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Rattenkoenig

Rattenkoenig

Titel: Rattenkoenig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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einen Augenblick nach und wandte sich dann an Suliman, den Malaien. »Nanti-lah«, sagte er.
    »Bik, Tuan«, antwortete Suliman und machte Anstalten zu warten. Dann setzte er auf malaiisch hinzu: »Achtet auf Euch, Tuan. Und gehet mit Gott.«
    »Fürchtet nichts, mein Freund – aber ich danke Euch für Eure Besorgnis«, setzte der Mann lächelnd hinzu. Er stand auf und folgte Max in die Baracke. »Sie wollten mich sprechen?« fragte er und ging auf den King zu.
    »Hallo«, grüßte der King lächelnd. Er sah, daß die Augen des Mannes vorsichtig blickten. Das gefiel ihm, denn vorsichtige Augen waren selten. Er nickte Max zu, der wegging. Unaufgefordert gingen die übrigen Männer, die in der Nähe waren, außer Hörweite, so daß sie ungestört reden konnten.
    »Los, nehmen Sie Platz«, forderte der King herzlich auf.
    »Danke.«
    »Möchten Sie eine Zigarette?«
    Die Augen des Mannes weiteten sich, als er die ihm angebotene Kooa sah. Er zögerte und nahm sie dann. Seine Verwunderung wuchs, als der King das Ronson knipsen ließ, aber er versuchte, sie zu verbergen, und zog tief an der Zigarette. »Sie ist gut. Sehr gut«, erklärte er genießerisch. »Danke.«
    »Wie heißen Sie?«
    »Marlowe. Peter Marlowe.« Dann setzte er ironisch hinzu: »Und Sie?«
    Der King lachte. Gut, dachte er, der Kerl hat Sinn für Humor, und er ist kein Arschlecker.
    Er merkte sich diese Information und sagte dann: »Sie sind Engländer?«
    »Ja.«
    Der King hatte Peter Marlowe früher noch nie bemerkt, aber das war nichts Besonderes bei zehntausend Gesichtern, die sich alle so sehr ähnlich sahen. Er studierte Peter Marlowe schweigend, und die kühlen blauen Augen blickten forschend zu ihm zurück.
    »Die Kooa ist so ziemlich die beste Zigarette in dieser Gegend«, sagte der King schließlich. »Natürlich nicht mit einer Camel zu vergleichen. Das ist eine amerikanische Zigarette. Die beste auf der Welt. Haben Sie je eine geraucht?«
    »Ja«, antwortete Peter Marlowe, »aber eigentlich kamen sie mir im Geschmack ein bißchen trocken vor. Meine Marke ist Gold Flake.« Dann setzte er höflich hinzu: »Es ist eine Frage des Geschmacks, nehme ich an.« Wieder trat Schweigen ein, und Peter Marlowe wartete, daß der King zur Sache käme. Während er wartete, dachte er, daß er den King mochte, trotz seines Rufes, und er mochte ihn des Humors wegen, der aus seinen Augen schimmerte.
    »Sie sprechen sehr gut Malaiisch«, sagte der King und nickte zu dem Malaien hin, der geduldig wartete.
    »Oh, es geht.«
    Der King unterdrückte einen Fluch über diese unvermeidliche englische Untertreibung. »Haben Sie's hier gelernt?« fragte er geduldig.
    »Nein. Auf Java.« Peter Marlowe zögerte und sah sich um. »Sie haben es sehr nett hier.«
    »Hab's gern gemütlich. Wie sitzt es sich in dem Sessel?«
    »Gut.« Überraschung zuckte auf.
    »Hat achtzig Piepen gekostet«, verkündete der King stolz. »Vor einem Jahr.«
    Peter Marlowe sah den King scharf an, um zu sehen, ob es als Scherz gemeint war, ihm den Preis zu nennen, einfach so, aber er entdeckte nur Zufriedenheit und offensichtlichen Stolz. Erstaunlich, dachte er, so etwas einem Fremden zu sagen. »Er ist sehr bequem«, versicherte er dann und verbarg seine Verlegenheit.
    »Ich werde den Fraß machen. Essen Sie mit?«
    »Ich hab gerade … Mittagessen gehabt«, antwortete Peter Marlowe vorsichtig.
    »Sie können sicher noch etwas vertragen. Mögen Sie ein Ei?«
    Jetzt konnte Peter Marlowe nicht länger sein Erstaunen verbergen, und seine Augen weiteten sich. Der King lächelte und empfand, daß es sich gelohnt hatte, ihn zum Essen einzuladen, um eine solche Reaktion zu erreichen. Er kniete neben seiner schwarzen Kiste nieder und schloß sie vorsichtig auf.
    Peter Marlowe starrte auf den Inhalt hinunter und war betäubt. Ein halbes Dutzend Eier, Säckchen mit Kaffeebohnen. Glaskrüge mit Gula Malakka, dem köstlichen Sahnezucker des Orients. Bananen. Mindestens ein Pfund Javatabak. Zehn oder elf Packungen Kooa. Ein Glaskrug voll Reis. Ein zweiter mit Katchang-Idju-Bohnen. Öl. Viele Delikatessen in Bananenblättern. Er hatte seit Jahren nicht mehr Schätze in solchen Mengen gesehen.
    Der King nahm das Öl und zwei Eier heraus und verschloß die Kiste wieder. Als er sich nach Peter Marlowe umsah, bemerkte er, daß die Augen erneut vorsichtig blickten und das Gesicht gelassen war.
    »Wie mögen Sie Ihr Ei? Als Spiegelei?«
    »Nun, es scheint mir ein bißchen unhöflich, Ihre Einladung anzunehmen.«

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