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Rasheed, Leila

Rasheed, Leila

Titel: Rasheed, Leila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rueckkehr nach Somerton Court
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kümmern. Sie ist im Moment nicht reisefähig.«
    William machte ein finsteres Gesicht und setzte zum Protest an, überlegte es sich dann aber doch anders.
    »Es ist absolut notwendig, dass wir uns auf die kommende Saison vorbereiten«, fuhr Fiona fort. »Wir müssen die Mädchen rechtzeitig mit den führenden Gastgeberinnen bekannt machen. Wir werden in meiner Stadtresidenz wohnen – in Milborough House.«
    »Und ich muss zu Fortuny, und zu Madame Lucille, mir ein neues Fächeretui machen lassen«, sagte Charlotte. »Solche Dinge kann man nicht früh genug planen.«
    »Auch ich möchte einige Leute treffen«, sagte Lord Westlake. »Was hältst du davon, Ada? Gefällt dir der Gedanke?«
    Wieder waren alle Augen auf sie gerichtet. Und zum Glück konnte niemand ahnen, dass sie an Ravi dachte und allein deshalb lächelte.
    »Ich finde die Idee ausgezeichnet«, sagte sie.

19
    Nach dem Frühstück klopfte Ada an Georgianas Tür und trat ein. Georgiana lag im Bett, einen Verband um den Kopf. Sie sah blass und müde aus. Neben ihr stand das Kindermädchen mit einer Flasche Medizin.
    »Soll ich später wiederkommen?«
    »Nein, nein, bleib hier, Ada. Priya hat mir die Medizin gerade gegeben. Vielen Dank.« Georgiana lächelte schwach, als Priya die Flasche beiseitestellte und sich geräuschlos zurückzog. Ada sah ihr versonnen nach, bezaubert von ihrem dicken, dunklen Haar und dem weichen Blick ihrer dunklen Augen.
    »Ist sie nicht bemerkenswert?«, sagte Georgiana mit einem kleinen Lachen. »Ich glaube, ausnahmslos jeder männliche Besucher, den wir hier hatten, hat sich nach ihr den Hals verrenkt.«
    »Wenn sie mit ihrer Schönheit auch Augustus zähmt, werden wir ihr alle dankbar sein.« Ada ging zu ihrer Schwester hinüber, setzte sich auf die Bettkante und nahm ihre Hand. »Wie fühlst du dich?«
    »Ein bisschen besser.« Georgiana mühte sich, um sich aufzusetzen, und Ada half ihr auf. »Erzähl, was hab ich alles verpasst? Es ist ja so was von öde, hier ans Bett gefesselt zu sein.« Ihr Gesicht sah wieder etwas frischer aus.
    Ada zögerte kurz, aber Georgiana würde es sowieso bald erfahren.
    »Mir wurde gerade mitgeteilt, dass wir nach London fahren«, sagte sie. »Papa muss ein paar Leute sehen, und Fiona und Charlotte wollen Besuche machen und zum Schneider gehen, um sich für die nächste Saison ausstaffieren zu lassen.«
    »London!«, rief Georgiana. »Wie aufregend!«
    Ada merkte, was für falsche Vorstellungen sie bei ihrer Schwester geweckt hatte, und ihr wurde beklommen ums Herz. »Tut mir furchtbar leid, Georgie, aber du wirst nicht mitkommen.«
    »Nicht mitkommen?« Georgiana starrte sie schockiert an. »Aber wieso denn nicht?«
    »Papa hält dich nicht für reisefähig.« Sie fuhr schnell fort, als sie die Enttäuschung in Georgiana sah: »Wir sind nicht lange weg.«
    »Und Michael?«
    »Er muss auch zu Hause bleiben. Er und Papa stehen gerade auf Kriegsfuß.« Sie drückte Georgianas Hand. »Es tut mir wirklich leid. Ich weiß, wie sehr du dich darauf gefreut hast, aber da bin ich mit Papa einer Meinung: Es geht dir nicht gut genug. Versuch zu schlafen.«
    Damit verließ sie ihre Schwester und ging auf ihr Zimmer. Rose war noch nicht da, um ihr beim Auskleiden behilflich zu sein. Sie nahm aus ihrer Schreibmappe ihren Füller und parfümiertes Papier heraus, überlegte kurz und schrieb an Ravi eine knappe, schlichte Notiz. Sie sagte nur, dass sein Brief sie in Angst versetzt habe, dass sie nach London komme und hoffe, sie könnten sich treffen, damit sie ihn davon überzeugen könne, dass es ein Fehler sei, den extremen Flügel des INC zu unterstützen. Dann gab sie noch ihre Adresse an, Milborough House. Sie versiegelte den Umschlag in der Hoffnung, Ravi vor Gefahr bewahren zu können.

    Es gab nichts Entspannenderes, dachte Fiona, als am Ende des Tages von seiner Zofe die Haare gebürstet zu bekommen. Noch besser wäre es natürlich gewesen, wenn auch der Tag befriedigend verlaufen wäre – ein angenehmer Lunch im Henri’s, gewürzt mit pikantem Klatsch, ein bisschen geruhsames Einkaufen bei Garrard, ein genussvoller Abend in der Opernloge, umschwirrt von einem Schwarm williger junger Bewunderer, die genau das Richtige sagten, während die Rivalin zusah, und abschließend vielleicht irgendwo ein spätes Souper, wo auch ein paar Royals anzutreffen waren. Aber um Lady Westlake zu sein, musste sie eben ein paar Opfer bringen, darunter auch, dass sie so zu tun hatte, als liebe sie das Landleben. Und so

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