Rashminder Tage 3 (German Edition)
spürte, wie das Leben mit Macht aus ihm herausgesogen wurde, war beängstigend und großartig zugleich. Viel besser als erhofft! Vielleicht, weil Natt bloß noch so wenig Kraft besaß? Ermutigt schob er sich vor, so langsam es ging, um den so ausgezehrten Mann nicht zu verletzen.
„Komm schon“, murmelte er, strich suchend über Natts Brust und schrie vor Triumph auf, als er den tiefen Atemzug spürte. Auch der Herzschlag kam ihm kräftiger vor, es funktionierte!
Als ihm schwindelig wurde, umarmte er Natt und wagte einen leichten Stoß. Seltsam, dass er tatsächlich zunehmend echte Erregung spürte, obwohl ihm das Leben wie Wasser zwischen den Fingern verrann … Womöglich war das Teil der Magie?
Es fühlte sich herrlich an, wie von selbst bewegten sich seine Hüften. Natt stöhnte, hauchleise zunächst. Rasch wurde er lauter, bis er jede Regung Caels in seinem Inneren begleitete. Es klang mehr nach Schmerz als Verlangen, und die Art, wie er zu Beben begann, wirkte auch nicht lustgetrieben. Aber das zählte nicht, wichtig war nur, dass er lebte und jeden Tropfen Energie aufnahm, der ihm geboten wurde.
Cael verlor sich im unkontrollierbaren Rhythmus, den sein Körper selbst wählte. Er hörte sich ächzen und schnaufen vor Überanstrengung. Ihm war bewusst, dass es gefährlich war, wenn er zu lange dabei blieb und zu viel gab. Verzweifelt kämpfte er gegen den Höhepunkt an, wollte sicherstellen, dass Natt außer Gefahr war, bis die flammende Gier ihn übermannte.
In Schweiß gebadet, von den Schlägen seines eigenen wie wild pumpenden Herzens erschüttert, rollte sich Cael von Natts Rücken. Der namenlose schwarze Abgrund der Ohnmacht rief nach ihm, zerrte an all seinen Gliedmaßen, doch noch durfte er nicht nachgeben. Mühsam robbte er zu Natt heran, der kaum weniger zitterte als er selbst. Was für ein himmlisches Zeichen, dass er dafür bereits wieder genügend Kraft besaß! Cael musste für sie beide sorgen, sie durften nicht zu stark auskühlen. Niemandem war geholfen, wenn er selbst draufging, solange Natt noch zu geschwächt war, um allein überleben zu können. Japsend und keuchend schaffte er es endlich, die Säcke über sie beide zu ziehen und sich an Natt anzuschmiegen. Sie würden sich gegenseitig das bisschen Wärme geben, das sie besaßen.
Sein letzter Akt, bevor er sich der Bewusstlosigkeit ergab, bestand darin, den verbotenen Ring von Natts Finger zu ziehen und ihn in seiner Faust zu verbergen. Wenn sie beide hier sterben sollten, wollte er auf keinen Fall, dass man Natts Namen für etwas beschmutzte, an dem er unschuldig war.
Ich bin sowieso verloren …
Kapitel 10
Fassungslos starrte Kaiden auf den Mann, der dort so lässig vor ihnen stand, als würde ihm Schloss Corlin selbst gehören. Es war ein Mitglied der K.R.R.F., an dessen Namen Kaiden sich gerade nicht erinnerte – Naxander hatte einmal mehr einen Körper gestohlen. Er war bei Caels Befreiung dabei gewesen, dessen war er sich sicher.
„Tardis!“, stieß Eryk in diesem Moment neben ihm hervor. Richtig, das war der Name, der Kaiden entfallen war. Tardis war einer der Splitterträger, was die Frage beantwortete, wie Naxander nach Onur gelangt war. Alles andere hingegen …
„Was willst du hier?“, fragte er aggressiv.
Eryk hielt ihn sofort fest, als wollte er sichergehen, dass Kaiden sich nicht auf Naxander stürzte. Vollkommen überflüssig! Kaiden war kein Narr, er wusste, damit würde er bloß Tardis schaden.
Erst durch Naxanders arrogantes Lächeln wurde ihm bewusst, dass er mit geballten Fäusten dastand, mehrere Schritte nach vorne geeilt war und gegen Eryks Griff ankämpfte.
Man sollte meinen, dass Torgen mir irgendwann Selbstbeherrschung eingeprügelt hätte!
Kaiden atmete zittrig ein und aus und kämpfte den blindwütigen Hass nieder.
„Was willst du hier?“, wiederholte er, diesmal deutlich ruhiger.
„Ich habe König Archym und Fürst Lyskir ein Geschenk mitgebracht. Sie finden es vor den Toren dieses … Schlosses.“ Seine höhnische Miene ließ keinen Zweifel daran, was er von einem solchen trutzigen Gemäuer hielt.
„Es wäre unangenehm mühselig geworden, hätte ich versucht, ihnen das Präsent persönlich zu überreichen, wie es die Höflichkeit gebietet. Zumindest war ich nicht ganz sicher, ob der formidable Splitter es mir erlaubt, innerhalb der Mauern anzukommen, auch wenn es sich hier um eine offene Fläche handelt.“
„Wie bist du dann hereingekommen?“, fragte Eryk wachsam. Kaiden
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