Raritaeten mit Biss
Haltbarkeit ist begrenzt. Winterkürbis, als Speisekürbis bekannt, wird erst im ausgereiften Stadium geerntet, hat eine harte Schale, meist ein gelborangefarbenes, weiches, fasriges Fruchtfleisch und eine lange Haltbarkeit.
Ein besonders feines Aroma hat der Muskat- oder Moschuskürbis, der schon 3000 Jahre v. Chr. in Peru angebaut wurde und noch heute der am meisten verbreitete Kürbis der Tropen auf beiden Hemisphären ist. Er ist unempfindlich gegen hohe Temperaturen. Wenn Sie ihm das erste Mal begegnen, machen Sie sich auf eine Überraschung gefasst: Sobald Sie den Muskatkürbis aufschneiden, perlt Ihnen das Fruchtfleisch entgegen, so schön saftig ist der Kürbis. Dann verbreitet sich augenblicklich ein angenehmer Duft. Vor Ihnen liegt der ungekrönte König der Kürbisse. Keiner leuchtet so wunderbar hellorange, keiner hat ein so festes Fruchtfleisch. Der Muskatkürbis lässt sich al dente zubereiten, und es besteht keine Gefahr, dass er verkocht – wie bei anderen Kürbissen. Verkochter Kürbis erleidet bekanntlich den Aromatod. Der Geschmack des Muskatkürbisses ist einzigartig – und niemals wird er mehlig oder holzig. Mit schwarzen Trüffeln kombiniert: ein Traum! Aber auch als Kürbissuppe, im Risotto oder als schlichtes Gemüsegericht kommt sein besonderes Aroma zur vollen Entfaltung, weshalb Sterneköche ihn von allen Kürbissorten am liebsten verwenden. Und wenn man bedenkt, dass er nur relativ wenig kostet, sollte man schnell zugreifen. Ein Kürbis für Feinschmecker und alle, die es werden wollen.
Kürbiscremesuppe
Zutaten
750 g Kürbis
1 Stange Lauch
1 große Kartoffel
Olivenöl
5 Pfefferkörner
5 Korianderkörner
Salz, Pfeffer, Muskat,
1 TL Zucker
1 Glas Weißwein
1 l Gemüsebrühe
200 ml Sahne
½ Bund Petersilie
Kürbiskerne, Kürbiskernöl
Zubereitung
Kürbis schälen, entkernen und würfeln. Lauch in Ringe schneiden und waschen. Kartoffel schälen und vierteln. Alles zusammen in einem großen Topf in Olivenöl anschwitzen. Zuckern, mit Wein und Brühe ablöschen und 20 Minuten köcheln lassen.
Dann mit dem Mixer pürieren, Sahne zufügen und mit Salz, geriebenem Muskat, den zerstoßenen Pfeffer- und Korianderkörnern abschmecken und noch etwas einkochen lassen.
In Teller füllen und mit gehackter Petersilie, gerösteten Kürbiskernen und einigen Tropfen Kürbiskernöl servieren.
Tipp
Kürbissuppen kann man in zahlreichen Varianten und Geschmacksrichtungen zubereiten. Zum Beispiel mit Möhren, Pastinaken oder Sellerie als Gemüsepartner. Auch Ingwer macht sich sehr gut in einer Kürbissuppe. Und wenn Sie noch einen Rest Suppe stehen haben, kochen Sie den Kürbis einfach in ihr.
Spaghettikürbis
Für die italienischen Momente
Lange eine Randerscheinung in unserer Küche, kommt der Gemüsekürbis immer mehr in Mode. Kein Wunder, haben Kürbisgewächse doch eine Tausende Jahre alte Tradition und Geschichte.
In seinem berühmten Werk »Diaeteticon« schrieb Johann Sigismund Elsholtz (1623 –1688), Medicus und Botanicus am Hof des Kurfürsten von Brandenburg und früher Pionier der Lebensmittelkunde: »Die Natur spielet sehr in der Natur der Kürbisse, derer einige einem Stern / andere einer Melonen / oder Citronen / oder Pommeranzen / oder Limonen / oder Quitten / oder Birnen / oder einem Käse / und dergleichen Dinge mehr / ähnlich sehen.« Eine Kürbisform hat der Gelehrte dabei zu Unrecht übersprungen – den Spaghettikürbis (Cucurbita pepo). Seinen Namen verdankt er nicht seiner Form, die an einen Rugbyball erinnert, sondern der Tatsache, dass das gekochte Fruchtfleisch sich zerfasert und die Form von Spaghetti annimmt. Dabei stammt er nicht etwa aus Italien, wie man meinen könnte, sondern ist eine herrlich wohlschmeckende alte japanische Züchtung. Das hellgelbe Fruchtfleisch ist geschmacklich eine Offenbarung: Es schmeckt nussig und zitronig und hat dabei eine leichte und angenehme bittere Note. Ein Kürbis, wie geschaffen für die italienischen Momente in unserer Küche. Mit einer Länge von bis zu 30 Zentimetern gehört er zu den kleineren Kürbissen. Bis zu 3 Kilo kann er auf die Waage bringen.
Für eine Suppe ist er (fast) zu schade. Probieren Sie ihn doch einmal mit Speck und Tomaten oder gratiniert mit Rahm und Muskatnuss. Er schmeckt auch prima als leckere Beilage zu Fleischgerichten (gut für Glutenallergiker). Dabei wird er meist ganz gekocht. Wenn Sie nur einen halben Kürbis verwerten möchten, sollte er am
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