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Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Titel: Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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gelangen!«
    Die meisten Männer hörten auf sie und hielten sich Mund und Nase zu, während sie vor dem herabsinkenden Hagel flohen. Ein Kämpfer stolperte über eine Wurzel und fiel. Das glitzernde Grün umgab ihn, ein grelles Licht flammte auf und erlosch. Sein Leib wurde von schrecklichen Krämpfen erfaßt, und seine Schreie verblichen zu einem anhaltenden Röcheln.
    Die anderen wichen in erschreckter Faszination zurück, während sich ihr Kamerad erhob und mit einem Stück blutiger Schlange in der Hand auf sie zukam.
    Mit erstaunlicher Geschwindigkeit bekam er einen seiner Gefährten zu fassen und bohrte seine Hand in den Unterkiefer des Mannes. Er zwang ihn, den Mund zu öffnen, und schob ihm die Schlange zwischen die Zähne.
    Wieder blitzte grünes Licht auf, und der zweite Mann ging unter heftigen Krämpfen zugrunde. Zwei starre, glänzende Augenpaare richteten sich auf die anderen Kameraden. Jede Loyalität war vergessen, als die beiden ihre Waffen zogen und angriffen.
    Der Söldner, der ihnen am nächsten war, begriff nicht schnell genug und konnte nicht mehr rechtzeitig reagieren. Die neu geschaffenen Zombies fielen über ihn her. Schreiend ging er zu Boden, während er sich den blutigen Stumpf des Arms hielt, mit dem er sein Schwert gehalten hatte. Augenblicke später erhob er sich wieder, und nun schwang er seinen eigenen abgetrennten Arm als Keule.
    Die Halbelfe blieb stehen, als sie sah, daß keiner ihrer Männer mit ihr mithalten konnte. Sie drehte sich um und sah ungläubig, welch grausame Schlacht sich am Flußufer abspielte. Sie kannte keine Zauber, die hätten helfen können – sie war auf Heiltränke spezialisiert –, doch sogar für ihre unerfahrenen Augen war klar, wie dieser Kampf ausgehen würde. Jeder Mann, der fiel, erhob sich einen Moment später und schloß sich seinen nun untoten Kameraden an.
    »Ihr müßt fliehen!« rief sie den Überlebenden zu. »Sonst sterbt ihr!«
    Bahari wandte sich ihr zu. Mit wenigen Schritten war er an ihrer Seite, warf sie sich über die Schulter und fiel in einen raschen Trab, um vor den Zombies zu fliehen. Die Halbelfe klammerte sich an seinen Waffengurt, dankbar darüber, daß ihr Kriegercousin sich trotz seiner vorangegangenen Beschwerden doch als der Charnli-Familie gegenüber loyal erwies.
    Dann blieb Bahari stehen und ließ die Halbelfe fallen.
    Erschrocken rollte sie herum und sah ihm ins Gesicht. Seine Augen waren glasig und unverrückbar auf etwas gerichtet, das sich hinter ihr befand. Er ging auf ein Knie nieder und beugte seinen Kopf- oder besser: das, was noch davon übrig war.
    Mit einem übelkeiterregenden Verstehen starrte die Magierin auf den zerschmetterten Schädel des Mannes. Ihr Blick folgte den Geräuschen anderer Krieger, die ebenfalls niederknieten. Zu ihrem Entsetzen erkannte sie, daß die gesamte Gruppe Bahari gefolgt war. Zitternd ließ sie ihre Augen langsam zu dem Gegenstand wandern, den die untoten Krieger zu verehren schienen.
    Ein großer, kahlköpfiger Mann mit schuppiger Haut betrachtete die kleine Armee mit einem Lächeln. Dann erfaßten seine schwarzen Augen die Halbelfe. Er streckte eine grünliche, mit Schwimmhäuten versehene Hand aus. Eine weitere, kleinere Viper troff wie Geifer von ihr zu Boden und bewegte sich auf sie zu.
    Sie wollte fliehen, doch ihr untreuer Leib verweigerte ihr den Gehorsam. Sie war in einem realen Alptraum gefangen und konnte nur schreien, während die Viper über ihren Körper glitt. Als die Schlange in ihren Mund kroch, erstarb ihr Schrei.
    Die Viper bahnte sich ihren Weg durch die Kehle. Von ihr ging eine schreckliche Kälte aus, die sich in schmerzenden Wellen ausbreitete. Das Leben entglitt ihr wie ein Nebel und hinterließ eine seltsame, kalte Klarheit. Jeder Zauber, den sie je erlernt oder gewirkt hatte, war abrufbereit in ihrem Kopf, stumm wie die untoten Krieger. Sie hob die Hand und betrachtete voller Entsetzen ihre Verwandlung. Die blaß bronzene Farbe wich einem kränklichen Grau, und die Haut an ihren zierlichen Fingern war plötzlich dicker als die eines Hafenarbeiters.
    Hektisch zog sie ein kleines Messer und schnitt sich die Pulsadern auf. Dickes, dunkles Blut quoll aus der Wunde, doch der Pulsschlag war nahezu verebbt. Sie konnte sich nicht einmal das Leben nehmen, da man es ihr bereits geraubt hatte.
    »Nicht«, krächzte sie und sah flehend den merkwürdigen grünen Magier an. »Töte mich, aber mach mich nicht zu einem Leichnam!«
    Ein heftiges Einatmen machte die Halbelfe

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