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RAND DER DUNKLEN (EDGE T-FLAC/PSI) (German Edition)

RAND DER DUNKLEN (EDGE T-FLAC/PSI) (German Edition)

Titel: RAND DER DUNKLEN (EDGE T-FLAC/PSI) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Seidenbluse und den eng anliegenden Rock, die hochhackigen Schuhe und den diskreten Schmuck, den sie in der Früh hastig angelegt hatte. Sie hätte sich in ihrer üblichen Kleidung, in Jeans oder kurzen Hosen, gewiss beträchtlich wohler gefühlt, aber beim passenden Anlass konnte sie jede andere Frau optisch ausstechen. Aus Gründen, die sie nicht hinterfragte, wollte sie nicht ins Schlafzimmer gehen und sich umziehen, solange Duncan da war. Der Umstand, dass er sie nackt gesehen hatte, zählte nicht. Nackt und Duncan waren zwei Worte, die nicht im selben Satz verwendet werden sollten.
    Sie hatte den ganzen Mist über sich im Gerichtssaal nicht hören wollen. Ganz gewiss hatte sie nicht gewollt, dass Duncan es hörte, dachte sie, während sie Kaffee in den Filter löffelte und die Maschine schloss. Es war ohne Bedeutung, dass es alles nur Lügen und Wunschdenken von Ians Söhnen waren. Paul und Hugh und ihr Anwalt, der dreitausend Dollar pro Stunde kostete, waren heute vor Gericht ziemlich aggressiv aufgetreten, und Serena hatte Angst, dass möglicherweise etwas von dem Dreck an ihr hängen blieb, obwohl ihre Anwältin schnell Einspruch eingelegt und vehement widersprochen hatte.
    »Deine Anwältin scheint sich auszukeimen«, rief Duncan aus dem anderen Zimmer. Sie konnte ihn durch den Durchgang zwischen Küche und Wohnzimmer sehen, während er wie ein Elefant im Porzellanladen umherwanderte und ihre Sachen betrachtete.
    Das großzügige Wohn-Esszimmer war geschmackvoll in Weiß und Apricot eingerichtet, ein eleganter Hintergrund für Ians umfangreiche Kunstsammlung. Ihr Ehemann war ein leidenschaftlicher Kunstmäzen gewesen, aber was Serena am meisten bedeutete, waren all die einfachen Kunstwerke, die persönlich für sie angefertigt worden waren. Von Menschen, die nichts anderes als Dank für die Arbeit geben konnten, die sie mit ihrer Stiftung geleistet hatte.
    Zwischen Ians millionenschweren Gemälden hingen Hunderte gerahmter Fotos, die sie bei ihrer Arbeit gemacht hatte. Von Männern, Frauen und Kindern, die im Laufe der Jahre Serenas Herz berührt und ihr Leben bereichert hatten.
    »Rhonda ist hervorragend«, stimmte sie zu und wappnete sich gegen Duncans Nachfragen, ob irgendetwas von dem Unsinn, den er zuvor gehört hatte, stimmte. Ian musste sich in seinem Grab umdrehen, nein, rotieren, dachte Serena und versuchte, das Ganze mit Humor zu nehmen.
    »Es ist unfassbar für mich, dass Ian, der ein freundlicher, großzugiger, warmherziger Mann war, zwei Söhne produziert hat, die so anders sind als er«, erklärte sie ihm. »Und von dem, was er mir über seine erste Ehefrau erzählt hat, mit der er fünfunddreißig Jahre lang verheiratet war, kommt das Verhalten der Söhne auch nicht von Ritas Seite. «
    Die Brüder, mittlerweile Ende fünfzig, hatten ihrem Vater die Menge an Zeit und Geld übel genommen, die er in die Stiftung gesteckt hatte.
    »Ich vermute mal, sie haben Ian nicht so schikaniert. «
    »Auf keinen Fall. Sie waren viel zu hinterhältig, um ihren Vater offen herauszufordern. « Aber sie hatten hinter seinem Rücken das Leben für seine junge Frau so unangenehm wie möglich gemacht.
    Jetzt, da ihr Vater tot war, waren Hugh und Paul entschlossen, Ians Testament für ungültig zu erklären. Ians großzügige posthume Schenkung für die Stiftung hatte ihr ein Leben gegeben und seinen Söhnen fünfzig Millionen Gründe, ihr dieses zu vermiesen.
    Während sie sich an den Küchentresen lehnte, behielt sie Duncan im Auge, als dieser im Wohnzimmer herumging. Es war komisch, einen jungen, gut aussehenden, kräftigen Mann in ihrem Zuhause zu haben. Sie hatte Ian auf eine ruhige, friedliche Art geliebt. Sie nahm an, sie wollte verhindern, noch jemanden ohne Vorwarnung zu verlieren, den sie liebte. Deshalb hatte sie einen Mann geliebt, der so viel alter war als sie. Sie hatte von Anfang an gewusst, dass sie ihn überleben würde. Törichterweise hatte sie geglaubt, der Verlust wäre erträglicher, weil sie ihn erwartet hatte.
    Sie hatte sich geirrt.
    Sie hatte Ian von Herzen geliebt und vermisste ihn immer noch, aber sie war eine gesunde, sexuell aktive Frau. Duncans Anwesenheit ließ sie erkennen, wie sehr sie menschliche Nähe und Körperkontakt vermisst hatte. Sie vermisste Sex.
    Serena schüttelte den Kopf. Duncan war überhaupt nicht wie Ian. Das Einzige, was beide Männer gemeinsam hatten, war ihr Geschlecht.
    Sie sollte ihre Sehnsucht wohl besser nicht auf den einen Mann richten, den sie nicht haben

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