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Rashminder Tage 3 (German Edition)

Rashminder Tage 3 (German Edition)

Titel: Rashminder Tage 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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hatte sofort das Bild von niedergemetzelten Wächtern vor den Augen, obwohl er wusste, wie lächerlich das war.
    Naxander lachte, sein eisiges, falsches Lachen, das nichts mit Erheiterung zu tun hatte.
    „Ich habe mich als Bote vom Layn von Irtrawitt ausgegeben. Das war, genau betrachtet, noch nicht einmal eine Lüge. Sagt das Fürst Lyskir, sobald ihr ihn seht, ja? Sein kluges Köpfchen sollte begreifen, was ich damit aussagen will.“
    Naxander wandte sich halb um, sodass er die Mauer in seinem Rücken berühren konnte. Er war also tatsächlich bereits fertig und wollte gehen? Einfach so? Kaiden wagte kaum zu hoffen.
    „Ah, Moment noch. Es reicht vollkommen, wenn nur einer von euch beiden die frohe Kunde weitergibt, nicht wahr?“ Er fixierte Kaiden mit Augen, in denen jede Menschlichkeit erloschen war.
    „Du bist und bleibst ein Schwachpunkt für mich. Ständig spüre ich deine Emotionen, die Götter mögen wissen, wie Torgen das aushält! Oder wie man sich davor schützen kann! Wie kann ein einzelner Mann so viele Gefühle hegen?“ Verächtlich verzog sich das Gesicht, das seine wahre Natur nicht verbergen konnte. „Deine Magie wächst zudem, ich ahne, dass du bald zu mächtig wirst, um noch kontrollierbar zu sein. Das wäre das Letzte, was meine weitreichenden Pläne vertragen könnten. Also fort mit dir! Ich befehle dir, mit dem Atmen aufzuhören.“
     

Kapitel 11
     
    Eryk schrie auf, als Kaiden erst wankte, dann röchelnd in die Knie ging. Er schaffte es, ihn abzufangen und zu Boden gleiten zu lassen, mehr Hilfe konnte er ihm nicht geben. Sein Liebster war hochrot angelaufen. Immer wieder schnappte er verzweifelt nach Luft, mit blanker Panik in den Augen – wie stets, wenn er sich einem Befehl derjenigen, die ihn magisch beherrschen durften, verweigern wollte.
    „Ihr Götter, atme, bitte, atme!“, brüllte er, schüttelte Kaiden in seiner hysterischen Panik durch. Kaidens Lippen wurden blau, er warf den Kopf nach beiden Seiten, schrammte mit allen Fingern zugleich über die Steinplatten des Innenhofes, auf der Suche nach Halt. Die ganze Zeit über klangen unmenschliche Laute in seiner Kehle. Erneut schnappte er nach Luft, in hastigen Zügen. Stieß sie heiser aus, mit einem Ausdruck absoluten Grauens im Gesicht.
    Eryk hielt ihm die Hände, flehte ihn an zu atmen. Was sollte er tun? Was, was?
    „Hilfe!“, schrie er, „Hilfe, helft mir, Hilfe!“
    Er zitterte vor Anspannung kaum weniger als Kaiden, dessen Farbe allmählich zu dunkelviolett wechselte. Nichts konnte er tun, verdammt!
    Plötzlich fand er sich umringt von Menschen. Diener, Wächter, Mägde. Lys packte ihn, zerrte ihn energisch von Kaiden weg. Eryk war zu schockiert, um sich zu wehren, starrte bloß verloren auf seinen Geliebten. Der wurde nun von Kirian hochgehoben und im Laufschritt in das Schloss getragen. Eryk folgte ihnen, bereit, jeden niederzuschlagen, der ihn daran hindern wollte. Aber Lys versuchte es gar nicht, sondern eilte ihm voraus, durch eine Halle, in einen Gang, hinein in einen kleinen Raum, in dem Kaiden gerade vorsichtig auf eine Liege gebettet wurde. Ein Wundraum, erkannte Eryk am Rande, hier lag allerlei, was benötigt wurde, um Verletzungen verschiedener Art zu versorgen.
    Kaiden krampfte am ganzen Körper. Noch war er bei Bewusstsein, doch seine Augen rollten beständig nach hinten.
    „Was ist mit ihm los?“ Eryk nahm wie durch Nebelschleier wahr, dass Lys laut auf ihn einredete, vermutlich schon die gesamte Zeit über.
    Hastig stammelte Eryk einige sinnlose Worte hervor. Wie sollte er erklären, was er selbst nicht begreifen konnte?
    Eine wuchtige Ohrfeige von Kirian, begleitet von einem „Schluss jetzt, nimm dich zusammen!“, brachte ihn endlich ein wenig zur Besinnung.
    „Naxander! Er hat etwas gebracht, für Lys und den König, außerhalb der Tore. Als Bote von Irtrawitt. Er hat Kaiden das Atmen verboten, ein magischer Befehl, der nicht verweigert werden kann!“, stieß er hektisch hervor.
    Verzweifelt strich er durch Kaidens schweißgetränktes Haar, sah ihm zu, wie er kämpfte und litt.
    „Du musst für ihn atmen“, sagte Lys mit solcher Ruhe, dass Eryk unwillkürlich tief Luft holte und etwas von seiner Panik verlor.
    „Wie?“, fragte er, elektrisiert von dem Gedanken, etwas tun zu können. Etwas anderes als bloß Kaidens Wimmern zu lauschen und darauf zu warten, dass er noch ein weiteres Mal die Kraft fand, sich gegen den magischen Zwang aufzulehnen, die Todesangst zu ertragen für einen viel zu

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