Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Titel: Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
Vom Netzwerk:
bitte den Jordain um Verzeihung, doch war diese Frau nicht eine gewöhnliche Straßengauklerin? Woher wißt Ihr, daß diese angebliche Erinnerung nicht einfach eine weitere Geschichte war, die sie in einer Taverne zum besten gibt?«
    »Diese Erinnerung war stark genug, um einen sichtbare Illusion hervorzurufen«, erwiderte Matteo kühl.
    »Meister Basel, ihr Mentor, ist ein Beschwörer. Ohne Zweifel hat sie diesen Trick während ihrer Ausbildung bei ihm erlernt.«
    »Der fragliche Vorfall ereignete sich vor Tzigones Ausbildung«, konterte Matteo, »und vor ihren magischen Leistungen in Akhlaurs Sumpf, lange bevor sie sich selbst überhaupt als potentielle Magierin gesehen hat. Das Bild, das sie beschwor, war das einer seltenen Greifenspezies, die seit über 300 Jahren ausgestorben ist. Es gibt nur wenige Geschichtsbücher, in denen ein solches Tier überhaupt erwähnt wird. Es ist unwahrscheinlich, daß ein Straßenkind Zugriff auf derartige Bücher haben könnte. Ich war dabei, und niemand – ganz egal, wie gut er als Schauspieler ist – hätte Tzigones Erstaunen vortäuschen können. Ihre Begabung der umgekehrten Erkenntniszauberei ist eine natürliche, äußerst reale Gabe.«
    Tzigone betrachtete den Magier, der bereit schien, Matteos Worte in Zweifel zu ziehen. »Gebt mir etwas, das ich festhalten kann, dann werde ich Euch die Geschichte dieses Gegenstands erzählen.«
    »Hier!« Auf dem Balkon stand eine Frau auf und warf ihr einen glänzenden Gegenstand zu. Tzigone fing ihn und hielt ihn hoch, um ihn sich genauer anzusehen. Es schien sich um eine außergewöhnlich fein gearbeitete Halskette zu handeln. Große, leuchtend weiße Steine waren in filigranes Silber eingesetzt.
    Zalathorm sah zu der Frau und rief: »Queirri Venless. Kann diese junge Frau nach Eurem besten Wissen die Geschichte dieser Halskette kennen?«
    »Nein. Ich schwöre es bei meinem Magierwort«, erwiderte Queirri Venless.
    Tzigone drehte sich ihr um, ihre Augen starrten in weite Ferne. »Ihr wart zwölf Jahre alt, Ihr wandertet durch den Wald nahe Eurem Zuhause. Jäger waren dort, die Fallen und Köder aufstellten. Aus Neugier verstecktet Ihr Euch und saht mit an, wie sie ein kleines Einhorn in ihre Fallen trieben und schlachteten, da sie die Zauberkomponenten an sich bringen wollten. Ihr floht nach Hause und erzähltet, was Ihr gesehen hattet. Eure Mutter war so außer sich, daß sie die Jäger verfolgen und töten ließ. Ihr Tod lastet auf Eurem Gewissen, und noch immer träumt Ihr von dem Einhorn. Ihr behieltet das Horn und ließt daraus diese Halskette fertigen. Ihr wolltet dadurch daran erinnert werden, daß der Preis der Magie manchmal zu hoch ist.«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. »Eine phantasievolle Geschichte einer billigen Schauspielerin«, rief der Magier, der gegen sie eingestellt war.
    »Dennoch stimmt die Geschichte«, sagte Queirri leise. »Niemand außer mir kennt sie.«
    Der König nickte. »Ich bin überzeugt. Meister Basels Schülerin mag für ihn aussagen. Ihr Wort hat das gleiche Gewicht wie das eines jeden anderen Erkenntniszauberers.«
    Procopio erhob sich abrupt, sein falkenartiges Gesicht war rot vor Wut. »Bei allem Respekt, ich muß dem widersprechen. Wenn Ihr dieser ... Schülerin den gleichen Stellenwert einräumt wie einem Meister, dann setzt Ihr uns alle herab!«
    Ein kaum wahrnehmbares zustimmendes Gemurmel kam auf.
    »Die Magie eines einzelnen Magiers bereichert ganz Halruaa«, zitierte Matteo ein gebräuchliches Sprichwort. »Kein Mann wird durch die Fähigkeiten eines anderen herabgesetzt.«
    Procopio Septus ignorierte den Einwurf. »Als Oberbürgermeister Halarahhs ist es meine Pflicht, über die halruaanischen Gesetze zu wachen. Nach diesen Gesetzen darf keine Person, über die die Todesstrafe verhängt wurde, für oder gegen eine andere aussagen. Mir ist zu Ohren gekommen, Tzigone sei die uneheliche Tochter der abtrünnigen Magierin Keturah. Nach dem Gesetz wurde sie unter dem Todesurteil geboren.«
    Tzigone hob trotzig ihr Kinn. »Ich bin kein Bastard. Meine Mutter und mein Vater waren verheiratet.«
    Procopio Septus schnippte mit den Fingern, ein Stück Pergament erschien in seiner Hand. »Dies sind die Scheidungspapiere Keturahs und ihres Ehemannes, Dhamari Exchelsor. Diese Frau wurde lange nach der Scheidung von einem unbekannten Vater gezeugt.«
    »Meine Mutter heiratete ein zweites Mal.«
    »Tatsächlich? Wen?«
    »Einen jungen Mann, den sie im Wald traf. Er stürzte mit einem Greif ab,

Weitere Kostenlose Bücher