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Rasterfrau: Knobels achter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Rasterfrau: Knobels achter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Rasterfrau: Knobels achter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Erfmeyer
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Art, sich zu geben, ihrer nach wie vor rätselhaften Beziehung zu Maxim und von den Umständen, unter denen sie sich kennengelernt hatten bis hin zur gemeinsamen Lust der Wendels an Preisausschreiben und zählte auf, wo sie welche Gewinne erzielt hatten.
    »Sie lebten in einer sehr biederen Welt«, fasste sie zusammen, bevor sie den ihr wichtigsten Punkt hervorhob: »Staune bitte nicht darüber, dass dein Gereon letztlich Sarah Wendel davon abgehalten hat, für ihren Mann eine Aussage zu tätigen, die von besonderer Wichtigkeit gewesen sein dürfte«, sagte sie mit provokantem Unterton. »Diese Aussage hätte nämlich unter anderem dazu führen können, dem Schulleiter des Nordstadt-Gymnasiums genauer auf den Zahn zu fühlen. Vielleicht waren es eher Gerüchte als Fakten, wonach Wendel an der Schule den Mädchen nachgestellt haben soll.«
    »Er war auf jeden Fall ein Anmacher, das steht fest«, winkte Stephan ab. »Aber ich glaube, dass der Schulleiter im Moment nicht wichtig ist. Es ist jetzt auch nicht wichtig, warum Maxim Wendel diesem Trieb nachging, überall wie ein Aufschneider und Frauenfänger auftreten zu müssen. Diese Fragen in der einen oder anderen Weise beantworten zu können, führt nicht zum Kern der Sache.«
    Marie wollte protestieren, doch Stephan unterbrach sie.
    »Da ist etwas anderes, Marie. Wenn Frau Wendel sagt, dass sie und ihr Mann im Gartencenter ›FlorOrbi‹ einen Birnbaum gewonnen haben, dann gibt es vielleicht eine Querverbindung zur Gruppe der ›Zehn‹. Denn eines der Mitglieder ist ein Mann namens Böhringer. Ich weiß, dass auf der Namensliste, die an jenem Abend im Umlauf war, hinter diesem Namen das Gartencenter eingetragen war. Soweit ich mich erinnere, ist er Inhaber dieser Kette.«
    »Bist du sicher?«, fragte Marie.
    Stephan nickte.
    »Ganz sicher. Ich weiß noch, dass ich fragen wollte, ob dieses Gartencenter für den üppigen Blumenschmuck gesorgt hatte, der sich auf dem Tisch befand, an dem wir saßen. Es war eine dieser Fragen, die man stellt, wenn man nicht weiß, was man fragen oder sagen soll, sich aber irgendwie beteiligen will. Ich kam auf diese Frage nur, weil ich den Namen des Gartencenters in der Liste gesehen hatte. Gestellt habe ich die Frage dann nicht, weil sich irgendwie ein Gespräch mit Traunhof ergab.«
    »Das Gartencenter hat etwa zehn Filialen in der näheren und weiteren Umgebung. Fast jeder ist dort Kunde. Das muss nichts heißen«, meinte Marie.
    »Dass du bei deinen Zweifeln ausgerechnet hier an einen Zufall glaubst, wundert mich.«

19
    Am nächsten Montag begleitete Marie Stephan ins Büro, wie sie es während der Schulferien, die in der letzten Woche begonnen hatten, häufiger tat. Stephan konnte dann stundenweise auf Elisa aufpassen, wenn er keine anderen Verpflichtungen hatte. Marie nutzte diese Zeit für Besorgungen oder einfach zum Bummeln. Als sie an diesem Montagmorgen das Kanzleigebäude erreichten, begegnete ihnen Hubert Löffke, der mit rot angelaufenem Gesicht gerade aus Knobels Büro gekommen war.
    »Ich suche Sie schon, Herr Knobel, wo stecken Sie denn?«
    Noch bevor Stephan antworten konnte, strebte Löffke wieder nach oben und verharrte ungeduldig in Knobels Büro, bis ihm Marie und Stephan gefolgt waren. Dann schaltete er ungefragt Stephans Computer ein und wartete, bis Marie die Tragetasche, in der Elisa schlief, behutsam in einer schattigen Ecke des von der hellen Morgensonne durch die Dachfenster durchfluteten Büros abgestellt hatte. Jetzt platzte es aus ihm heraus:
    »Sie erinnern sich an das Werbevideo, das ich vor einigen Tagen drehen ließ?«
    Stephan wusste sofort, was Löffke meinte, doch er tat, als müsse er überlegen, bevor er nickte. »Sie meinen Ihren Kampf gegen die Unbilden der Natur?« Stephan musste ein Lachen unterdrücken.
    »Machen Sie sich nicht darüber lustig, Knobel, es war eigentlich eine gute Idee.«
    »Was heißt eigentlich?«, fragte Stephan süffisant.
    »Es ist ein gewaltiger Fehler darin«, dröhnte Löffke. »Der Gipfel ist, dass die Produktionsfirma für diesen Schrott auch noch Geld haben will. Der Geschäftsführer dieser Truppe sitzt unten in meinem Büro und will nicht eher gehen, bis er seine Kohle hat. Ich brauche Ihre Hilfe, Knobel. Gehen Sie die Sache nüchtern und juristisch an. Das können Sie doch! Reden Sie ihm das aus! Wenn ich mit dieser Gestalt weiter diskutieren soll, platzt mir der Kragen.«
    »Worum geht es denn genau?«
    »Geben Sie meinen Namen in den Computer ein«, forderte

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