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Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition)

Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition)

Titel: Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela B. Wahl
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Partyatmosphäre verändert sich schlagartig. Plötzlich pulsiert die Gefahr durch den Raum, ich sehe in die leeren, alkoholisierten Gesichter der Gäste. Sie sind alle austauschbar, keine wertvollen Menschen, keine hohen Tiere. Brodelnd legt sich die Angst um meinen Hals und schnürt mit die Luft ab. Ich werfe einen kurzen, nervösen Seitenblick auf Claire, die noch immer an Ort und Stelle verweilt. Gut, wenigstens hält sie sich an meine Anweisung.
    Mein Blick schnellt zu dem blonden Jungen, der lachend die Hand in den Nacken legt und das Tattoo verbirgt. Eine unbewusste Geste, aber eine, die zeigt, dass es noch neu ist.
    Mit drei Schritten bin ich bei ihm und stelle mich unaufgefordert daneben. Es dauert keine zwei Sekunden, ehe beide irritiert innehalten und sich der Blondschopf mir zuwendet. Zuerst wirkt er überrascht, dann breitet sich ein freudiges Strahlen auf seinem Gesicht aus, das mich dann doch etwas verwirrt. Gut, das Tattoo kam mir bekannt vor, aber der Kerl selbst eher nicht.
    »Entschuldige uns bitte für einen Augenblick, ja, Liebes?«, bittet er seine Begleiterin, die sich daraufhin aus dem Staub macht und sich unter die wackelnden Hasenhintern mischt.
    Aus der Nähe betrachtet sieht er sogar noch jünger aus als auf die Entfernung. Einzig seine hochgestochene Aussprache enttarnt ihn als Nicht-Briten. Auch wenn er sich große Mühe gibt, das zu verbergen.
    »Wir kennen uns nicht, aber du kennst meinen Bruder.«
    In den fast schon kindlichen Augen meines Gegenübers blitzt Belustigung auf, und er nimmt einen Schluck aus seinem Glas, ehe er mir die Hand hinhält und fest zudrückt.
    »Richtig, aber ich freue mich, dich kennenzulernen, bevor du zu meinem Oishine wirst. Chaske hat mir schon so viel von dir erzählt.«
    »Was?«, frage ich bestürzt. Ich habe mit einem schmierigen Klugscheißer gerechnet, der durch Zufall in die Fänge meines Bruders geraten ist, aber doch nicht mit … Hoyt?
    »Du hast mich schon verstanden. Ich hätte nur nicht gedacht, dass du so schnell auftauchen würdest. Chaske hat mich nach London geholt, damit wir die zweiundzwanzig Tage absitzen können, um dich zu bannen. Hab ja schließlich nicht umsonst Nazar bestohlen.«
    Ich hebe die Arme, mache eine abwehrende Geste und starre diesen Klugscheißer an. Eine Brille auf der Nase, und er wäre als lausiger Streber einer der oberen Schulklassen durchgegangen. DAS ist der Lehrling, der Nazar Malovic bestohlen hat? Nein, niemals. Nazar lässt sich doch nicht von so einem Tölpel überrumpeln!
    Aber wenn er hier ist und Levathian und Chaske …
    Ich lasse den Jungen stehen und schiebe mich eilig in Richtung Balkon. Ich kann nur aus diesem Körper raus, wenn Levathian stirbt. Dann ist der Pakt hinfällig, und ich werde befreit. Und Hoyt wird mich nicht bannen können.
    Schon von weitem erkenne ich einen Mann mit schwarzen Haaren und einer länglichen dünnen Narbe auf der Schläfe. Seine ausgeprägten Kieferknochen und die schwarzen Bartstoppeln geben seinem Gesicht die Ausstrahlung eines wachsamen Wolfes. Dennoch ist etwas in seiner Haltung, seiner Gestik, das mich stutzen lässt. Nein, dieser Dämon ist kein Alphawolf, niemals gewesen. Und er wird es auch niemals sein. Levathian.
    Mein Blick schweift weiter und bleibt an einer Gestalt hängen, mit dem Rücken zu mir.
    Mir wird eiskalt. Jegliches Gefühl weicht aus meinen Fingern, und die Luft wird mir schlagartig aus den Lungen gepresst, wie ein Stoß in die Magengrube. Mittlerweile habe ich den Balkon erreicht, ungläubig versuche ich zu begreifen, was meine Augen schon nach einer Sekunde begriffen haben. Einzig mein Gehirn braucht dafür noch etwas länger. Nein, das kann nicht sein. Er ist tatsächlich gekommen, um meinem Untergang beizuwohnen. Chaske, neben Levathian, den Kopf auf die Stadt unter ihm gerichtet, eine Zigarillo rauchend.
    Mein Bruder, der endlich gekommen ist, um sich an mir zu rächen. Wieso habe ich nicht gleich daran gedacht?
    Jetzt ergibt auch alles einen Sinn. Er hat sich hochgearbeitet, einen Pakt mit einem Dämon geschlossen, diesen an sich gekettet, nur, damit ich nicht erkenne, dass mein eigener Bruder die Fäden in der Hand hält. Bereits bei Ezras Äußerung über Levathian hätten bei mir die Alarmglocken schrillen sollen. Aber ich bin einfach aus der Übung … Ein fataler Fehler!

    Chaske, mein Bruder, ist wieder in den Schoß der Dämonenwelt zurückgekehrt.

Zwischenspiel XII

Rashen.

    N ein, lass das.«
    Sie hob verwundert die Augenbrauen,

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