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Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Titel: Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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spöttisches Lachen zustande. »Zu welchem Preis?«
    »Sag mir, wie man die Kabale zerschlagen kann.«
    Damit hatte Kiva offensichtlich nicht gerechnet. Sie betrachtete den Jordain neugierig. »Nur Idioten und Elfen glauben an die Kabale. Hast du die Wahrheit gesagt, als du behauptetest, du trügest Elfenblut in dir?«
    Andris bemerkte, daß sie nur von der Rasse sprach, nicht von einem Verwandtschaftsverhältnis. »Ob ich die Wahrheit gesagt habe? Ich bin ein Jordain«, sagte er – für ihren Geschmack mit einem scharfen Unterton, mit dem er sich über sich selbst lustig machte.
    Sie ging nicht darauf ein. Zum ersten Mal sah Kiva ihn direkt an. In ihren bernsteinfarbenen Augen funkelte etwas, das einer Verwandtschaft nahe kam. »Du hast die gefangenen Elfen von Kilmaruu gesehen, du hast Akhlaurs Buch gelesen«, sagt sie mit leiser, harter Stimme. »Du weißt, wer wir sind und was wir tun müssen. So soll es sein.«
    Andris sah in die Augen der Elfe und erblickte dort ihrer beider Schicksal. Er nickte finster.
    Für nichts weiter blieb Zeit. Das Unterholz explodierte förmlich in Lärm und Bewegung. Andris wirbelte herum, um sich der heranstürmenden Bestie zuzuwenden – einer gewaltigen schwarzen Sau, deren Bauch nach erst jüngst vollbrachtem Wurf hin- und herschaukelte und deren rote Augen das verzweifelte Wissen um den Hunger ihrer Ferkel erkennen ließen. Er schätzte, daß die Kreatur gut halb soviel Masse besaß wie ein Streitroß, dafür aber dreimal so kampflustig war.
    Kiva berührte Andris am Rücken, direkt unterhalb der Schulter. »Hier«, sagte sie nachdrücklich. »Lande einen harten Treffer.«
    Er nahm es mit einem knappen Nicken zur Kenntnis, dann schob er sie zur Seite, während er wie angewurzelt stehenblieb, um der Wildsau zu trotzen, die ihre Schnauze hielt wie ein wütender Stier. Im allerletzten Moment machte Andris einen Schritt zur Seite, wirbelte herum und schlug mit dem Schwert auf die empfindlichste Stelle des Schweins. Andris fühlte, wie die Klinge über Rippen fuhr, ehe sie ihm entrissen wurde. Trotz des Treffers stürmte das schwere Tier ein Stück weiter, ehe es stolperte und zu Boden ging.
    »Vorsicht«, sagte die Elfe warnend, als sich Andris der Wildsau näherte. »Die Sau kann dich mit einer Kopfbewegung aufschlitzen.«
    Die verletzte Sau schaffte es, sich aufzurichten. Hinter sich hatte sie einen Baum. Sie schüttelte ihren wuchtigen Kopf, als wolle sie Andris zum Angriff herausfordern. Der Jordain stand nur da, kampfbereit, aber geduldig.
    Es war nicht die Art der Sau, ruhig auf den Tod zu warten. Sie stieß ein durchdringendes Grunzen aus und rannte los, aber nicht auf Andris, sondern auf die unbewaffnete Kiva zu.
    Andris rief eine Warnung und rannte in die Laufrichtung des Tiers. Er landete einen Treffer am Kopf der Sau, Blut schoß heraus und nahm ihm die Sicht.
    Der Jordain sprang auf den borstigen Rücken des Schweins und bekam das Heft seines Schwerts zu fassen, das nach wie vor in dessen Leib steckte, doch das Tier sprang und bockte, wobei seine Stoßzähne die Luft durchschnitten. Bei jeder Bewegung schwankte das Schwert wie eine Palme in einem Monsunsturm. Andris wurde von seinem eigenen Schwert getroffen, während er vergeblich versuchte, die Waffe zu greifen, ohne sich an der Klinge zu schneiden oder von dem Tier abgeworfen zu werden
    Während die Sau bockte und sich um sich selbst drehte, verschmolzen die Farben des Waldes zu einem grünen Wirbel. Andris nahm kaum Kivas Rufe wahr, da die Kreatur so laut quiekte und brüllte und sein eigenes Herz überdies wie verrückt raste. Er sah einen dunklen Streifen, der sich ihm näherte, spürte, wie ein heftiger Schlag von seiner Schulter abprallte und die Sau mit großer Wucht in die Rippen traf.
    Die Wildsau hielt inne, um die neue Bedrohung einzuschätzen. Andris konzentrierte seinen Blick auf die Elfe, die breitbeinig dastand und einen dicken Ast in Händen hielt.
    »Das Schwert!« schrie sie, während sie zu einem neuen Schlag ausholte.
    Andris bekam das Heft zu fassen, doch ehe er den tödlichen Stich führen konnte, stürmte die Sau abermals auf Kiva los. Der Jordain wurde nach hinten gerissen und war sicher, daß er den Halt verlieren und das Schwert zurückziehen würde.
    Das wäre wohl auch der Fall gewesen, wenn Kiva nicht so wendig gewesen wäre. Die Elfe tauchte zur Seite weg, rollte sich herum und kam wieder hoch. Aus dem Augenwinkel sah Andris, daß Kiva herumwirbelte und ausholte.
    Das Holz traf ihn am

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