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Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Titel: Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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Wutausbruch beendet hatte, überragte den viel kleineren Jordain haushoch. Es war ein einfacher Zauber, eine Laune, die manche Magier ohne zu denken auslösten, wenn man sie ärgerte oder herausforderte.
    »Ihr müßt mich nicht an meine Jordaini-Schwüre zu erinnern«, sagte Matteo ein wenig beleidigt. »Wenn Ihr wollt, werde ich nochmals schwören, daß alles, was ich in Eurem Dienst gehört oder gesehen, nur Teil meiner Erinnerung bleiben wird.«
    »Solange das der Fall ist«, brummte Procopio, »habe ich keinen Anlaß, mit dem Jordaini-Rat zu sprechen. Aber sei gewarnt: Wenn ich dich wegen Vertrauensbruchs anzeige, werden dich deine Leistungen in Akhlaurs Sumpf auch nicht retten!«
    Der Magier verschwand in einem Blitz azurfarbenen Feuers. Matteo blinzelte noch, weil er Sterne sah, als er eine leichte Berührung am Rücken verspürte, die einen Blitz im Kreis ergab. Das Symbol der Jordaini.
    Er drehte sich um und sah eine zierliche Frau, die das blaue Kleid eines Lehrlings trug und ein freches Grinsen zur Schau trug. Sie stand da, gegen eine Gartenmauer gelehnt, und hatte einen Jordain-Anhänger um einen Finger gewickelt. Matteo sah an sich herab und stellte fest, daß sein Medaillon verschwunden war. Er, der bis zum äußersten trainierte Krieger, hatte weder Tzigone nahen gehört noch den Diebstahl bemerkt.
    Wut ließ seine Stimme schneidend werden. »Hast du nichts zu tun?«
    Ein wenig von Tzigones guter Laune wich aus ihrem Gesicht. »Basel hat mich einkaufen geschickt«, murrte sie. Sie hielt eine Schnur aus kleinen, streng riechenden Pilzen hoch. »Du glaubst nicht, was er damit tun will.«
    Matteo antwortete automatisch: »Die Sporen werden als Zauberkomponente benutzt. Verteilt man sie vor dem Regen auf einem Schlachtfeld, lassen sie das Bild einer Armee entstehen. In Friedenszeiten kann man den Zauber verändern, um sich gegen Eindringlinge zu schützen. Die Pilze werden auch als Zutat für die Füllung von Giftschlangen verwendet, als natürliches Gegenmittel gegen jedes Gift, das noch im Fleisch des Tiers verblieben sein mag.«
    Tzigone sah Matteo verärgert an. »Du mußt auf Feten ja sehr beliebt sein. Was wollte der alte Schneefalke?«
    Matteo gewöhnte sich langsam an die abrupten Themenwechsel der jungen Frau und vollzog auch diesen Wechsel mit. »Schneefalke« war im übrigen ein treffender Name für Procopio.
    »Nichts von Wert, fürchte ich. Meister Procopio wollte nicht über Zephyr reden und hat mich gewarnt, Nachforschungen anzustellen. Wie es scheint, hat man mir gerade eine weitere Tür vor der Nase zugeschlagen. Tut mir leid.«
    Sie nahm seine Entschuldigung mit einem Achselzucken hin. »Hat Procopio einen Jordain gefunden, der Zephyr ersetzt?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Gut, dann ist das Quartier des Elfen wahrscheinlich unberührt.«
    Matteo atmete langsam aus. »Mir gefällt nicht, wohin das führt.«
    »Keine Angst«, sagte Tzigone und machte eine flüchtige Geste. »Ich war erst vor kurzem im Landhaus des Schneefalken, und ich bin nicht darauf versessen, dorthin zurückzukehren.«
    »Tatsächlich?« fragte Matteo.
    Tzigone wandte den Blick von ihm ab. »Lieber lasse ich mich nackt ausziehen, mit Honig einschmieren und irgendwo hinstellen, wo Käfer auf mir herumkrabbeln können, ehe ich noch einmal diesem Mann gegenübertrete. Ist das ein deutlicher Vergleich?«
    »Er genügt vollauf.« Donner hallte vom See hinüber. Matteo wies auf die Pilze. »Die bringst du besser zu deinem Meister, ehe es zu regnen beginnt.«
    Tzigone warf ihm einen Kuß zu und machte sich auf. Sie sang vor sich hin, um sich davon abzuhalten, vor Enttäuschung laut aufzuschreien. Wenn Matteo nicht die Hindernisse überwinden konnte, denen sie ständig gegenüberstanden, welche Hoffnung gab es dann, daß sie allein Erfolg haben konnte?
    Sie ging direkt in Basel Indoulurs Arbeitszimmer. Der sah auf und lächelte Tzigone freundlich an. Aus einem Impuls heraus entschied Tzigone, Basel sei vermutlich die beste Hoffnung, etwas über ihre Mutter in Erfahrung zu bringen. Er war geduldig, was ihren Wissensdurst anging, und überschüttete sie seinerseits nicht mit Fragen. Basel hatte ein oder zwei dunkle Geheimnisse – und sie hatte sich große Mühe gegeben, sie in Erfahrung zu bringen –, aber wer hatte die nicht?
    »Meister Basel, könnt Ihr mir etwas über eine Magierin namens Keturah sagen?«
    Eine nicht nachvollziehbare Empfindung ließ sein Gesicht abrupt wie versteinert wirken. Er senkte den Blick, dann

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