Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Titel: Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
Vom Netzwerk:
anderen wie eine Reihe von jungen Enten, die über einen Teich schwimmen. Die Elfe ist weg, und Andris ist auch fort. Ja und? Das heißt nicht, daß er sich mit Kiva zusammengetan hat. Vielleicht wollte er ja nur nicht von den Azuthanern gelöchert werden. Ich kann es ihm nicht verübeln.«
    »Ich auch nicht«, sagte Matteo schuldbewußt. Ja, Andris hatte ihn getäuscht, aber er mußte davon ausgehen, daß er das aus gutem Grund getan hatte.
    Sie ritten weiter, hielten aber immer wieder an, um nach den winzigen Spuren zu suchen, die ihnen den Weg wiesen. Die Echsen bewegten sich lautlos durch den Dschungel und fanden im Gewirr aus dicken Ranken und dichtem Unterholz Wege, die keinem der Männer aufgefallen wären.
    »Wir verfolgen Andris, aber was in allen neun verdammten Höllen verfolgt er?« rief Themo und zog sich ein Blatt aus dem Haar. »Von der Sonne einmal abgesehen.«
    »Laut den Aufzeichnungen im Tempel liegt im Westen ein Elfendorf. Kiva war durch den Laraken sehr geschwächt, sie wird Hilfe benötigen. Es ist nur logisch anzunehmen, daß sie bei ihresgleichen Hilfe sucht.«
    »Ich weiß nicht, was mir weniger gefällt«, brummte der Hüne. «Noch mehr Jordaini-Logik oder der Gedanke, daß es noch mehr von Kivas Art geben könnte.« Plötzlich hellte sich seine Miene auf, und er zeigte auf eine lange, schmale Lichtung vor ihnen. »Da ist ein Weg! Und er führt auch noch nach Westen!«
    Der »Weg« war eine sonderbare, kegelförmige Öffnung, die einfach in den Dschungel geschnitten zu sein schien. Nein, er war nicht geschnitten, sondern gebrannt worden, erkannte Matteo bei näherem Hinsehen. Das Blattwerk war versengt und bedeckte den Grund des Dschungel mit einer dicken schwarzen Masse.
    Er stieg ab und betrachtete den Durchgang, dann trat er nach einigen verwelkten Ranken. Der Geruch verrottender Pflanzen stieg auf, und mit ihm der markante Gestank nach verfaulten Eiern.
    »Chlorgas – die Odemwaffe eines grünen Drachen«, sagte Matteo nachdenklich. »Einige Dschungelpflanzen können giftige Gase absorbieren, weshalb wir sie zweifellos auch noch riechen können.«
    Iago trat zu Matteo. »Nach den Exkrementen zu urteilen, ist der Drache schon lange weg.« Er deutete auf die Hinterlassenschaft der Kreatur, die fast trocken war und Knochen von Mahlzeiten enthielt, die sie vor langer Zeit verschlungen hatte.
    »Wir können den Weg des Drachen nutzen.« Themo trat seiner Echse mit den Fersen heftig in die Flanken. Das Tier schoß hoch wie ein Pfeil, der von der Sehne schnellte. Themo wurde im Sattel nach hinten geworfen und fluchte, während er sich bemühte, nicht den Halt zu verlieren.
    Von der impulsiven Aktion überrascht hatte Matteo keine Zeit mehr, eine Warnung auszustoßen. Er griff nach seinem Freund und bekam Themos Tunika zu fassen, als der an ihm vorbeiritt. Er stieß sich auf dem weichen Untergrund ab und schaffte es, den großen Jordain von der Echse zu reißen.
    Themo fiel hart zu Boden und sprang wütend auf, holte aus und verpaßte Matteo einen Fausthieb, der den kleineren Mann aus dem Gleichgewicht brachte.
    »Ich brauche deine Hilfe nicht, wenn ich von der verdammten Echse fallen will!«
    Matteo rappelte sich rechtzeitig auf, um Themos zweiten Schwinger abzufangen. Er packte das Handgelenk des Hünen und drehte ihm den Arm auf den Rücken. Dann riß er Themo so herum, daß der den Weg sehen konnte.
    »Siehst du die Spinnennetze am Ende der Schneise?«
    Der große Jordain kniff die Augen zusammen, um die zarten Netze zu erkennen, die sich quer über den Pfad zogen. »Ja und?«
    Noch ehe Matteo antworten konnte, legte sich das »Netz« um die heranstürmende Echse und riß sie nach oben in eine Baumkrone.
    »Nicht gerade ein typisches Netz«, meinte Themo und sah den Freund verlegen an.
    Matteos Aufmerksamkeit galt aber bereits den Baumkronen über ihnen. Er ließ Themo los und zog sein Schwert.
    Der Dschungel war mit einem Mal von aufgeregten, hellen Quieklauten erfüllt. Goldene, katzenähnliche Augen blitzten in den tiefen Schatten des Unterholzes auf. Von oben sprang eine kleine, gebückte grüne Gestalt herab. Mit einer Hand hielt sie sich an einer langen Ranke fest. Unter einen Arm hatte sie sich einen dornigen Speer mit Knochenspitze geklemmt, der ihr das Erscheinungsbild eines fliegenden Turnierkämpfers verlieh.
    Die Kreatur flog über sie hinweg und landete hoch auf einem Ast eines Baums hinter ihnen. Sie saß da, meckerte und drohte ihnen mit ihrer kleinen Faust.
    »Was zum

Weitere Kostenlose Bücher