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Rasende Leidenschaft

Rasende Leidenschaft

Titel: Rasende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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unbeantwortet, und jedes Mal, wenn er sie anrief, geriet er mit ihrem Großvater in Streit, weil der sie nicht ans Telefon holen wollte. Als er schließlich in den Semesterferien nach Hause kam, war Hayley fort.
    Selbst jetzt sah er das siebzehnjährige Mädchen vor sich, wenn er sich an sie erinnerte, nicht die Frau, zu der sie geworden war. Die Frau, die man im Fernsehen bewundern konnte, war nicht wirklich Hayley, jedenfalls nicht die Hayley, die er kannte.
    Der Teenager mit dem honigblonden Haar und den hellblauen Augen, der von zu Hause weggelaufen war, landete in Sydney, wo Hayley, so berichtete es die Presse, in dem T-Shirt-Shop, in dem sie arbeitete, „entdeckt“ wurde. Einen Monat später trat sie zum ersten Mal als durchtriebenes Luder in der neuesten australischen TV-Soap-Opera auf. Sieben Jahre später war sie der Star einer der beliebtesten Sendungen im australischen Fernsehen.
    Unzählige Male hatte er daran gedacht, sie während seines Aufenthaltes in Sydney anzurufen, um herauszufinden, ob sie sich überhaupt noch zueinander hingezogen fühlten. Wahrscheinlich nicht, da sie mit den berühmtesten Junggesellen Australiens ausging, zu denen zwei oder drei Footballspieler gehörten, ein Tennisprofi, ein paar Rockstars und etliche Schauspieler. Nein, vermutlich dachte sie seit Jahren nicht mehr an ihn.
    Je mehr er sich den Gebäuden näherte, desto mehr staunte er über deren Zustand. Harry Fraser hatte immer großen Wert auf das Erscheinungsbild seiner Farm gelegt, doch diese Einstellung hatte sich offenbar geändert.
    Auf der morschen Veranda des Wohnhauses erhob sich eine Gestalt in einem fleckigen Arbeitshemd und einer dreckigen Jeans aus einem Sessel. Die weißen Haare des alten Mannes standen ihm wirr vom Kopf, und zu Teagues Entsetzen hielt er ein Gewehr in der Hand.
    „Verdammt“, murmelte er und stoppte den Range Rover. Er atmete tief durch und öffnete das Seitenfenster. Seine Reflexe waren zwar ausgezeichnet und der Geländewagen schnell, aber Harry war früher ein hervorragender Schütze gewesen. „Nehmen Sie das Gewehr herunter, Mr. Fraser.“
    Harry kniff die Augen zusammen. „Wer sind Sie? Nennen Sie mir Ihren Namen oder verschwinden Sie von meinem Grundstück.“
    „Ich bin der Tierarzt, den Sie angefordert haben“, erklärte Teague und begriff, dass Harry ihn nicht erkannte. Seine Augen waren zu schlecht, und sie hatten seit Jahren nicht miteinander gesprochen, deshalb sagte Harry auch seine Stimme nichts. „Doc Daley hat mich geschickt, weil er mitten in einer Operation war und nicht weg konnte. Ich bin … neu.“
    Harry ließ das Gewehr sinken und schlurfte zurück zu seinem Sessel. „Sie ist im Stall“, sagte er und deutete zu den verfallenen Gebäuden. „Es sind Koliken. Ich glaube, da kann man nicht viel tun.“ Er schwang das Gewehr wieder in Teagues Richtung. „Falls das Pferd stirbt, bezahle ich Sie nicht. Kapiert?“
    Über die Bezahlung würden sie später reden, nachdem er Harry entwaffnet hatte und die Gelegenheit gehabt hatte, den Patienten zu untersuchen. Er lenkte den Range Rover auf das kleinste Gebäude zu, weil es sich seiner Erinnerung nach um den Stall handelte. Abgesehen von der alten Hütte an der Grenze zwischen der Wallaroo-Farm und der Kerry-Creek-Ranch war dies einer der Lieblingstreffpunkte für ihn und Hayley gewesen, wo sie heimlich viele Stunden damit verbrachten, den Körper des anderen zu erforschen.
    Teague hielt vor dem Stalltor an und stieg mit der Arzttasche in der Hand aus. Der Stall befand sich in einem noch schlimmeren Zustand als das Haus. „Hallo!“, rief er und fragte sich, ob es hier noch Farmhelfer gab. Zu seiner Überraschung antwortete eine Frauenstimme.
    „Hier hinten, in der letzten Box.“
    Er ging darauf zu und kam an leeren Boxen mit verfaulendem Stroh vorbei. Eine Ratte huschte davon und verschwand in einem Loch in der Wand. Der Nager hatte ihn erschreckt, aber das war nichts im Vergleich zu dem Schock, der ihn beim Betreten der letzten Box traf.
    Hayley Fraser kniete neben einem am Boden liegenden Pferd, das auf frisches Stroh gebettet war. Sie trug ein Flanellhemd und Jeans, unter deren ausgefransten Hosenbeinen die Stiefelspitzen hervorschauten. Sie sahen sich lange an, ohne ein Wort herauszubringen. So sollte es nicht sein, dachte er, denn er hatte sich immer ausgemalt, sie irgendwo auf einer belebten Straße oder in einem Restaurant wiederzutreffen.
    Plötzlich, als wäre ein Schalter umgelegt worden, riss sie sich

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