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Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Titel: Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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alternde Gesicht Kivas verwandelten. Dhamari setzte eine zerknirschte Miene auf. »Wie vereinbart habe ich Keturahs Tochter den Zauber beigebracht. Sie ... sie beherrscht ihn jetzt.«
    Glühender Zorn schlich sich in die Augen der Elfe, als sie die Wahrheit hinter seinem Zögern erkannte. »Hat sie ihn gewirkt?«
    »Ich fürchte ja. Ich sagte ihr, es sei ein Bannzauber, damit ich sie dazu bringen konnte, ihn zu lernen. Aber es ist kein Schaden angerichtet worden! Es gab einen Kampf, und das Finstere Feenvolk zog sich in die Berge zurück.«
    »Es gab einen Kampf«, wiederholte Kiva bedrohlich ruhig. »Mit wem?«
    »Drei Männern in Jordaini-Kleidung. Aber es war der Magier mit seinem Himmelsschiff, der das Feenvolk in die Flucht geschlagen hat.«
    Kiva atmete langsam und bebend aus. Dhamari hatte einen roten Drachen weniger bedrohlich ausatmen sehen. Er unterdrückte ein Lächeln.
    »Du Idiot!« tobte sie. »Es ist noch zu früh! Du könntest alles ruiniert haben! Sag mir wenigstens, daß es das Himmelsschiff von Procopio Septus war.«
    Dhamari duckte sich, als erwarte er einen Schlag. »Basel Indoulur.«
    Die Elfe schrie einen langen und schrillen Schrei aus. »Er wird diese Neuigkeiten in die Stadt des Königs bringen! Lord Procopio wird glauben, daß ich ihn verraten habe!«
    Der Magier merkte sich diese Worte. Sie würden später sicher noch nützlich sein. »Wie kann ich das wiedergutmachen?«
    Kiva sah ihn verächtlich an. »Du kannst langsam und qualvoll sterben.«
    »Du brauchst mich!« jammerte er.
    »Ich habe deinen Zauber gebraucht. Tzigone kann ihn jetzt wirken.«
    »Wir sind eine Allianz eingegangen. Ich habe es beim Wort eines Magiers geschworen!«
    »Also hältst du entweder den Mund, oder du stirbst!« herrschte Kiva ihn an. »Ich habe keinen solchen Eid abgelegt. Und das, was ich geschworen habe, weise ich von mir. So wie ich auch dich von mir weise! Du stehst mir nur im Weg. Zwischen uns gibt es nichts. Hast du mich verstanden?«
    Dhamari verstand durchaus. Es gab nichts zwischen ihnen. Er hatte Kivas Sache im Weg gestanden. Wenn man ihn durch Bluthunde befragen lassen würde – und das war sicher –, dann würden sie das bestätigen. Er hatte, was er wollte, und jetzt konnte er tanzen, ohne den Musikanten zu bezahlen.
    Eine falsche Träne lief über seine Wange. »Einst hast du mich geliebt.«
    Die Elfe reagierte mit völligem Erstaunen, dann faßte sie sich und lachte laut und verächtlich. Sie beschrieb mit beiden Händen eine streng wirkende Geste, klatschte einmal, und im gleichen Moment zersplitterte die Mondsteinkugel in Dhamaris Händen.
    Der Lichtschein aus der magischen Kugel erlosch sofort. Die Splitter rieselten durch seine Finger auf seinen Schoß. Er betrachtete seine Hände und stellte fest, daß sie wie erwartet unversehrt waren.
    Letztlich war die Zerstörung des Mondsteins sein eigenes Werk. Er hatte Kivas Zorn heraufbeschworen. Das zwar dumm, doch er wurde gut vor sich selbst beschützt.
    Dhamari zog ein schweres Medaillon aus einer versteckten Tasche in seinem Ärmel, dessen vibrierende Magie noch immer stark und echt war. Das Medaillon selbst hatte sich allerdings in Eisen verwandelt. Es war jetzt viel schwerer – so schwer, daß es aus Tzigones Stiefel gerutscht und unbemerkt auf dem rauhen Fels des Weges gelandet war.
    * * *
    Tzigone hatte sich schon einmal in den Palast der Königin geschlichen, doch der Anblick der riesigen Werkstatt war auch beim zweiten Mal überwältigend. Das Licht des zunehmenden Mondes flutete durch ein hohes Fenster herein. Kreaturen aus Metall, Leder und aus Segeltuch standen bereit und warteten auf ihren Einsatz, ihre Schatten umschlangen einander im Mondlicht, als flüsterten sie heimlich miteinander.
    Ein eisiger Windhauch strich über Tzigones Haut. Sie erkannte die Berührung kraftvoller Magie und suchte sofort unter einer Werkbank Schutz.
    Das Mondlicht schien stärker zu werden und sich zu einem wirbelnden Kegel aus weißem Licht auszuweiten, bis es sich wie eine sommerliche Windhose niederließ. Eine schlanke grüne Gestalt entstieg dem Licht. Tzigone biß sich auf die Lippe, um nicht aufzuschreien, als sie Kiva erkannte.
    Eine der mechanischen Figuren wandte sich dem Eindringling zu. Nein, es war keine Maschine, sondern eine Frau. Das silberne Kleid und die silberweiße Perücke hatten ihr ein metallisches und unechtes Aussehen verliehen. Zudem hatte sie so reglos dagestanden, daß Tzigone sie nicht für ein lebendes Wesen gehalten

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