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Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Titel: Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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gestorben ist.«
    Kiva sah Akhlaur ungläubig an. »Kommt das so oft vor, daß es eine Rechtfertigung für die Verwendung als Zauberkomponente gibt?«
    »Wäre es ein gewöhnlicher Zauber, wäre er es kaum wert, gewirkt zu werden.« Akhlaur warf den Kopf in den Teich und tippte sich nachdenklich ans Kinn, während er die sich ausbreitenden Wellen betrachtete. »Egal. Es gibt andere Möglichkeiten, um den Turm zu heben.«
    Er gab den untoten Kriegern einen knappen Befehl, die sofort begannen, einen schmalen Kanal zu graben, durch den das Wasser zu einem nahen Fluß abgeleitet wurde.
    »Eine kleine Sache«, sagte Akhlaur schulterzuckend, »aber je weniger Wasser im Teich ist, desto leichter wird es, ihn zu heben. Vielleicht plaziere ich ihn an seinen ursprünglichen Standort. Die Kraft war dort ungewöhnlich stark.«
    Eine finstere Idee kam Kiva, eine kleine Revanche für Akhlaurs grausames Spiel. Sie war nicht die einzige, deren Vergangenheit Augenblicke der Schande und der Niederlage aufwies.
    »Vielleicht sollten wir uns den Ort erst einmal ansehen, bevor wir ein so gewaltiges Unterfangen starten. Es ist möglich, daß der Laraken sämtliche Energie aus diesem Ort gesogen hat. Dann kann der Turm auch an jedem anderen Punkt im Sumpf stehen.«
    Akhlaur überlegte kurz, dann öffnete er ein magisches Tor, das sie durchschritten. Im nächsten Moment standen sie an der Stelle, an der sie zuerst in Akhlaurs Sumpf aufgetaucht waren.
    »Das ist der höchste Punkt Eures früheren Anwesens«, sagte Kiva und wies auf einen Obelisken, der dick mit Moos überzogen und bis zur Hälfte im Wasser versunken war. »Da stand der Turm.«
    Akhlaur betrachtete den Obelisken mit zusammengekniffenen Augen. »Die Kraft dieses Ortes ist verschwunden, doch ein Funken Magie haftet diesem Stein noch an. Komm.« Er wirkte einen Zauber, der ihnen erlaubte, über den Sumpf zu gehen. Kiva folgte ihm. Sie wußte, was sie finden würden.
    Sie fanden das durchscheinende Bild eines schlanken, rehäugigen Mädchens, das gegen den Obelisken gelehnt war und mit einer Mischung aus Hoffnungslosigkeit und Sehnsucht etwas unter der Wasseroberfläche betrachtete. Akhlaur riß die Augen auf, dann kniff er sie zu schmalen Schlitzen zusammen.
    »Noor!«
    Er spie den Namen seiner treulosen Schülerin wie einen Fluch aus. Das Mädchen sah auf. Entsetzen zeichnete sich in seinem Gesicht ab. Sie wandte sich ab und riß beide Arme hoch, um das Sperrfeuer aus Zaubern abzuwehren, das er auf sie losließ. Feuerbälle schossen auf sie zu, die zischten und qualmten, während sie durch die feuchte Luft wirbelten. Schwarze Blitze zuckten aus den Händen des Magiers und sengten das Moos am Obelisken an, bis es zu Asche zerfiel, doch nichts von alledem zeigte eine Wirkung bei Noors Geist.
    So schön es auch war, einen geschlagenen Akhlaur zu sehen, wurde Kiva des Schauspiels rasch überdrüssig und faßte den Nekromanten am Arm. »Ich glaube nicht, daß Ihr den Geist vernichten könnt, Meister Akhlaur. Noor starb, als Zalathorm den karmesinroten Stern nahm. Es ist anzunehmen, daß ihr Geist irgendwie mit dem Juwel verbunden ist. Ihr werdet Euch erst an Noor rächen können, wenn Zalathorm den Stern nicht  mehr in seinem Besitz hat. Je eher das Juwel vernichtet wird, desto eher wird Zalathorms Macht gebrochen sein!«
    Akhlaur faßte sich. Von einem Augenblick zum anderen war das zornverzerrte Gesicht wieder friedlich und zeigte das übliche, hochmütige Lächeln. »Zalathorms Niedergang mit anzusehen wäre ein Vergnügen. Doch warum sollte ich den Edelstein vernichten?«
    Kiva bemerkte die aufflackernde Unsicherheit in Akhlaurs schwarzen Augen. »Aber Ihr könntet ihn vernichten, wenn Ihr wolltet.«
    Der Magier preßte die Lippen zusammen, bis sie nur noch ein schmaler Strich waren. Kiva fürchtete fast, sie könnte ihn überschätzt haben. »Es ist machbar«, sagte Akhlaur schließlich. »Drei von uns schufen den Edelstein. Ihn zu zerstören, würde ebenfalls drei erfordern.«
    Kiva ließ die Schultern sacken. »Dann könnt Ihr den König nicht besiegen.«
    »Das habe ich nicht gesagt«, herrschte Akhlaur sie an und wies mit einem Finger auf sie. »Der rote Stern wird schwierig zu umgehen sein, aber es ist möglich. Ich werde mein magisches Arsenal weit über alles hinaus aufstocken, was Zalathorm befehligen kann.«
    Kiva wandte sich abrupt ab und tat, als fasziniere sie der verblassende Umriß von Noors Geist. In diesem Moment kamen ihr ihre Träume genauso substanzlos

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