Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Titel: Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
Vom Netzwerk:
ihn zweifelnd an. »Nach allem, was ich gehört habe, ist die Königin so verrückt wie eine Mondmotte.«
    »Und doch kann es ein wichtiger Umstand sein, daß es Kiva war, die Beatrix nach Halarahh brachte.«
    »Du denkst also, die Königin und Kiva sind Verbündete?«
    »Es kommt mir unwahrscheinlich vor. Zalathorm ist ein mächtiger Erkenntniszauberer. Er hat für mehr als ein Dreivierteljahrhundert jede große Bedrohung für das Land vorhergesehen.«
    Sie dachte darüber nach. »Dann sollten wir herausfinden, ob die Königin wirklich etwas weiß. Da sie von so vielen Geräten umgeben ist, wird eines mehr oder weniger nicht auffallen.«
    »Davon halte ich nicht viel«, sagte Matteo. »Heimlich ein Ausspähungsgerät zu plazieren bedeutet, einen magischen Gegenstand zu benutzen. Das ist einem Jordain verboten.«
    »Aber der Schülerin eines Magiers ist es nicht verboten«, hielt sie dagegen.
    »Es läuft auf das gleiche hinaus, wenn ich einen anderen in meinem Auftrag Magie anwenden lasse«, gab Matteo zurück.
    »In deinem Auftrag? Nun hör sich einer das an! Wessen Idee war es denn?«
    »Es ist dumm, ungesetzlich und höchstwahrscheinlich Selbstmord«, sagte er hitzig, während er diese Punkte an seinen Fingern abzählte. »Es spricht also alles dafür, daß es deine Idee war.«
    Aus irgendeinem Grund fand Tzigone das amüsant. »Also, was machst du als nächstes?«
    Er sah zu dem schlafenden Jordain. »Ich werde Themo in einen Tempel bringen, damit er geheilt wird, und dann sollte ich wieder im Palast vorstellig werden.«
    »Aber?« wollte sie angesichts des Zögerns in seiner Stimme wissen.
    »Vielleicht sollte ich Procopio Septus über diesen Angriff in Kenntnis setzen.«
    »Den alten Schneefalken? Warum?«
    »Er hat sehr viel Zeit damit verbracht, die Crinti zu studieren. Er wird den König sicher in der Angelegenheit beraten wollen.«
    Tzigone war einverstanden, nicht so sehr, weil sie von Matteos Plan überzeugt war, sondern weil es in ihren Plan paßte. Wenn Matteo nicht im Palast war, konnte er sie dort auch nicht ertappen.
    Die Erfahrung hatte ihr gezeigt, daß man jeden und alles mit Vorsicht genießen mußte, wenn Kiva ihre Finger im Spiel hatte. Es war an der Zeit, daß sie Königin Beatrix persönlich in Augenschein nahm.
    * * *
    Dhamari Exchelsor stöhnte und hob eine Hand an seine schmerzenden Schläfen. Er erinnerte sich daran, daß er zweimal den gleichen Zauber gewirkt hatte, doch diese Überanstrengung erklärte weder den rasenden Kopfschmerz noch die Beule gleich unter seinem Haaransatz, groß wie ein Hühnerei. Dann kehrte die Erinnerung zurück. Seine eigenen Leute hatten ihn auf Basel Indoulurs Himmelsschiff geschleppt und in diese Koje gestoßen. Seine eigenen Leute!
    Sein Blick wurde klarer und erfaßte das Gesicht von Basel Indoulur. Der Magier saß an die Kabinentür gelehnt, die Arme verschränkt, die schwarzen Augen milde gestimmt. »Ihr seid also wach. Wie fühlt Ihr Euch?«
    »Ich bin ganz und gar nicht beeindruckt von Eurer Vorstellung von Höflichkeit«, murrte der Magier und tastete vorsichtig mit den Fingerspitzen über seinen dröhnenden Schädel.
    Sein »Gastgeber« breitete seine fleischigen Finger in einer Geste aus, die sagen sollte: »Was soll ich machen?«
    »Eure Männer sind sehr leidenschaftlich. Zu schade, daß ich sie nicht mit auf mein Himmelsschiff bringen konnte.« Basel lächelte, als er den erleichterten Gesichtsausdruck seines Gegenübers bemerkte, doch es war kein freundliches Lächeln. »Wenn Ihr wollt, überlasse ich Euch gerne wieder ihrer freundlichen Fürsorge.«
    »Ohne Euch die Mühe zu machen, Euer Himmelsschiff zu landen, wie mir scheint«, gab Dhamari zurück.
    Der Beschwörer hob eine Augenbraue. »Daran hatte ich noch gar nicht gedacht, aber ich möchte Euch für diesen Vorschlag danken.« Abrupt stieß er sich von der Tür ab und jegliche Spur von Anstand wich aus seinem Gesicht. »Merkt Euch eines: Wenn Ihr Euch Tzigone noch einmal nähert, und sei es nur, um sie anzusprechen, dann werde ich Euren Vorschlag in die Tat umsetzen!« Er stürmte aus der Kabine.
    Dhamari machte eine rüde Geste, nachdem die Tür zugefallen war, dann holte er eine kleine Mondsteinkugel aus einer geheimen Tasche in seinem Gewand. Er wandte der Tür den Rücken der Tür zu und beugte sich über die Kugel, um den Zauber zu murmeln, der die Verbindung zu der Elfe herstellen würde.
    In der Kugel wirbelten kupferne und grüne Lichter, die sich rasch in das hübsche, aber

Weitere Kostenlose Bücher