Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Titel: Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
Vom Netzwerk:
Auskleiden. Glaub nicht, ich würde keine Angebote bekommen? Schließlich bin ich ein glamouröses Mädchen.«
    »Daran habe ich keinen Zweifel«, murmelte Matteo. »Und? Wie geht dein Studium voran?«
    Ihr Lächeln wich einem schiefen Grinsen. »Ich gehe davon aus, in den nächsten zehn Tagen in den Ältestenrat gewählt zu werden.«
    »Konntest du etwas über deine Mutter in Erfahrung bringen?«
    Tzigones Augen hörten auf zu strahlen. »Ich dachte, es sei eine Leichtigkeit, eine verlorene Magierin zu finden, wenn ich sozusagen erst einmal im Turm bin. Magier hüten Informationen wie ihre altehrwürdigen Zauberbücher. Da wir schon so direkt und ernst sind, kann ich ja auch fragen, was es neues über Kiva gibt.«
    »Sie ist fort.« Matteo legte Tzigone sofort eine Hand auf den Mund, um ihrem Wutausbruch zuvorzukommen, dann zog er sie wieder zurück. »Ich gab den Azuth-Priestern mein Wort, darüber zu schweigen, ausgenommen einen früheren Eid, der mich anderweitig bindet. Unsere Freundschaft ist ein solcher Eid. Da Kiva dir dein Leben lang nachgestellt hat, fand ich es angemessen, dich zu warnen.«
    »Danke«, murmelte Tzigone abwesend. »Dann hast du das gleiche Problem wie ich. Du mußt jemanden finden, aber du kannst niemanden wissen lassen, das du ihn suchst. Gibt es jemanden, dem du trauen kannst? Was ist mit dem alten Elf, der so nett zu dir war, als ihr beide für Procopio arbeitetet? Vielleicht wissen seine Freunde etwas, das dich weiterbringt.«
    »Ich fürchte, dieser Weg endet in einer Sackgasse. Zephyr ist den Tod eines Verräters gestorben. Alle, die ihn kannten, sind zur Zeit bemüht, soviel Abstand wie nur möglich zu schaffen.«
    Tzigone betrachtete Matteo bewundernd. »Zynismus ist ein ganz neuer Zug an dir.«
    Er seufzte. »Können wir einen Moment ernst sein?«
    »Einer von uns auf jeden Fall«, gab sie zurück.
    Matteo ignorierte die gutgelaunte Beleidigung. »Als Jordain habe ich geschworen, meiner Herrin zu dienen, der Königin Beatrix. Als Freund habe ich versprochen, dir zu helfen, soviel wie möglich über deine Mutter zu erfahren. Beide Dinge sind wichtig, aber Kiva muß gefunden werden, und zwar so schnell wie möglich.«
    »Stimmt«, nickte Tzigone sofort. »Aber warum suchst du sie in Halarahh?«
    »Das tue ich nicht. Ich wurde in den Palast zurückbestellt. Ich werde meine Suche wieder aufnehmen, sobald ich freigestellt werde.«
    Sie dachte nach. »Was geschieht mit einem Jordain, der einfach alles hinwirft und geht?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Matteo überrascht. »Soweit ich weiß, kam das noch nie vor.«
    »Hmm.« Tzigone sah Matteo mit gesenktem Kopf an, ging aber auf diesen Punkt nicht weiter ein.
    Eine Zeitlang unterhielten sie sich über andere Dinge, und in dieser kurzen Zeit lachte Matteo mehr als in den gesamten letzten zwei Monden. Nachdem Tzigone gegangen war, machte sich Matteo in besserer Laune auf den Weg zum Palast.
    Er begab sich direkt ins Königin Beatrix’ Quartier. Wie erwartet ging es in der Werkstatt hoch her. Die Königin arbeitete an einem Tisch in der gegenüberliegenden Ecke des Raums. Matteo ging hinüber, um seinen Respekt zu bezeugen. Er hätte ebensogut versuchen können, mit einer Katze über Philosophie zu diskutieren. Sie sah nicht ein einziges Mal von ihrer halbfertigen Konstruktion auf und nahm nichts wahr außer der geflügelten Metallkreatur, die durch ihre Hände Gestalt annahm.
    Nach mehreren erfolglosen Versuchen verließ Matteo die Räumlichkeiten, um sich auf die Suche nach dem Kämmerer der Königin zu begeben. Er fand Timonk im Weinkeller vor, wo er gerade einen tiefen Schluck aus einer Flasche Haerlu-Gold nahm.
    Er trat leise ein und packte das Handgelenk des Mannes. Mitten im Schlucken begriffen zuckte der Mann herum und versuchte zu protestieren. Das stark riechende Getränk ergoß sich über die Tunika des Kämmerers.
    Matteo zog den hustenden, prustenden Mann hoch. »Ich werde mich entschuldigen, wenn Ihr mir erklärt habt, warum Ihr mich zurückbeordert habt.«
    Der benebelte Blick Timonks begann einen Hauch von Nüchternheit zu zeigen. »Es wird schlimmer mit ihr«, sagte er düster. Er hob eine verbundene Hand und begann, den Verband zu lösen.
    Matteo riß die Augen auf. Nur zwei Finger und der Daumen waren an der Hand verblieben, die beiden anderen waren sauber abgetrennt worden.
    »Eine ihrer Kreaturen?« fragte Matteo betroffen.
    Timonk nickte. »Seit Ihr fort seid, hat sie nur noch gebaut.«
    »Warum habt Ihr dem König

Weitere Kostenlose Bücher