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Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Titel: Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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dem selbstbewußten Magier zuwandten.
    »Der Verdacht des jungen Jordaini ist nicht aus der Luft gegriffen«, begann Dhamari. »Vor vielen Jahren waren Kiva und ich Schüler. Wir waren beide an einem fehlgeschlagenen Zauber beteiligt, durch den ein Kobold herbeigerufen worden war. Matteo wußte davon. Natürlich wird er sich fragen, ob die Verbindung zwischen Kiva und mir nicht weiterhin besteht. Meister Basel wird sicher gerne bestätigen, daß dem nicht so ist, wie die Inquisitoren von Azuth festgestellt haben.«
    »Basel?« fragte der König und sah den verschwenderisch gewandeten Beschwörer an.
    Der Magier reagierte mit einem knappen Nicken. »Er wurde getestet.«
    »Der Zauber, der unwissentlich das Dunkle Feenvolk herbeirief, war von einem Bannzauber abgeleitet worden«, fuhr Dhamari fort. »Ich besitze nicht das Talent, ihn zu wirken, daher konnte ich auch nicht genau absehen, was er heraufbeschwören würde, doch ich schwöre den Eid eines Magierwortes, daß dieser Zauber niemals dazu gedacht war, der Verräterin Kiva zu helfen!«
    Der König hörte sich die Ausführungen an, ohne erkennen zu lassen, was in ihm vorging. »Ihr verteidigt Euch sehr gut«, sagte er. »Nun, Matteo. Du hast gesagt, die Crinti seien lediglich ein Teil von Kivas Armee. Sprich weiter.«
    »Kiva hat fast sicher den Überfall auf den Spiegel der Herrin angeführt. Sie hat auch Zugang zur Pforte, die zur Ebene des Wassers führt. Wenn sie Crinti und wilde Elfen befehligen kann, wer vermag dann zu sagen, welche anderen Streitkräfte sie vielleicht noch besitzt?«
    »Das ist doch lächerlich!« brach es aus einem der Magierfürsten heraus, der die Aufmerksamkeit des Königs auf sich lenken wollte. »Solange König Zalathorm regiert, hat er bisher jede Bedrohung vorhersehen können.«
    Zustimmendes Gemurmel machte sich im Raum breit, doch der König hob eine Hand, damit wieder Ruhe einkehrte. »In Halruaa herrscht Frieden, weil alle Magierfürsten und ihre Jordaini wachsam und mit Eifer dafür eintreten. Wenn es eine Bedrohung gibt, sollten wir gemeinsam daran arbeiten, sie zu erkennen.«
    Der scharfe Blick des Königs umwölkte sich, als würde er etwas betrachten, das in weiter Ferne lag. Nach einigen Augenblicken schüttelte er den Kopf und legte die Stirn in Falten. »Es liegt ein unmerklicher Schleier über der jüngeren Vergangenheit und der nahen Zukunft, den ich nicht zu durchdringen vermag und wie ich ihn noch nie gesehen habe. Dies ist eine Angelegenheit für den gesamten Rat.«
    Zalathorm gab einem Höfling ein Zeichen, der den Raum verließ und im nächsten Moment mit einer großen bernsteinfarbenen Kugel zurückkehrte. Als Zalathorms Fingerspitzen diese Kugel berührten, fiel ein gleichermaßen goldenes Licht auf die Hand eines jeden Magiers im Raum. Jedes Mitglied des Ältestenrates von Halruaa trug einen goldenen Ring, in den eine winzige bernsteinfarbene Kugel eingelassen war, so daß Zalathorm mit all seinen Magiern gleichzeitig sprechen konnte.
    »Verehrte Herrschaften, Eure Anwesenheit in der Ratskammer des König ist sofort erforderlich«, sagte er finster. »Begebt Euch auf dem schnellsten Weg zu mir, den Eure Magie Euch ermöglicht.«
    Die Höflinge im Raum eilten zu den Türen, da sie nicht von jenen Magiern niedergetrampelt werden wollten, die ihren Kollegen um jeden Preis beweisen wollten, daß sie schneller waren.
    »Da ist noch etwas, Euer Majestät«, sagte Matteo, »das am besten unter vier Augen besprochen werden sollte.«
    »Das muß warten«, erwiderte Zalathorm, da die ersten Mitglieder des Rats bereits den Saal zu füllen begannen.
    Als der Raum zum Bersten voll war, berichtete der König von Matteos Sorgen und von dem seltsamen Schleier, den er selbst über der Zukunft wahrgenommen hatte. Auf seinen Befehl hin entstanden in der Luft leuchtende grüne Runen. »Dies ist ein Erkenntniszauber. Wir werden ihn gemeinsam sprechen. Vielleicht können wir mit vereinten Kräften etwas sehen, was ein einzelner Mann nicht erkennen kann.«
    Matteo sah zu Procopio Septus. Der Blick, den er Matteo zuwarf, war purer Haß.
    Der Rhythmus setzte ein, in dem der Zauber gewirkt wurde. Zalathorm nahm einen langen Stab und gab mit gleichmäßigen Stößen den Takt vor. Der Klang hallte zwischen den Wänden und wurde beständig lauter, während die Magier tonlos die Zeichen des Zaubers lasen.
    Gesang erfüllte den Saal, und die grünen Runen leuchteten immer heller und heller. Die Farben wurden zu einem Regenbogen, der sich

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