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Ramses Mueller

Titel: Ramses Mueller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tex Rubinowitz
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irrsinnigen Chloroformaktion geflüchtet ist, vor sich selbst eigentlich, Scheibe eingeschlagen, was für eine dumme Aktion, Geld aus dem Fenster geschmissen, um aus der Wohnung zu kommen, sein Ausweg, der fingierte Überfall, am Ende hat ihn quasi die fiktive Kamikazetaube beraubt, was für ein Schwachsinn, alles zu viel, Chloroformkater, da hatte er natürlich das Geld im Hinterhof vergessen, da in dem verwaisten, als Wächter nur diese krumme Birke, da geht keiner rein, der bietet so gar nichts, unattraktiv und somit sicher, die sprichwörtlich sichere Bank, das alles erzählt er Stuckrad natürlich nicht, er erzählt nur, er hätte etwas in seiner Wohnung verloren, etwas, woran er sehr hänge, ich komm dann mal kurz rum, Stuckenstecker, geht das? Er hätte nur unten kurz geklingelt, wäre in den Hinterhof, sein Portemonnaie geholt, und dann wieder abgehauen, er wäre nicht mal raufgegangen, vielleicht sitzen all die Irren da ja noch, inkl. Haußmann, und Stucki wäre verunsichert, Schlingensief klingelt unten, Stuckrad drückt den Türöffner, aber niemand kommt hoch, vielleicht hat Stucker sich das nur eingebildet, ein Phantomdenken, ein Wunsch, und dann hätte er den besten Abgang, ohne aufgetaucht zu sein, und sein Geld, das wär dann sein Honorar, das, was er für seine Geisterrolle sich selbst ausbezahlt, genial, sich selbst von eigenem Geld in die Freiheit rauszukaufen, gleichzeitig aber kurz vorher das Angebot bekommen zu haben, Mitwisser des barreschen Plans zu sein, erregend, hier werden Gesetze gebrochen, die kurz vorher erst gemacht worden sind.
    – Nein, du kannst jetzt unmöglich herkommen.
    – Wieso nicht?
    – Das geht nicht, ich hab hier noch die volle Bude, das wird mir alles zu viel jetzt.
    – Ich MUSS aber jetzt vorbeikommen, ich hab was bei dir im Hausflur verloren oder so.
    – Was denn? Und wieso »oder so«? Du hast das im Taxi verloren oder wo auch immer, wir haben jetzt hier eine ganz blöde Situation, alle sind noch da, und jetzt kommt gleich Aska, einer hat sein Geld aus dem Fenster geschmissen, um sich wichtig zu machen oder so.
    – Mein Geld.
    – Das gehört dem Rumänen.
    – Welchem Rumänen?
    – Ach Christoph, lass es doch einfach, komm nicht hierher, Haußmann ist auch noch da, der wird sich freuen, dich zu sehen.
    – Ich komm in zwanzig Minuten, ich will jetzt mein Portemonnaie zurück
    – Ja, dann komm halt, du Idiot, sind nur hier alle versammelt, wenn du alles kaputt machen willst.
    Schlingensief legt auf, lässt Stuckrad ratlos zurück, egal, dann eben noch einer in der Gruppe da an seiner Tür, alle schon angezogen, bereit für den Weg, das ist jetzt auch schon egal, die Konfusionen werden sich irgendwie gegenseitig neutralisieren, irgendwie, hofft er, dann kommt Aska und wird sie alle rausfegen, alles bereinigen, so denkt man, irgendwer kommt irgendwann mit der allereinfachsten Lösung, wenn alles so verfahren ist, er beißt sich einen minimal zu langen Nagel von seinem kleinen Finger, er weiß nicht, wohin mit ihm, klemmt ihn zwischen linken Eck- und Schneidezahn, aber kommt drauf, dass ihn das behindert, beim Denken, da fummelt immer die Zunge dran herum, das Werkzeug des Gehirns, er nestelt es wieder mit ihrer Hilfe heraus, nervös ist er, muss wieder in den Vorraum, dahin, wo die alle stehen, Haußmann erzählt über Hitlers letztes Mahl im Führerbunker, »Spaghettis« mit Tomatensauce, ja, er war ja Vegetarier, aber wer hat die Tomatensauce gemacht, wo kamen die Tomaten her, mitten im April, Frau Armatage meint, das sei einfach, nur eine Dose aufmachen, Schubal denkt, und traut sich nicht zu fragen, warum es keine Bananen in Dosen gibt, Armin stellt sich Lydia und sich in einer Dose aneinandergedrückt vor, weich, geschält, in der Suppe, die Hitler isst, so kann man leben, nur kurz zumindest, die Vereinigung im Untergang, das letzte verschwitzte Aufbäumen, die Ekstase in der Dose, dann schön untergehoben unter die Nudeln, und dann, wie wird er sie gewickelt, geschlürft haben, die Speiseröhre runter, im Magen, keine Chance, vollständig verdaut zu werden, sie beide, vereint wieder wie im Traum, als sie das Pferd war, das ihm einen Pferdeapfel geschenkt hat, einen schönen, dampfenden Pferdeapfel, und wieder getrennt durch den Schuss, wenn nichts mehr arbeitet in Hitler und Eva, und zwar für immer, ihre ultimative Vereinigung, also für immer, vorzeitig stecken geblieben zwischen Magen und Darm, abrupt gestoppt, geht weder nach oben noch nach unten weiter,

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