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Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Titel: Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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ihr, Matteos Sprechweise teuflisch genau zu imitieren. »Täte es deinem Jordaini-Stolz gut, wenn ich die Rolle der hilflosen Jungfrau spielen würde?« fragte sie wieder in ihrem eigenen Tonfall.
    Diese Vorstellung war so albern, daß er unwillkürlich lächeln mußte. »Möglicherweise.«
    »Dann vergiß das mal schön. Wir sind jetzt wieder hier, und was bist du? Immer noch Jordain?«
    Er dachte nach. Der krasse Gegensatz zwischen der Schattenebene und der Welt, die er kannte, hatte seine Wahrnehmung gedämpft. Er konnte nicht länger Magie sehen , aber etwas war doch noch da ...
    »Ich nehme an, daß das von deiner Definition abhängt«, sagte er.
    »Jordain«, rezitierte Tzigone hilfsbereit. »Ein pedantischer, arroganter Besserwisser, der über jedes Thema so lange reden kann, bis seinen Zuhörern die Ohren zu bluten beginnen. Jemand, der nicht mal in einem Orkan ein Gesetz beugt. Alte Jungfer, die über Spaß gerade soviel weiß, um mich davon abzuhalten, ihn zu haben.«
    Matteo verzog den Mund. »Das klingt bekannt«, stimmte er zu.
    Sie nickte und hakte sich wieder bei ihm unter. »Dann sag mir doch: Warum bin ich so froh, wieder hier zu sein?«

SECHZEHNTES KAPITEL
    D er Himmel war in die Farben des Sonnenaufgangs getaucht, als die Avariel auf Halarahh und die bescheidene Villa zuflog, die Basel Indoulur in der Stadt unterhielt. Das Himmelsschiff glitt über die Stadt, wurde langsamer und kam allmählich zum Stillstand, als es den kleinen Turm erreichte.
    Tzigone, die inzwischen gebadet hatte und saubere Kleidung trug, stand an der Reling und nahm die glanzvolle Szene in sich auf, als könnten die Hitze der halruaanischen Sonne und die leuchtenden Farben von See und Stadt die Erinnerungen an einen düsteren, grauen Ort wegbrennen. Plötzlich beugte sie sich vor und wies auf etwas.
    »Was bei allen neun verfluchten Höllen ist denn das?«
    Eine schwache, pollengelbe Aura umgab den Turm des Magiers.
    »Das Gebäude ist magisch versiegelt«, erklärte Basel mit finsterer Miene. »Soviel hat sich ereignet, daß ich dir noch nicht von Farrah Noors Tod berichten konnte. Mason ist des Mordes an ihr beschuldigt worden. Da es aber gewisse unsichere Faktoren bei den Tests gab, wurde ihm gestattet, in der relativen Freiheit meines Turms zu verbleiben.«
    Tzigones braune Augen weiteten sich vor Entsetzen. »Das kann nicht wahr sein! Mason würde Farrah nie etwas antun. Sie waren ein Paar, wie Ihr wißt. Er war von ihr besessen.«
    »Wenn man dich aufruft, um vor Gericht für ihn zu sprechen, würde ich dir vorschlagen, andere Worte zu wählen, um ihre gegenseitige Anziehung zu beschreiben«, riet ihr Matteo.
    »Farrah Noor ist tot«, wiederholte sie, als versuche sie, die Bedeutung zu begreifen. »Das erscheint mir unfaßbar. Wie ist das passiert?«
    «Nach allem, was ich weiß, wurde sie mit einem Messer ermordet, das man später in Masons Zimmer fand.«
    »Das ist ziemlich mager«, schnaubte Tzigone. »Was sagen die Bluthunde dazu?«
    »Mason kann sich nicht an Farrahs Tod erinnern, und Erinnerungen, die er nicht hat, können sie nicht zutage fördern. Er bleibt im Turm, bis sich eine Lösung für die rätselhaften Aspekte dieses Falls findet.«
    »Zum Beispiel die Miliz, Meister Basel?« fragte Matteo und zeigte auf die Wachen am Tor.
    Der Magier verzog das Gesicht, als er die Uniformierten erblickte, die das Anwesen bewachten. »Wir haben nicht genug Leute, um uns mit solchen Dummheiten zu beschäftigen.«
    Sie landeten die Avariel an einem nahegelegenen Himmelsteich – einem der flachen, von Menschenhand geschaf fenen Seen, die genügten, um die fliegenden Schiffe andoc ken zu lassen – und eilten zu Basels Villa. Zu ihrem Erstaunen gab der Offizier der Miliz seinen Leuten ein Zeichen, woraufhin sie die Tore mit gekreuzten Hellebarden versperrten.
    »Mein Schüler zeigt ein beträchtliches magisches Talent, doch seine gegenwärtigen Fähigkeiten rechtfertigen wohl kaum solche Sicherheitsmaßnahmen«, sagte Basel kühl. »Es entspricht weder dem Gesetz noch ist es Brauch, mich wegen Mason daran zu hindern, meinen eigenen Turm zu betreten.«
    Der Offizier verbeugte sich. »Dies betrifft nicht Euren Schüler. Ich bitte um Verzeihung, Meister Basel, aber ich habe einen Haftbefehl, der gegen Euch erlassen wurde.«
    Der Magier nahm das Pergament und betrachtete die Runen, dann rollte er es zusammen und gab es dem Wachmann zurück. »Gut. Dies ist meine Schülerin Tzigone. Sie hat freien Zugang zum Turm und darf kommen

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