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Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Titel: Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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atmete durch und begann, den anstehenden Kampf zu planen. Es waren mindestens vier Männer: zwei, die Tzigone gepackt hatten, der Behaarte und der Kutscher. Der Wagen war groß und bot Platz für weitaus mehr Personen – und Tzigone war mit ihnen allein.
    Er versuchte, darüber nicht nachzudenken. Jeder Instinkt befahl ihm, um seine Freundin zu kämpfen. Logik und Ausbildung obsiegten. Es war unmöglich, einen Überraschungsangriff zu starten, zumal die Verbrecher nicht tatenlos zusehen würden, wie er in den Wagen kletterte. Seine beste Chance, Tzigone zu retten, bestand darin abzuwarten, bis der Wagen sein Ziel erreicht hatte. Paradoxerweise gab ihm das blutige Gewand die Hoffnung, daß man Tzigone nichts zu tun würde. Ihre Entführung sollte eine Warnung sein, vielleicht auch eine Falle.
    Gut, er würde ihnen die Gelegenheit geben, ihre Nachricht persönlich mitzuteilen – und das wesentlich früher, als sie erwarteten. Mit einem finsteren Lächeln schwor Matteo sich, die bevorstehende »Unterhaltung« so interessant wie möglich zu gestalten.
    Schließlich sah er, daß sie auf eins der großen Kühlhäuser zufuhren. Der Wagen raste durch die Gassen, die sich um das riesige Gebäude zogen, und näherte sich dem rückwärtigen Teil. Große Türflügel wurden geöffnet und hinter ihnen wieder zugeschlagen. Der Eiswagen bremste und kam dann zum Stillstand.
    Matteo ging unter dem Wagen in die Hocke und sah sich um. Alles schien in Ordnung zu sein. Die Metallhaken und Werkzeuge waren frei von Rost. Frisches Stroh war auf dem Boden ausgestreut, und die weit nach oben reichenden Säulen wiesen keine Spinnweben auf. Die Zauber, die die Türen geöffnet und wieder geschlossen hatten, waren offenbar in guter Verfassung. Mit anderen Worten: Dies war kein verlassenes Gebäude, doch es arbeitete auch niemand hier, obwohl Mittag längst vorüber und die Zeit für die Siesta verstrichen war. Matteo wurde bewußt, daß die Dicke der Wände nicht nur nötig war, um das Eis zu kühlen, sondern praktischerweise auch so gut wie kein Geräusch nach außen dringen ließ.
    Die kurze Zeit der Stille wurde von einem Orkan aus Flüchen beendet, die vor allem von Tzigone stammten. Die wenigen erstickten, schmerzlich klingenden Laute der anderen ließen vermuten, daß sie es ihren Entführern nicht leichtmachte. Plötzlich wurde aus Tzigones kräftiger Stimme ein leises Murmeln. Die hintere Klappe des Wagens wurde aufgestoßen und schlug mit einem Knall nach unten. Die drei Männer kletterten aus dem Wagen und trugen Tzigone, die sich nach wie vor zu wehren versuchte, fort. Sie hatten es geschafft, sie zu knebeln. Sie versuchte, um sich zu treten und wohl auch zu fluchen, aber sie hatte keinen Erfolg. Matteo stellte fest, daß man ihre Hände so zusammengebunden hatte, daß sie keinen Zauber wirken konnte.
    Ein weiterer Mann folgte ihnen – ein Magier, der in einer Hand einen langen Stab hielt. Als er Matteo sah, stieß er die drei rasch mit dem Stab an. Matteo bemerkte ein leises Klopfen, als der Stab die Männer berührte, fast als hätte er auf Granit geklopft.
    Steinhaut, dachte er grimmig. Die Männer hatten damit gerechnet, daß er ihnen folgte, und waren auf ihn vorbereitet. Rasch rechnete er seine Chancen aus, gegen Kämpfer mit diesem magischen Schutz zu bestehen. Vier gegen einen war schon eine Herausforderung an sich – fünf, wenn er den Kutscher dazurechnete. Aber er mußte gar noch gegen jeden Mann eine Folge von kräftigen Schlägen austeilen, um den Steinhaut-Zauber, die vier derartige Widersacher mit sich brachten, zu brechen.
    »Etwa siebenhundertfünfundachtzig zu eins«, murmelte er, zuckte die Achseln, zog seine Dolche und stürmte vor.
    »Faßt ihn«, rief der Schurke, der Tzigones Fußgelenke hielt. Der Magier richtete seinen Stab auf Matteo und sprach ein Kommandowort.
    Der Jordain ließ sich fallen und rollte sich weg, während aus dem Stab ein goldener Streifen schoß. Der Blitz verfehlte ihn, verschwand aber nicht. Er wurde langsamer, zerfiel und setzte sich neu zusammen. Wie ein Bienenschwarm sammelte sich das Licht und raste unerbittlich auf sein Opfer zu.
    Die Bienen umschwärmten Matteo in einer dunklen Wolke, und er fühlte, wie eine von ihnen ihn in den Hals stach. Er zwang sich, nicht nach dem Tier zu schlagen, sondern lief direkt auf den gehässig grinsenden Magier zu, dicht gefolgt von den Bienen.
    Der Magier riß die Augen auf und hob den Stab zu einem weiteren Angriff. Wieder ließ sich Matteo

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