Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
RAND DER DUNKLEN (EDGE T-FLAC/PSI) (German Edition)

RAND DER DUNKLEN (EDGE T-FLAC/PSI) (German Edition)

Titel: RAND DER DUNKLEN (EDGE T-FLAC/PSI) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
Vom Netzwerk:
gekostet. Das, was er heute Morgen für sie getan hatte, war ihr peinlich bewusst. Ohne seine Hilfe, ihre telekinetischen Kräfte zu bremsen, wären die Dinge sicher außer Kontrolle geraten.
    Angeschossen zu werden schien eine halbe Ewigkeit her zu sein.
    Sie war so angespannt, dass sie am liebsten einen Marathon gelaufen und dadurch so müde geworden wäre, dass sie eine Woche lang schlafen konnte. »Hast du herausgefunden, wer am Lagerhaus auf dich geschossen hat? «
    »Nein, aber das werde ich noch. «
    Sie glaubte ihm. Sie stellte das Tablett auf den Couchtisch und setzte sich in ihre Lieblingsecke auf dem weichen, zimtfarbenen Sofa. Sie zog sich weder wie üblich die Schuhe aus, noch zog sie sich die Beine unter den Po und machte es sich bequem.
    Duncan kam und setzte sich an das andere Ende des Sofas. Der eine Meter Abstand fühlte sich für Serena zwar nicht groß genug an, aber sie konnte ja nicht aufstehen und den Platz wechseln, da sie sich gerade erst hingesetzt hatte.
    Er nahm das Foto, das auf dem Beistelltisch neben ihm stand. Es war ein fünfundzwanzig Jahre altes Bild von ihren Eltern und ihr. Sie wollte ihm sagen, er solle es wieder hinstellen. Dieser Teil ihres Lebens ging ihn, verdammt noch mal, nichts an.
    Sie goss Kaffee in die Becher. Ohne zu denken, tat sie zwei Stücke Zucker in Duncans Becher und reichte ihm diesen. Dabei berührten sich ihre Finger, und sie spürte bei dem kurzen Kontakt wieder diesen unerklärlichen Blitz durch ihren Körper schießen.
    Nein! wies sie sich streng zurecht. Nein. Nein. Nein.
    »Süßes Kind.« Sein Grübchen erschien. »Ich erinnere mich, dass du diese Zahnspange während der fünften Klasse getragen hast. «
    »Und ich erinnere mich, wie du den Kaugummi aus der Spange zaubern musstest, nachdem du mich herausgefordert hattest, ein widerlich großes Stück davon zu kauen. «
    »Double Bubble.« Also erinnerte er sich. Und wenn schon? Sie ließ einen Schokoladenkuchen, Teller und Besteck erscheinen, denn plötzlich hatte sie wahnsinnige Lust auf Schokolade. Oder auf Sex. Nein, Schokolade. »Möchtest du ein Stück? «
    Er schüttelte den Kopf. »Du konntest etwas Süßem noch nie widerstehen. « Sein Lächeln wurde breiter. »Es wäre die Strafe wert, zu sehen, wie lange dein Mund damit zugeklebt wäre. Wann wurde das aufgenommen ?fragte er.
    Serena schaute auf, während sie ein Stück Kuchen auf einen Teller legte. Er war ein Meister in Gedankensprüngen. »In einem Familienurlaub.« Ihrem letzten Familienurlaub. Ihre Augen begegneten sich, brennend und tief. Plötzlich wollte sie keinen Kuchen mehr. Sie dachte ihn fort.
    »Sprichst du jemals darüber, was passiert ist? «
    Nein. »Sieh mal, ich weiß deinen Besuch im Gericht und die Unterstützung zu schätzen, aber ich habe ein paar höllisch anstrengende Tage hinter mir und möchte jetzt wirklich allein sein. Geh und besuche Henry. Ich werde später kommen. «
    »Ich nehme das als Nein. «
    Das Problem mit Duncan war, dass er aussah, als ob er die Welt mühelos bewegte. Meistens war das äußerst nervig. Auf der anderen Seite waren seine Stärke und seine offensichtliche Unbesiegbarkeit verführerisch und wurden immer anziehender.
    Serena brauchte keinen weißen Ritter. Sie hatte ihre Schlachten immer selbst geschlagen. Aber manchmal, so auch jetzt, dachte sie, wäre es wunderbar, einfach jemand anderem die Führung zu überlassen. Nur für eine kleine Weile.
    Aber es wäre verrückt, wenn dieser jemand Duncan Edge wäre.
    Sie warf ihm einen ernsten Blick zu. »Ich habe meine Eltern getötet, also, nein, Duncan, es ist nichts, was ich in einer beiläufigen Unterhaltung erwähne. «
    Er zog die vernarbte Augenbraue hoch. »Bitte erkläre mir, wie ein Kind am Tod zweier Erwachsener schuld sein kann? « Er war unerbittlich, ermüdend, drängend.
    Serena schloss die Augen und versuchte tief einzuatmen. Kühles grünes Gras. Atme. Blauer Himmel. Atme. Weiße Wölkchen. Atme. Langsam. Tief. Ein. Aus. Ein. Aus.
    Sie sah ihn an, nahm ihn aber nicht wahr. »Ich konnte meine telekinetischen Kräfte nicht kontrollieren. Genau wie heute«, sagte sie bitter. »Ich weiß, dass du im Gerichtssaal einen Bannzauber über mich gelegt hast, damit meine Wut nicht au
    ßer Kontrolle gerät. Ich konnte meine Telekinese weder heute noch damals bändigen. «
    »Ich dachte, sie wären ertrunken. «
    Ihr Herzschlag dröhnte unerträglich laut in ihren Ohren, und vor ihrem geistigen Auge erschien die Jacht der Familie, wie sie

Weitere Kostenlose Bücher