleute nach einem Einsturz eingeschlossen waren. Das Schlimme ist, daß diese Typen ihre Aktionen nie mit den Verantwortlichen abstimmen. Sie nehmen alles selbst in die Hand, bringen die ganze Organisation durcheinander, stören die Einsatzbeamten bei der Arbeit und suchen nur an Plätzen, die Spannung und Aufregung versprechen. Zum Beispiel durchsuchen sie ein altes Farmhaus und lassen die Felder ringsherum unbeachtet.«
    Teasles Herz begann zu flattern, setzte eine Sekunde lang aus und wurde dann wieder normal. Er griff sich ächzend an die Brust.
    »Was ist denn mit Ihnen?« fragte Kern. »Haben Sie.«
    »Nichts. Alles in Ordnung. Ich brauche nur eine Pille. Der Arzt hat mir vorausgesagt, daß das passieren würde.« Das stimmte nicht. Der Arzt hatte nichts dergleichen angedeutet. Es war schon das zweite Mal, daß sein Herz derartig flatterte. Beim erstenmal hatte er eine Pille geschluckt; das hatte geholfen. Jetzt nahm er schnell noch eine. Kern durfte nicht merken, daß er Herzbeschwerden hatte.
    Seine Antwort schien Kern jedoch nicht zu befriedigen. Aber er wurde durch den Funker abgelenkt, der gerade eine Meldung entgegennahm und sagte: »Einsatzfahrzeug zweiunddreißig in Position.« Er schlug ein Verzeichnis auf. »Das ist am Anfang der Branch Road.« Der Beamte neben ihm steckte wieder eine rote Nadel in die Landkarte.
    Teasle hatte noch immer den kreidigen Geschmack der Pille im Mund. Er atmete gleichmäßig, und das beengende Gefühl in der Herzgegend ließ langsam nach. »Ich habe nie begriffen, warum das alte Schwein die Leiche der Kleinen in ein anderes Grab verlegt hat«, sagte er zu Kern. »Ich erinnere mich genau, wie sie aussah, nachdem sie sechs Monate vergraben war, und was er alles mit ihr angestellt hatte. Ein schrecklicher Tod.«
    »Was hatten Sie eben für einen Anfall?«
    »Nichts. Der Arzt sagt, es sei Übermüdung.«
    »Ihr Gesicht war so grau wie Ihr Hemd.«
    Eine weitere Fahrzeugkolonne rollte vorbei, und der Lärm ersparte Teasle die Antwort. Dann kam ein Streifenwagen, hielt an, und tauchte Kern in das Licht der Scheinwerfer. Teasle war froh über die Ablenkung.
    »Ich muß jetzt leider weg«, erklärte Kern zögernd. »Die Sprechfunkgeräte müssen ausgeteilt werden.« Er trat an den Streifenwagen heran, blieb stehen und kam wieder zurück. »Warum strecken Sie sich nicht wenigstens auf der Bank aus und schlafen ein wenig, während ich weg bin. Die Karte hier, die Sie seit Stunden anstarren, wird Ihnen keinen Anhaltspunkt geben, wo sich der Junge aufhält, und Sie wollen morgen früh doch frisch sein, wenn es losgeht.«
    »Wenn ich müde werde, lege ich mich schon hin. Ich will mich nur doppelt und dreifach versichern, daß jeder dort ist, wo er hingehört. In meinem Zustand kann ich nicht selbst mitkommen, und da will ich wenigstens hier mein Teil tun.«
    »Hören Sie mal. Was ich da im Krankenhaus zu Ihnen gesagt habe, daß Sie alles falsch gemacht hätten.«
    »Das ist nun mal geschehen. Vergessen Sie es.«
    »Hören Sie mir trotzdem zu. Ich weiß, wie sehr Sie sich bemühen. Sie denken die ganze Zeit an Ihre erschossenen Leute und bestrafen sich selbst, indem Sie Anstrengungen auf sich nehmen, die Ihre Gesundheit ruinieren. Vielleicht habe ich sogar recht gehabt, als ich sagte, daß Orval noch am Leben wäre, wenn Sie mich von Anfang an eingeschaltet hätten. Aber der Junge war derjenige, der den Finger am Abzug hatte und ihn und die anderen erschoß. Nicht Sie. Vergessen Sie das nicht.«
    Teasle war sich nur zu klar darüber.
    Der Funker meldete: »Einheit neunzehn der Staatspolizei in Position.« Teasle zog an seiner Zigarette und vergewisserte sich, daß der Polizist die gelbe Nadel genau an die richtige Stelle auf der Ostseite der Karte steckte.
    2
    Auf der Landkarte waren fast keine Konturen eingezeichnet. »Niemand hat sich jemals für die topografischen Einzelheiten dieser Berge interessiert«, hatte der Landvermesser erklärt, als er die Karte brachte. »Wenn eines Tages hier mal eine Straße gebaut wird, müssen wir sie natürlich einzeichnen. Aber Vermessungen kosten eine Menge Geld – besonders in dieser unwirtlichen Gegend, und es erschien uns unlogisch, unser Budget für etwas zu verbrauchen, was wir wahrscheinlich niemals brauchen würden.« Wenigstens die Zufahrtstraßen waren akkurat eingezeichnet. Im Norden formten sie die obere

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