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Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Titel: Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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von Menschen im Paß«, sagte ein anderer, jüngerer Elf. »Mehrere Jagdgruppen. Die letzte war nur drei Mann stark, aber anders als die übrigen fanden sie den Pfad des Karasanzor und folgten ihm.«
    Vorahnung erfüllte Andris. »Waren sie weiß gekleidet und trugen Medaillons wie meines?«
    Der Elfenanführer und Kiva warfen ihren Gefährten gleichermaßen vernichtende Blicke zu, doch Andris fand die Antwort in dem überraschten Funkeln der Augen des jungen Elfen.
    Matteo suchte nach ihm. Es überraschte ihn nicht, aber es beunruhigte ihn. Es gab keinen Freund, den Andris mehr schätzte, und keinen Feind, dem er lieber aus dem Weg gegangen wäre.
    »Wir erinnern uns Akhlaurs«, sagte der Sprecher der Elfen. »Wir erinnern uns des Überfalls auf dein Dorf. Viele von uns verloren später Freunde und Verwandte an Akhlaurs Sumpfmonster. Wir wollen nichts mit Halruaa zu tun haben, auch nicht mit denjenigen unseres Volkes, die die Menschen genug mögen, um zwischen ihnen und ihrer üblen Magie zu leben.«
    »Liebst du den Eber, die Flußaale, die Sumpfdrachen?« wollte Kiva wissen. »Wenn du ein Wesen jagen willst, mußt du ihm erst folgen und seine Gewohnheiten beobachten. Ich kenne Halruaa besser als Halruaa sich selbst.«
    Der Elf verschränkte die Arme. »Ach ja?«
    »Wissen ist ein todbringendes Schwert. Ich biete es dem Volk von Mhair an.«
    »Wir sollen Magier jagen?« fragte der Elfenanführer mit schneidendem Sarkasmus. »Womit? Mit den Waffen des Dschungels?«
    »Nein, mit ihren eigenen Waffen«, erwiderte Kiva. »Mit Magie.«
    Der Elf schnaubte abschätzig. »Du kannst ebensogut seetüchtige Schiffe in den Dschungel holen wollen. Welchen Wert haben Waffen, die wir nicht nutzen können?«
    »Ich kann sie nutzen, ich bin Magierin«, sagte Kiva. Sie schnitt eine Grimasse, dann berichtigte sie sich: »Jedenfalls, bis der Laraken all meine Zauber an sich riß.«
    Die anderen Elfen schwiegen einen Moment vor Respekt. »Du hast dich dem Laraken gestellt und er hat dir nicht mehr entrissen als deine menschlichen Zauber?« fragte der Sprecher.
    »Ich bin schwach«, räumte Kiva ein. »Aber ich lebe.«
    »Wie kann das sein, wenn das Monster so vielen Elfen so brutal das Leben nahm, daß sie in der Struktur des Gewebes Löcher hinterließen?«
    »Meine Magie war stark«, sagte Kiva. »Der Laraken trank und war zufrieden. Was mir genommen ward, kann wiederhergestellt werden.«
    Der Elfenanführer sah den geisterhaften Jordain an. »Und der Karasanzor ?
    »Sein Name ist Andris. Auch er hat die Begegnung mit dem Laraken überlebt. Er ist ein Jordain – so nennen die Menschen von Halruaa ihre Bewahrer des Wissens. Er ist auch ein Meister der Schlacht, er ist gegen Magie immun und darin erfahren, gegen sie anzukämpfen.«
    Der Elf wirkte irritiert. »Du willst sagen, er ist alle diese Dinge?«
    »Ja. Er ist.«
    Andris war nicht sicher, was der Wortwechsel bedeutete, doch war ihm aufgefallen, daß Kiva nichts von seinem Elfenblut gesagt hatte. Er wollte soviel Verwandtschaft wie nur möglich beweisen. Doch ehe er ein Wort sagen konnte, warf Kiva ihm einen Blick zu, der unmißverständlich sagte, er solle den Mund halten.
    Der Sprecher der Elfen war mit seinen Fragen noch nicht fertig. »Angenommen, du hast diese magischen Waffen. Angenommen, wir könnten obsiegen. Warum sollten wir gegen sie kämpfen wollen, wenn es so schwierig war und so lange gedauert hat, Frieden zu schaffen?«
    »Wenn wir es nicht tun, könnte Akhlaur zurückkehren.«
    Verblüfftes Schweigen war die Reaktion auf ihre Worte. Andris war so entsetzt und so skeptisch, wie die Elfen aussahen.
    »Über all die Jahre«, fuhr Kiva fort, »war die Energiequelle des Laraken ein Rinnsal aus einer anderen Welt, einer Welt voller Magie – ein endloser Nachschub an Magie. Der Laraken entkam in diese Welt, Akhlaur ebenfalls.«
    Entsetzen packte Andris. »Warum hast du ihm zur Flucht verholfen?«
    Kiva sah den Jordain von oben bis unten an. »Warum sollte ich eine Armee magisch toter Krieger gegen den Laraken führen, wenn ich ihn nicht vernichten will? Ich hatte vor, auf die Ebene des Wassers zu gelangen, sobald der Laraken geschlagen war, um mich Akhlaur zu stellen. Aber Tzigone konnte sich nicht auf den Laraken konzentrieren, sondern mußte unbedingt ihre Zauber gegen mich richten und vergeuden.«
    Andris rief sich die Verwirrung und das Chaos des Kampfes ins Gedächtnis zurück. Der Laraken hatte sich von Tzigone befreit und war zur Quelle zurückgeeilt, als Kiva

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