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RAND DER DUNKLEN (EDGE T-FLAC/PSI) (German Edition)

RAND DER DUNKLEN (EDGE T-FLAC/PSI) (German Edition)

Titel: RAND DER DUNKLEN (EDGE T-FLAC/PSI) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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abzulesen.«
    Ihre Augen weiteten sich ein wenig, weil sie dasselbe gedacht hatte.
    »Alle Familien haben eine Leiche im Keller«, murmelte er in ihr Haar. »Aber es ist meistens der beste Weg, die Geister auszutreiben, wenn man die Kellertür öffnet und sie heraus- lässt. Du kannst nichts sagen, was mich schockieren oder abstoßen würde, ich verspreche es. «
    »Hör auf, mich zu bemitleiden, verdammt. «
    »Ich spüre die Qualen dieser Achtjährigen. Bring es zu Ende«, wies er sie an.
    Duncan zog sie an seine Brust und legte die Arme um sie. Serena merkte, dass sie ganz von ihm umschlossen war. Sie versuchte gar nicht erst, sich zu wehren. Gott, an seiner festen Brust fühlte sie sich beschützt. Sie lauschte seinem gleichmäßigen Atemrhythmus. Seine Umarmung fühlte sich sicher an, nicht bedrohlich, und sein ruhiger Herzschlag half ihr, ihren eigenen Puls ein wenig zu verlangsamen. Es war viel einfacher, so zu sprechen, ohne das Mitleid und die Anklage in seinen Augen sehen zu müssen, wenn sie die Geschichte erzählte.
    Sie schloss die Augen. »Unseren ganzen Urlaub hindurch habe ich ihnen immer wieder erzählt, wie begeistert ich wäre, ins Internat zu gehen, denn ich wusste, das wollten sie hören. Aber ich hatte Angst. Ich war noch nie länger als ein paar Nächte von ihnen fort gewesen. Und der Gedanke, von ihnen getrennt zu sein, machte mir Angst.
    Ich wollte meine Freunde nicht verlassen. Ich wollte nicht monatelang von meinen Eltern getrennt sein. Wir standen uns sehr nahe, und ich habe nicht verstanden, weshalb sie frei sein mussten, um für die Stiftung zu reisen. «
    »Du warst ein Kind. Es ist schwer für Kinder, zu verstehen, wenn ein Elternteil monatelang fort ist. « Seine Stimme hallte in ihrem Körper wider. »Glaub mir, ich weiß das. Mein Vater lebte in Schottland, meine Mutter in Montana. Wir haben ihn selten gesehen. Zur Hölle, wir haben selbst sie selten gesehen. Obwohl wir unter demselben Dach lebten, war sie mit ihren Gedanken meistens in Schottland bei meinem Vater. Rede weiter, bis du fertig bist. «
    Leichter gesagt als getan. »Die Kreuzfahrt war die Idee von Henry und Martha. Sie wussten, wie sehr ich die Jacht liebte, sie wussten, ich konnte immer noch nicht schwimmen. Sie hatten keine eigenen Kinder, und obwohl sie mich schrecklich verwöhnten, waren sie liebevolle Pateneltern und wussten, wie gerne ich mit meinen Eltern zusammen war. Also war der Urlaub aus vielerlei Gründen geschickt geplant. «
    »Dann kannten sie also Ian Campbell«, murmelte er unverbindlich.
    »Und Rita. Und bevor du fragst oder eine bissige Bemerkung machst, ich habe Ian erst Jahre nach dem Tod seiner Frau kennengelernt. Henry hat uns einander vorgestellt, als ich begann, für die Stiftung zu arbeiten. «
    »Ich wollte nicht danach fragen. «
    »Doch, wolltest du. Jeder tut es. «
    Duncan wusste, sie hatte recht. Sie versteifte sich in seinen Armen und wappnete sich für das Unangenehme. Er spürte ihre Qualen in seiner Brust. Er litt selbst, als ihm klar wurde, dass sie das Schlimmste von ihm annahm. Scheiße. Jetzt büßte er für die jahrelangen Streitigkeiten.
    Er kannte die feindseligen Presseberichte, die ihre kurze Romanze mit Campbell hervorgerufen hatte. Und das war, bevor die Söhne ihren eigenen gemeinen Angriff starteten. Ian Campbell war tot, und es würde gar nichts bringen, Serena weiter zu befragen.
    »Du hast ihn geliebt. «
    Sie hob den Kopf, um ihn anzusehen. Ihre Augen verengten sich, als ob sie einen Trick hinter seinen Worten vermutete. »Ja,das habe ich. Sogar sehr. «
    »Dann benutze das als Schutzschild gegen die blödsinnigen Anschuldigungen«, erklärte er ihr ruhig. »Erzähl mir bitte den Rest von jenem letzten Tag. Alles.« Als sie zögerte und sich beinahe aus seinen Armen wand, sagte Duncan sanft: »Kämpfe nicht gegen mich, Furie. «
    Er hatte Serena wütend gesehen. Er hatte sie stinksauer gesehen. Hatte sie lachen sehen, bis ihr die Tränen kamen, aber er hatte sie noch nie weinen sehen. Er wusste instinktiv, dass sie kurz vor einem Zusammenbruch stand und sich nur noch mit den Fingernägeln festklammerte.
    Sie würde sich dafür hassen, in seiner Gegenwart zu weinen. Sie würde das als Schwäche ansehen. Sie wusste nicht, dass sie beim Weinen merken würde, dass sie seine Schwäche war. Er vergrub seine Finger in ihrem Haar und übte nur so viel Druck aus, dass ihr Kopf wieder an seine Brust zurücksank. Er wusste verdammt gut, sie würde ihm Wasser über den Kopf

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